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Israel: Verwandte von Geiseln fordern Gefangenaustausch


Geiseln gegen Gefangene?
Netanjahu: "Druck ist der Schlüssel"

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 29.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Verwandte der Hamas-Geiseln spricht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Treffen.Vergrößern des Bildes
Eine Verwandte der Hamas-Geiseln spricht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Treffen. (Quelle: Büro des israelischen Premierministers)
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Verwandte der Hamas-Geiseln fordern einen Austausch mit palästinensischen Gefangenen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu setzt auf militärischen Druck.

Nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben Vertreter der Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen Gefangenenaustausch gefordert. Israel solle die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch für alle aus Israel entführten Geiseln erwägen, schlugen die Angehörigenvertreter israelischen Medien zufolge am Samstag vor.

Bei einer Pressekonferenz im Anschluss sagte Israels Regierungschef, ein Gefangenenaustausch werde debattiert. Details wollte er nicht nennen. Die Bedingungen eines solchen Abkommens offenzulegen, werde nicht dabei helfen, ihn zu verwirklichen, so Netanjahu.

Video | Israel hat "zweite Phase" im Gaza-Krieg gestartet
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Quelle: reuters

"Wir sind sehr besorgt"

"Wir alle hier haben gesehen, wie die Panzer nach Gaza fuhren, und wir sind sehr besorgt", sagte Merav Leshem Gonen, der nach dem Treffen eine Erklärung der Familien vorlas, berichtet die "Jerusalem Post". Wir fordern, dass keine Maßnahmen ergriffen werden, die das Schicksal unserer Familienmitglieder gefährden, und dass bei jeder Maßnahme deren Wohl berücksichtigt wird", sagte Leshem Gonen, deren Tochter beim Hamas-Überfalls auf das Supernova-Festival entführt wurde.

In einem von seinem Büro veröffentlichtem Video erklärte Netanjahu, die Befreiung der Geiseln sei ein "integraler" Bestandteil der militärischen Ziele. "Druck ist der Schlüssel. Je größer der Druck, desto größer die Chancen", sagt der Regierungschef.

Fraglich wird sein, ob der zunehmende Druck auch aus dem eigenen Land eine Bodenoffensive zumindest derzeit unwahrscheinlich macht. Vor wenigen Tagen hatte es offizielle unbestätigte Berichte gegeben, dass die USA und andere westliche Länder einer Geiselfreilassung Vorrang geben sollen. Die Regierung vom Katar hat bereits bei der Freilassung von drei Geiseln vermittelt. Die Verhandlungen würden fortgeführt, hieß es aus katarischen Quellen. Allerdings verliefen die Gespräche langsamer, nachdem Israel mit Luft- und Bodenangriffen begonnen hat.

Die Familien wollen sich am Sonntag mit Verteidigungsminister Yoav Gallant und am Montag mit Außenminister Eli Cohen treffen.

Hamas angeblich zu Abkommen bereit

Der Chef der islamistischen Hamas, Jihia al-Sinwar, behauptete am Samstag in einem Telegram-Kanal, die Palästinenserorganisation sei bereit, ein Abkommen über einen Gefangenenaustausch sofort abzuschließen.

Der Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels (Al-Kassam-Brigaden), Abu Ubaida, sagt in einer Videoansprache, es würden alle Geiseln freigelassen, wenn Israel alle palästinensischen Gefangenen freilasse. Weiter sagt er, die Hamas könne auch Gespräche über eine "Teil-Vereinbarung" über die Geiseln führen. Was damit genau gemeint ist, bleibt zunächst offen.

Israel hatte bereits im Jahr 2011 einen Gefangenenaustausch mit der Hamas vereinbart. Damals kam der israelische Soldat Gilad Schalit nach fünf Jahren in Hamas-Gefangenschaft im Tausch gegen mehr als 1000 in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Darunter auch Sinwar.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • jpost: "Families of hostages call for Israel to exchange Hamas prisoners for hostages" (englisch)
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