Deutlicher Zuwachs in Deutschland Energie fürs E-Auto: Wo die Ladesäulen sprießen
In Deutschland gibt es immer mehr Möglichkeiten, E-Autos aufzuladen. Einige Städte sind dabei elektro-freundlicher, anderswo muss man länger suchen. Die Heimatstadt eines großen Autoherstellers fällt besonders auf.
Mit der Zahl der Elektroautos wächst die Zahl der Ladestationen in Deutschland. Der Branchenverband BDEW lobte am Freitag, dass sich das Ladenetz nicht nur in den großen Städten, sondern auch in kleineren Städten und in Landgemeinden "spürbar" verdichtet. Im Ladesäulenregister des BDEW führt bei den Metropolen Berlin, bei den Großstädten Wolfsburg, bei den Mittelstädten Zwickau und bei den Kleinstädten und Landgemeinden Schwieberdingen in Baden-Württemberg.
Die meisten öffentlichen Ladepunkte hat Berlin, hier sind es 1.799 laut Ladesäulenregister des Bundesverbands Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Das ist ein Zuwachs um 71 Prozent binnen eines Jahres, wie der Verband hervorhob. Auf Platz zwei und drei der Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern folgen München mit 1.327 Ladepunkten und Hamburg mit 1.214 Punkten.
Autostadt Wolfsburg auf Platz eins
Im Ranking der Großstädte mit bis zu 500.000 Einwohnern steht die VW-Stadt Wolfsburg an erster Stelle mit 493 Ladepunkten, gefolgt von Regensburg und Karlsruhe. Bei den Mittelstädten bis 100.000 Einwohnern führt Zwickau in Sachsen mit 112 Ladepunkten, bei den Kleinstädten und Landgemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern liegt Schwieberdingen im Landkreis Ludwigsburg vorn: Dort gibt es 70 öffentliche Ladepunkte.
Bei der Betrachtung der Ladepunkte pro 100.000 Einwohnern sieht das Ranking anders aus. Deutschlandweit gibt es 48,24 Ladepunkte je 100.000 Einwohner. An der Spitze der Metropolen liegt hier München mit 89 Ladepunkten, gefolgt von Stuttgart und Essen. Die Nummer eins der Großstädte ist – mit Abstand – Wolfsburg mit 396 Ladepunkten pro 100.000 Einwohnern, gefolgt von Regensburg und Heilbronn.
Deutlich mehr Ladestationen verfügbar
Die Dynamik beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zeige sich auch im Ländervergleich, erklärte der BDEW: Bayern verzeichnet demnach einen Zuwachs von über 30 Prozent seit April 2020, Baden-Württemberg steigerte die Anzahl seiner Ladepunkte sogar um mehr als 40 Prozent. Es folgen bei der Anzahl der Ladepunkte Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen.
"Es ist gut, dass dank CO2-Flottengrenzen und Kaufprämien nun endlich die Zahl neu zugelassener E-Autos auf den Straßen steigt", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur sei dabei "klar" eine Investition in die Zukunft: "Der Betrieb von Ladesäulen ist bis heute kaum wirtschaftlich."
Branchenverband gegen Kartenzahlung
Andreae sprach sich gegen den Einbau von Kartenlesegeräten in allen Ladesäulen aus, was aktuell bei der neuen Ladesäulenverordnung diskutiert werde. Analoge Kartenlesegeräte seien bei der Einführung und dem weiteren Betrieb deutlich kostenintensiver als digitale Lösungen - diese zusätzlichen Kosten verteuerten das öffentliche Laden unnötig, kritisierte sie.
"Die Technik ist heute schon viel weiter: Digitale Bezahlsysteme gewährleisten Preistransparenz an der Ladesäule, sind schnell installierbar und nachträglich um neue Dienstleistungen erweiterbar", erklärte Andreae. "Und sie sind europäisch anschlussfähig."
Auf der Plattform Ladesäulenregister.de sind öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte erfasst – etwa von Energieunternehmen, Parkhaus- und Parkplatzbetreibern, Supermärkten und Hotels. Für Ladesäulenbetreiber bietet die Plattform zentrale Informationen zum technischen Aufbau, der Fördermittelvergabe und Meldepflichten.
- Nachrichtenagentur AFP
- E-Ladensäulenregister