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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach beschlossenem Verbrenner-Aus E-Auto in Europa: Diese Länder fahren weit hinterher
Europa beschließt das Verbrenner-Aus – und stellt damit einige Länder vor gewaltige Herausforderungen. In einigen gibt es bislang kaum E-Autos. Aus gutem Grund.
Das Verbrenner-Aus ist beschlossen: Ab 2035 sollen keine neuen Benziner und Diesel mehr in Europa zugelassen werden. Das haben die EU-Staaten am Dienstag in Brüssel entschieden.
Das sind die Eckpunkte:
- Ab 2035 werden nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen. Bereits zugelassene Autos mit Verbrennungsmotor dürfen weiterhin betrieben werden.
- Theoretisch sollen aber auch dann noch Autos mit Verbrennungsmotor eine Zulassung bekommen – sofern sie mit sogenannte E-Fuels betankt werden. Diese synthetischen Kraftstoffe können aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden. Dafür wird allerdings extrem viel Strom benötigt.
Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Verbrenner-Ausstieg finden Sie hier.
Ob E-Fuels nach 2035 überhaupt in nennenswerten Mengen zum Einsatz kommen, ist völlig unklar. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer etwa sieht deren hohe Kosten und ihre "gruselige Energiebilanz" als Hürde.
Auch dürfte sich in den zwölf Jahren bis 2035 das Elektroauto weiterhin durchsetzen. Dafür gibt es allerdings ebenfalls Hürden: nämlich die teilweise dünnen Ladenetze.
Ladesäulen extrem ungleich verteilt
Im Jahr 2021 standen 70 Prozent aller Ladesäulen der EU in nur drei Ländern (Deutschland, Frankreich, Niederlande). Zusammen bilden sie 23 Prozent der EU-Fläche. Die übrigen 77 Prozent der Fläche verfügten über nur 30 Prozent der Lade-Infrastruktur. Griechenland etwa hatte 2021 genau 0,06 Prozent aller europäischen Ladepunkte. Also gerade mal einen von 1.700. Ähnlich sah es in Polen, Tschechien und der Slowakei aus.
Natürlich sind in der Zwischenzeit überall in Europa neue Stromtankstellen hinzugekommen (siehe unten). Aber die extrem ungleiche Verteilung ist geblieben. Und genauso ungleich sind Elektroautos verteilt.
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Fehlende Kaufanreize können diese ungleiche Verteilung nicht erklären. In vielen Ländern mit geringer Stromer-Quote gibt es ähnliche Förderungen wie in Deutschland, teils sogar höhere Kaufprämien. Der Grund dürfte ganz einfach sein: Wer ein E-Auto nicht laden kann, der kauft auch keines. Deshalb haben der EU-Rat der Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament sich auch darauf geeinigt, die Ladeinfrastruktur auszubauen.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX
- Nachrichtenagentur rtr
- jato.com: "BEVs account for one in ten new cars registered in Europe last month" (Englisch)
- goingelectric.de: Stromtankstellen-Statistik