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GTÜ-Reifentest: Billigreifen sind lebensgefährlich


GTÜ-Test
Billigreifen sind lebensgefährlich

Von mid
26.06.2014Lesedauer: 2 Min.
GTÜ-Test: Billigreifen lebensgefährlichVergrößern des Bildes
GTÜ-Test: Billigreifen lebensgefährlich (Quelle: GTÜ)

Die Aufstandsfläche eines Reifens entspricht ungefähr der Größe einer Postkarte. Insgesamt ist es also eine etwa eine DIN A4 große Fläche, auf die alle Kräfte - sei es beim Beschleunigen, Seitenführung in Kurven oder bei einer Vollbremsung - einwirken. Autofahrer sollten deshalb nicht an der falschen Stelle sparen und Billigreifen aufziehen. Denn das kann im Ernstfall lebensbedrohliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Aktuelle Tests der Prüforganisation GTÜ haben erschreckende Ergebnisse gebracht. So genannte "Billigreifen" aus China oder Osteuropa sind schlicht lebensgefährlich, wenn's wirklich drauf ankommt.

GTÜ-Test Billigreifen

Die GTÜ testete sechs Reifen der gängigen Größe 225/45 R17 in Sachen Bremsweg, Nässe- und Handling-Eigenschaften. Und zwar den Westlake SV 308, Goodride SA05, Kenda KR20, Federal SS 595 und Riken Maystorm. Ihnen gegenüber stand ein Referenzreifen aus Europa.

Deutlich verlängerter Bremsweg

Die Aufgabe: Vollbremsung aus Tempo 100 auf nasser Fahrbahn. Während der Golf GTI mit den vier je rund 100 Euro teuren Markenreifen nach 49,9 Metern steht, rauschen die Autos mit Billigreifen mit viel Schwung über diese Marke hinaus.

Selbst beim besten Vertreter der Billigheimer sind es noch mehr als sechs Meter. Der schlechteste Billige kommt erst nach 61,9 Metern zum Stillstand. "Dies kann im schlimmsten Fall für den Autofahrer tödlich sein", so die GTÜ-Experten. Denn wenn der Referenz-Golf steht, haben die anderen Fahrzeuge noch bis zu 44 Stundenkilometer drauf.

Testergebnisse der Billigreifen 225/45 R17

Marke Bremsweg nass aus 100 km/h Restgeschwindigkeit
Westlake SV 308 56,2 m 33,5 km/h
Kormoran Gamma B2 57,2 m 35,8 km/h
Goodride SA05 57,3 m 36,0 km/h
Kenda KR20 60,4 m 41,6 km/h
Federal SS 595 60,5 m 41,8 km/h
Riken Maystorm 61,9 m 44,0 km/h
Referenzreifen 49,9 m 0,0 km/h

Auch sonst nur schlechte Noten

Schlechte Noten hagelt es auch bei der Disziplin Aquaplaning - da schaffen es die Billigen gerade mal gut bis zur Hälfte des Tempos, ab dem beim Referenzauto das Aufschwimmen beginnt. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Handling: Schlechteres Grip-Niveau, keine Seitenführung, heftige Lastwechselreaktionen. Note: ungenügend.

"Billigreifen können lebensgefährlich sein", bilanziert die GTÜ. Und noch nicht einmal finanziell lohnen sie sich wirklich: "Die Preise der Billigfabrikate sind mittlerweile so hoch, dass man schon für 25 bis 30 Euro mehr einen Markenreifen bekommt", so die Experten.

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