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EU droht Gasmangel im nächsten Winter | Energiekrise


Energiekrise
EU droht Gasmangel im nächsten Winter

Von dpa
Aktualisiert am 12.12.2022Lesedauer: 2 Min.
IEA-Chef Fatih Birol: "Das nächste Jahr – 2023 – könnte sehr viel schwieriger werden als dieses Jahr".Vergrößern des Bildes
IEA-Chef Fatih Birol: "Das nächste Jahr – 2023 – könnte sehr viel schwieriger werden als dieses Jahr". (Quelle: Virginia Mayo/dpa-video)

Den EU-Staaten könnten 2023 laut der Internationalen Energieagentur 30 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen. Konsequentere Sparmaßnahmen seien notwendig.

Der EU droht nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) im nächsten Winter Gasknappheit. "Das nächste Jahr – 2023 – könnte sehr viel schwieriger werden als dieses Jahr", sagte IEA-Chef Fatih Birol am Montag nach Gesprächen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Er erklärte, dass die Umstände, die es EU-Ländern erlaubt hätten, ihre Speicher vor diesem Winter zu füllen, im nächsten Jahr eventuell wegfallen könnten.

Russland könnte etwa seine restlichen Lieferungen einstellen, und das globale Angebot an Flüssiggas (LNG) könnte knapp sein – vor allem, wenn die Nachfrage in China wieder ansteige, wie es in einem Bericht der IEA heißt. Zudem könne man sich nicht auf ähnlich milde Temperaturen wie in dieser Saison verlassen. Dadurch könnten den EU-Staaten laut der IEA rund 30 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen. Insgesamt benötigt die EU demnach knapp 400 Milliarden Kubikmeter Gas im nächsten Jahr.

IAE: 100 Milliarden Euro für Sparmaßnahmen

"Die Vorbereitung für den Winter 2023/2024 beginnt jetzt", sagte von der Leyen. Dafür müsse Europa die Anstrengungen unter anderem bei gemeinsamen Gaseinkäufen und dem Ausbau erneuerbarer Energien verstärken. Von der Leyen rief die EU-Staaten eindringlich dazu auf, entsprechende Gesetzesvorhaben zu billigen.

Die IEA rät zudem, bestehende Programme zur Förderung von Energieeffizienz – etwa Zuschüsse für Sanierungen – auszubauen. Zudem sollten Projekte mit erneuerbaren Energien schneller genehmigt werden und etwa Wärmepumpen finanziell gefördert werden. Es müsse bessere und mehr Kampagnen zum Energiesparen geben. Zuletzt könnte die EU Staaten wie Algerien oder Ägypten Geld dafür geben, überflüssiges Gas nicht abzufackeln, sondern aufzufangen und in die EU zu exportieren. Laut Birol würden diese zusätzlichen Maßnahmen etwa 100 Milliarden Euro kosten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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