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Georgien reicht Antrag für EU-Mitgliedschaft ein


Kehrtwende durch Ukraine-Krieg
Georgien reicht Antrag für EU-Mitgliedschaft ein

Von afp
Aktualisiert am 03.03.2022Lesedauer: 1 Min.
Irakli Garibaschwili: Die Partei des georgischen Regierungschef denkt um.Vergrößern des Bildes
Irakli Garibaschwili: Die Partei des georgischen Regierungschef denkt um. (Quelle: Metodi Popow/imago-images-bilder)

Putins Angriff auf die Ukraine sorgt in vielen anderen osteuropäischen Ländern für ein Umdenken. Auch jene, die bisher neutral oder zurückhaltend waren, suchen nun das Bündnis mit dem Westen.

Georgien hat offiziell einen Antrag für die Aufnahme in der Europäischen Union (EU) eingereicht. "Wir beantragen heute die EU-Mitgliedschaft", erklärte am Donnerstag Regierungschef Irakli Garibaschwili nach der Unterzeichnung des Antrags. Georgien sei ein "europäischer Staat".

Damit legt die Regierungspartei Georgischer Traum eine Kehrtwende hin. Am Dienstag hatte Parteichef Irakli Kobachidse darauf beharrt, Georgien wolle erst 2024 einen solchen Antrag stellen, weil "eine übereilte Initiative kontraproduktiv" sein könnte. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Kobachidse zudem der Regierung in Kiew die Unterstützung Georgiens versichert.

An den von der EU, den USA und vielen anderen Staaten erlassenen Sanktionen will sich die Ex-Sowjetrepublik aber nicht beteiligen. Das Verhältnis zwischen den Regierungen in Tiflis (Tbilissi) und Moskau ist spätestens seit dem Kaukasuskrieg 2008 angespannt.

Ein Beitritt zur Union der derzeit 27 Staaten ist in der Regel enorm kompliziert und langwierig. Grundsätzlich kann nach Artikel 49 des EU-Vertrags jeder europäische Staat die Aufnahme beantragen, sofern er vorgegebene EU-Grundwerte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit achtet. Praktisch muss zuvor aber etwa EU-Recht in nationales Recht umgesetzt werden. Selbst für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen gelten strenge Anforderungen. Derzeit gibt es schon fünf Kandidaten: Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und die Türkei. Deren Beitrittsverhandlungen kommen seit mehr als 20 Jahren nicht vom Fleck.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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