Wenn die Batterie streikt Reihenfolge bei Starthilfe: Auto überbrücken zuerst mit diesem Kabel
Autobatterie leer? Überbrücken ist nicht schwer, doch wichtig ist die richtige Reihenfolge. So funktioniert es.
Eine defekte Autobatterie ist der häufigste Liegenbleibe-Grund in Deutschland: Bei den meisten der Autopannen (rund 42 Prozent) hat laut ADAC die Starterbatterie versagt. Das Auto springt nicht mehr an.
Auto springt nicht an
Wenn das passiert, ist in vielen Fällen die Batterie schuld. Doch bevor der Nachbar oder jemand anderes Starthilfe geben muss, sollten Sie schon vor dem Start einige Energiefresser wie Beleuchtung, Radio, Gebläse und Sitzheizung beim Pannenfahrzeug ausschalten. Das schont die Autobatterie.
Springt das Auto dennoch nicht an, sollten Sie erfolglose Startvorgänge spätestens nach zehn Sekunden abbrechen und erst nach etwa einer halben Minute wiederholen.
Oft ist eine Starthilfe erforderlich
Weigert sich das Pannenauto weiterhin, hilft nur noch eine Überbrückung weiter. Doch bei der Starthilfe beim Auto sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
Auf keinen Fall sollte eine völlig entladene Batterie fremd gestartet werden, da Explosionsgefahr besteht, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Zudem kann falsche Starthilfe teure Schäden an der Bordelektronik verursachen.
Das ist wichtig
Zunächst einmal müssen Spenderbatterie und Empfängerbatterie die gleiche Spannung haben. Die entladene Autobatterie darf nicht vom Bordnetz getrennt werden. Zwischen den Fahrzeugen darf kein Karosseriekontakt bestehen.
Starthilfe geben: Reihenfolge beim Anklemmen des Kabels
Und so werden die Batterien der beiden Fahrzeuge richtig miteinander verbunden:
- Im ersten Schritt öffnen Sie jeweils den Motorraum der beiden Autos.
- Als zweiten Schritt die Klemme des roten Starthilfekabels an den Pluspol (+) der Strom spendenden Batterie und das andere Ende des roten Kabels an den Pluspol der Batterie des Empfängerautos anschließen.
- Die schwarze Kabelzange des Überbrückungskabels kommt im dritten Schritt an den Minuspol (–) der Batterie des Spenderfahrzeugs und das andere Ende des schwarzen Starterkabels einen sogenannten Massepunkt am Motorblock oder an der Karosserie des Empfängers – meist ist das eine stabile Metalllasche.
Achtung: Niemals das schwarze Kabel an die Batterie des Empfängers klemmen!
So vermeiden Sie ein Feuerwerk
Der häufigste Fehler hierbei ist, dass das schwarze Starthilfekabel nicht an Masse, sondern an den Minuspol der entladenen Batterie angeklemmt wird. Dabei können sich jedoch explosive Gase durch Funkenschlag entzünden, warnt die GTÜ.
Starthilfe: So lange müssen die Motoren laufen
Wenn Sie beide Batterien korrekt verbunden haben, werden die Motoren gestartet. Zuerst im Spenderauto, wenige Minuten später im Empfängerauto.
Anschließend sollten beide Motoren ungefähr drei Minuten lang laufen. Dann können Sie das Ladekabel abklemmen.
Klemmen entfernen: Spannungsspitzen vermeiden
Springt der Motor wieder an, sollten Sie im gestarteten Wagen einen starken elektrischen Verbraucher einschalten, zum Beispiel das Gebläse oder die Heckscheibenheizung.
So vermeiden Sie Spannungsspitzen, wenn Sie die Polzangen wieder lösen. Laut ADAC ist das nicht erforderlich bei Überbrückungskabeln mit integrierter Schutzschaltung.
Erst dann lösen Sie die Klemmen in umgekehrter Reihenfolge: Erst das schwarze Kabel am Massepunkt des Empfängerfahrzeugs lösen, dann am Minuspol des Spenderfahrzeugs. Dann das rote Starterkabel vom Pluspol des Empfängerautos und dann vom Pluspol des Spenderautos abziehen. Am Ende können Sie die Motorhauben wieder schließen.
Batterie checken ist Pflicht
Besonders im Winter streiken Autobatterien schnell. Denn eisige Temperaturen und kurze Strecken belasten den Stromspeicher extrem. Daher rät die GTÜ, auf eine funktionsfähige und möglichst vollgeladene Batterie zu achten.
Wichtig für die Leistungsfähigkeit der Bordbatterie sind sowohl der aktuelle Ladezustand als auch die Speicherkapazität. Mit zunehmender Kälte verliert der Energiespeicher an Kraft. So stehen bei minus 10 Grad Celsius noch 65 Prozent der eigentlichen Leistung zur Verfügung, bei minus 20 Grad sind es nur noch 50 Prozent.
Am besten in die Fachwerkstatt
Während sich der Ladezustand über die Säuredichte noch relativ einfach prüfen lässt, sind Aussagen zur tatsächlichen Kapazität nur mit speziellen Messgeräten in einer Fachwerkstatt möglich. Ebenso wichtig ist der korrekte Säurestand in der Batterie. Gegebenenfalls muss vor einem Ladevorgang – wo dies noch möglich ist – destilliertes Wasser nachgefüllt werden.
Das Batteriegehäuse selbst sollte sauber sein, um Kriechströme zu vermeiden. Die Pole und Anschlussklemmen werden am besten mit Säureschutzfett konserviert.
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