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Gianis Varoufakis wirft Geldgebern Terror gegen sein Land vor


Varoufakis' Botschaft an Juncker und Co.
Athen lässt sich von Gläubigern nicht "terrorisieren"

Von afp
Aktualisiert am 07.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Der griechische Finanzminister wirft den internationalen Geldgebern aggressives und beleidigendes Vorgehen gegen sein Land vor.Vergrößern des Bildes
Der griechische Finanzminister wirft den internationalen Geldgebern aggressives und beleidigendes Vorgehen gegen sein Land vor. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der Ton im Streit um die griechische Schuldenkrise wird immer rauer. Kaum hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Regierung in Athen zur raschen Vorlage der von ihr zugesagten neuen Reformliste gedrängt, wirft der griechische Finanzminister den internationalen Geldgebern aggressives und beleidigendes Vorgehen gegen sein Land vor.

Gianis Varoufakis sagte der griechischen Tageszeitung "Proto Thema", die jüngsten Vorschläge der EU-Kommission seien "an der Grenze zur Beleidigung" und "eine aggressive Geste mit dem Ziel, die Regierung zu terrorisieren". Die Geldgeber verstünden nicht, "dass diese griechische Regierung nicht terrorisiert werden kann". Varoufakis forderte erneut eine Umschuldung zur Entlastung Griechenlands.

Athen lässt Fristen verstreichen

Juncker hatte am Rande des G7-Gipfels auf Schloss Elmau in Bayern kritisiert, der griechische Regierungschef Alexis Tsipas habe in der zurückliegenden Woche zwei Fristen verstreichen lassen. Tsipras habe ihm, Juncker, versprochen, bis zum vergangenen Donnerstag einen Alternativvorschlag zur Lösung der Schuldenkrise vorzulegen, dies aber nicht getan. Auch eine zweite Frist bis Freitag habe der Grieche verstreichen lassen. "Ich hoffe, dass uns diese griechischen Alternativvorschläge in Kürze zugestellt werden", mahnte Juncker.

Bereits am Montag hatte sich Juncker in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident François Hollande sowie den Spitzen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB), Christine Lagarde und Mario Draghi, getroffen, um einen Plan zur Beilegung der griechischen Finanzkrise zu erarbeiten.

Tspiras hatte nach dem Treffen erklärt, er habe den Gläubigerinstitutionen einen kompletten Reformplan vorgelegt. Nach einem Gespräch mit Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem erklärte Tspiras dann am Donnerstag, sein eigener Plan bleibe "der einzig realistische Vorschlag auf dem Tisch".

Juncker und Tspiras kommen nicht zusammen

Im Parlament in Athen wies Tsipras anschließend die Vorschläge der internationalen Gläubiger als "absurd" zurück. Seine Regierung werde dem "unter keinen Umständen" zustimmen, sagte er mit Blick auf die Forderungen der Geldgeber, unter anderem durch Rentenkürzungen weitere drei Milliarden Euro einzusparen.

Merkel und Hollande telefonierten am Rande des G7-Gipfels erneut mit Tsipras, Einzelheiten aus dem Gespräch wurden aber nicht bekannt. Juncker hatte vorher eine Bitte von Tsipras um ein Telefonat zurückgewiesen. Eine Sprecherin der Kommission bestätigte, dass der griechische Regierungschef um ein Gespräch gebeten habe.

Griechenland verhandelt seit Wochen mit den Geldgebern von EU und IWF über die Bedingungen für die Auszahlung einer ausstehenden Hilfstranche von 7,2 Milliarden Euro. Trotz intensiver Gespräche in den vergangenen Tagen gab es bisher keine Einigung.

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