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Luxusauto aus Frankreich: So schlägt sich der DS 9 im Test


Luxusauto aus Frankreich
So schlägt sich der DS 9 im Test

Von dpa
30.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Berlin (dpa-infocom) - Den wichtigsten Kunden hat sie schon gewonnen. Denn vor dem Präsidentenpalast in Paris parkt bald ein neuer Dienstwagen. Doch die französische Nobelmarke DS will nun auch bei deutschen Führungskräften punkten und bringt ihr Flaggschiff DS9 zu Preisen ab 47.550 Euro im September in den hiesigen Handel.

Mit stattlichem Format und stolzem Design, vor allem aber viel französischer Finesse soll die 4,93 Meter lange Limousine dem Audi A6, dem BMW 5er und der Mercedes E-Klasse Konkurrenz machen.

Details machen den Unterschied

Während das Grundkonzept außen wie innen eher konventionell ist, haben sich die Franzosen bei den Petitessen viel Mühe gegeben. Außen trägt das Fließheck reichlich Zierteile, die eine "Clous de Paris" genannte Struktur aufweisen. Die hoch gesetzten Positionslichter am Heck erinnern an den Original-DS. Und innen gibt es sogenannte Perlnähte im Leder, offenporiges Holz und Sitzpolster, die so gesteppt sind, dass sie an die Gliederarmbänder von Luxusuhren erinnern. Aus dem Armaturenbrett dreht sich beim Anlassen ein analoger Chronometer. Gebaut wird der Franzose zwar in China, doch es sieht aus, als hätten die Kunsthandwerker aus der Pariser Rue Fabergé die Ausstattung übernommen.

Neben dem exklusiven Ambiente gibt es viel Hightech und einen klassenüblichen Komfort. Die LED-Scheinwerfer zum Beispiel sorgen für ein spektakuläres Lichtspiel, und innen befinden sich ein Nachtsichtsystem für das digitale Cockpit sowie erstmals bei den Franzosen auch Massagesitze im Fond. Allerdings können die pulsierenden Luftkissen genauso wenig wie die kuscheligen Polster darüber hinwegtäuschen, dass die Platzverhältnisses für ein Auto von derart stattlichem Format und 2,90 Metern Radstand eher durchschnittlich sind und es hinten für Kopf und Knie fast schon ein wenig knapp wird.

Zurückhaltung unter der Haube

So feudal der DS 9 auch auftritt und so opulent er auch ausgestattet wurde, die Motorisierung ist eher zurückhaltend. Nicht nur, dass die Franzosen auf den bei Vielfahrern noch immer sehr beliebten Diesel verzichten. Sie bauen anders als ihre Konkurrenten auch keinen Sechszylinder ein. Stattdessen gibt es für das Basismodell einen vergleichsweise kleinen Vierzylinder mit gerade mal 1,6 Litern Hubraum, dem ein Turbo allerdings respektable 165 kW/225 PS entlockt.

Außerdem verkauft DS Automobiles für rund 5000 Euro Aufpreis auch einen Plug-in-Hybriden. Er hat die identische Systemleistung und nutzt den gleichen Benziner mit diesmal aber nur 133 kW/181 PS, dem eine E-Maschine von 81 kW/110 PS zugeschaltet wird. Gespeist wird der aus einem Akku von 11,9 kWh. Im besten Fall in knapp zwei Stunden geladen, reicht seine Energie für bis zu 48 Kilometer, auf denen der DS maximal 135 km/h erreicht. Zugleich drückt das den rechnerischen Verbrauch auf 1,5 Liter (CO2-Ausstoß 33 g/km).

In Watte gepackt

Während der elektrischen Fahrt kommt in der Limousine tatsächlich ein gewisses Luxusgefühl auf: Wunderbar leise und mit einem vorausschauenden Fahrwerk butterweich gefedert, surrt der große Premiumwagen auf Samtpfoten durch die Stadt. Erst bei flotterer Fahrt büßt der DS 9 seine Souveränität ein: Der Benziner muss sich arg anstrengen, um maximale 236 km/h zu erreichen. Auch dürften Fahrer etwas Stabilität vermissen, wenn sie es eilig haben. Bei E-Klasse und Co ist beim Tempo jedenfalls mehr zu erwarten.

Doch bald tragen die Franzosen dem Leistungsanspruch der deutschen Viel- und Firmenfahrer ebenso Rechnung: Neben einem 184 kW/250 PS starken Plug-in mit 50 Kilometern Reichweite planen sie eine besonders sportliche Version mit einem zweiten E-Motor. Diese kommt dann auf 264 kW/360 PS, gibt ihre Kraft an alle vier Räder ab und erreicht 250 km/h erreicht.

Fazit: Firmenwagen für Individualisten

Bei Ansehen und Antrieb hat der DS 9 zwar gegen die deutschen Platzhirsche keine echte Chance. Doch wer eine Alternative für das ewige Einerlei auf dem Dienstwagenparkplatz sucht, den dürfte die Präsidentenlimousine durchaus ansprechen. Denn Verwechslungen sind hier ausgeschlossen. Und belohnt wird der Eigensinn mit einem Ambiente, das seinesgleichen sucht. Denn mit viel Pariser Flair wird der große Franzose zu einem Firmenwagen für Individualisten.

Datenblatt: DS 9 E-Tense 225

Motor und Antrieb Hybridantrieb mit Vierzylinder- Benzindirekteinspritzer und E-Motor
Hubraum: 1598ccm
Benziner
Max. Leistung: 133kW/188 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 300 Nm bei 3000 U/min
E-Motor
Leistung: 81 kW/110 PS
Max. Drehmoment: 320 Nm
System:
Max. Leistung: 165kW/225 PS
Antrieb: Frontantrieb
Maße und Gewichte
Länge: 4934 mm
Breite: 1855 mm
Höhe: 1459 mm
Radstand: 2895 mm
Leergewicht: 1845 kg
Zuladung: k.A.
Kofferraumvolumen: 510 Liter
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,7 s
Durchschnittsverbrauch: 1,5 l/100 km
CO2-Ausstoß: 33 g/km
Elektrische: 48 km
Gesamteichweite: k.A.
Kraftstoff: Super
Schadstoffklasse: Euro 6d.
Energieeffizienzklasse: A+
Kosten:
Basispreis des DS9: 47.550 Euro
Basispreis des DS9 E-Tense 225: 52.810 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 32 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit: Sechs Airbags, LED-Scheinwerfer, automatische Abstandsregelung, Spurhalteassistent
Komfort: Klimaautomatik, digitales Cockpit, Rückfahrkamera, Navigation, Masseagesitze

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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