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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vulkanspalt nahe Reykjavík Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß des Ausbruchs
In der Nähe von Grindavík kam es in der Nacht zu Dienstag zu einem heftigen Vulkanausbruch. Dort hatte es zuvor bereits mehrfach Erdbeben und Ausbrüche gegeben.
Schon seit Wochen gibt es auf Island eine Erdbebenserie. Fotos und Videos dokumentierten eine große Spalte im Boden, die durch die Erdbeben immer weiter aufbrach. Das nahegelegene Fischerdorf Grindavík wurde daher bereits im November geräumt.
In der Nacht zu Dienstag brachen aus dieser Spalte nun große Mengen Lava aus. Dadurch vergrößerte sich die Spalte im Boden weiter. Rund 4.000 Menschen, die in der Nähe des Vulkangebiets leben, mussten evakuiert werden.
Immer wieder kommt es auf Island zu Vulkanausbrüchen. Grund dafür sind die nordamerikanische und die eurasische Erdplatte, die dort aufeinandertreffen. Das führt zu seismischen Aktivitäten. Insgesamt gibt es auf der Insel mehr als 30 aktive Vulkane.
Nach Einschätzungen von Vulkanologen könnte der jetzige Ausbruch noch sieben bis zehn Tage andauern.
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Nach wochenlangen Erdbeben ist nahe der Islands Hauptstadt Reykjavík ein Vulkan ausgebrochen.
In der Nähe der Vulkangegend liegt die große Touristenattraktion "Blaue Lagune": die bekannteste heiße Quelle des Landes. Diese musste wegen der Naturgewalt nun geschlossen werden.
Der Ausbruch begann in der Nacht zu Dienstag nördlich des Ortes Grindavík. Der gesamte Ort wurde bereits im November vorsorglich evakuiert, als ein riesiger Spalt in den Straßen aufbrach.
Er riss durch Tausende Erdbeben in den letzten Tagen immer weiter und tiefer auf.
Der Riss wuchs in der Nacht zu Dienstag bis zum frühen Morgen auf rund vier Kilometer an. Das ist vergleichbar mit einer Länge von vier Fußballfeldern.
Mittlerweile strömen etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus dem Spalt. Die Lage in dem Ort ist aktuell so dramatisch, dass der Zivilschutz die Notfallstufe ausrief.
Denn nicht nur die Lava des vulkanischen Ausbruchs ist für die Menschen gefährlich, sondern auch der Ascheregen und die dabei freigesetzten Giftstoffe.
Island ist immer wieder von Vulkanausbrüchen betroffen, da die Insel zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Platte liegt.
Durch seine besonderen geologischen Eigenschaften ist das Land aber auch ein Touristenmagnet.
Wie groß der Riss im Boden tatsächlich ist und wo er genau liegt, sehen Sie hier oder oben im Video.
- Material von Reuters
- Mit Informatioenn der dpa