Flüchtlingspakt mit der Türkei Oettinger: Verlängerung "dringend notwendig"
Das europäische Flüchtlingsabkommen mit der Türkei sollte aus Sicht von EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) verlängert werden. "Ich bin dafür, für die kommenden Jahre ein Anschlussabkommen zwischen der EU und der Türkei zu beschließen."
Das sei "dringend notwendig, um den Schleppern möglichst keine Chance zu geben, Flüchtlinge für viel Geld nach Europa zu schleusen", sagte Oettinger der "Welt". Für 2016 und 2017 seien insgesamt drei Milliarden Euro zur Unterstützung der Flüchtlinge in der Türkei zugesagt worden, dieses Geld reiche noch bis Ende des Jahres.
Um weiterhin ausreichende Flüchtlingshilfe zu ermöglichen, sollten Oettinger zufolge weitere drei Milliarden Euro über ein Anschlussabkommen bereitgestellt werden. "Ein nennenswerter Teil dieses Geldes sollte dabei aus dem EU-Haushalt kommen", sagte der CDU-Politiker der Zeitung.
Das seit vergangenem Jahr gültige EU-Türkei-Abkommen sieht unter anderem vor, dass die EU alle Migranten zurückschicken kann, die illegal über die Türkei nach Griechenland kommen und kein Asyl erhalten.
Für jeden zurückgeschickten syrischen Flüchtling darf ein anderer Syrer aus der Türkei legal und direkt in die EU einreisen. Das soll Migranten von der Überfahrt nach Griechenland abschrecken und Menschenschmugglern das Handwerk legen. Mit den im Rahmen dieses Flüchtlingspaktes von der EU bereitgestellten drei Milliarden Euro sollte die Türkei die Lebensbedingungen geflüchteter Syrer im eigenen Land verbessern.