"Mitgliedschaft kann nicht funktionieren" EU-Kandidat Weber will Türkei-Verhandlungen abbrechen
EU und Türkei verhandeln seit 13 Jahren über einen möglichen Beitritt des Bosporus-Staates. Manfred Weber, der EU-Kommissionspräsident werden will, sieht darin keinen Sinn mehr.
Der EVP-Vorsitzende Manfred Weber, der nächste Woche Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl werden will, würde als Präsident der EU-Kommission die Gespräche über einen Beitritt der Türkei zur EU beenden.
"Ich möchte eine enge Partnerschaft zwischen der Türkei und Europa. Aber wir müssen klar machen, dass eine Vollmitgliedschaft der Türkei nicht funktionieren kann", sagte Weber der "Bild am Sonntag". "Als zukünftiger Kommissionspräsident würde ich anstoßen, die Gespräche für einen möglichen Beitritt der Türkei in die EU zu beenden."
Trotz des angekündigten Rückzugs Angela Merkels als CDU-Vorsitzende sieht Weber keine instabilen Verhältnisse in Europa: "Europa ist und bleibt wirtschaftlich und politisch stark. Deshalb habe ich keine Sorge." Merkel bleibe bis 2021 Kanzlerin und "könne bis dahin mit europaweiter Unterstützung und dem Zuspruch für ihre Art der Politik rechnen".
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Zudem lobte er den Verdienst der Kanzlerin: "Angela Merkel steht für eine Zeit, in der Deutschland so blendend da steht wie noch nie in seiner Geschichte. Deshalb verdient ihre Amtszeit und die Art ihres Rückzugs höchsten Respekt."
- Nachrichtenagentur Reuters