Die Sache mit den Haaren Ministerin wirft Juncker "grauenhaftes" Verhalten vor
Eine britische Ministerin kritisiert das Verhalten von Jean-Claude Juncker. Der EU-Kommissionspräsident habe sich Frauen gegenüber mehrfach unpassend verhalten.
Die britische Arbeitsministerin Amber Rudd hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker "groteskes" und "grauenhaftes" Verhalten gegenüber Frauen vorgeworfen. "Wenn so etwas in unserem Parlament passieren würde, hoffe ich, dass das eine formale Beschwerde zur Folge hat", sagte die frühere Frauenministerin in einem Interview mit der Zeitung "The Telegraph".
Konkret ging es um einen Vorfall vor einigen Tagen beim EU-Gipfel in Brüssel. Juncker wuschelte der stellvertretenden Protokollchefin der EU-Kommission, Pernilla Sjölin, zur Begrüßung kräftig durch die blonden Haare.
Die auf Video festgehaltene Szene löste im Kurznachrichtendienst Twitter viele Diskussionen aus. Junckers Sprecher Margaritis Schinas wollte die Vorwürfe damals nicht kommentieren. Er erklärte nur: "Wir freuen uns sehr, für einen Präsidenten zu arbeiten, der uns als Freunde und Partner sieht."
Zu viele Umarmungen?
Rudd sagte in dem Interview weiter, dass sie es auch nicht möge, wie Juncker Premierministerin Theresa May bei einem Treffen am Arm festgehalten habe. Die beiden sollen dabei eine heftige Diskussion im Zusammenhang mit dem Brexit gehabt haben. Auf Fotos zu sehen ist auch, wie Juncker Mays Kopf an sich heranzog.
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Bei ihren eigenen Besuchen in Brüssel hatte Rudd oft Erkältungen angegeben, um Distanz wahren zu können: "Alle EU-Kommissare lieben es, große Umarmungen zu machen."
- Nachrichtenagentur dpa