Autobauer im Abwärtssog Automarkt bricht im April europaweit ein
Der Automarkt in der EU schrumpft weiter. Die Zahl der Neuzulassungen ist so niedrig wie noch nie. Nur einige wenige Autobauer heben sich vom Negativtrend ab.
Brüchige Lieferketten wegen des Ukraine-Krieges und der anhaltende Chipmangel haben den Automarkt in der EU weiter schrumpfen lassen. Die Auswirkungen der Lieferausfälle bei Kabelbäumen schlugen im März voll zu Buche, als der Absatz um 20,5 Prozent fiel.
Im April fielen auch die Pkw-Neuzulassungen um 20,6 Prozent auf 684.500 Fahrzeuge. Mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres 2020, als die Produktion zeitweise europaweit stillstand, war dies der schwächste April seit Beginn der Aufzeichnungen.
In diesem Land war der Verkaufsrückgang am stärksten
Am stärksten war der Verkaufsrückgang in Italien mit minus 33 Prozent, gefolgt von Frankreich mit minus 22,6 Prozent, Deutschland (minus 21,5 Prozent) und Spanien (minus 12,1 Prozent). In Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, sanken die Zulassungen um 15,8 Prozent.
Der russische Einmarsch hatte bereits im Februar die Probleme der Auto-Branche verschärft und bei den Neuzulassungen in der Europäischen Union für den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor 32 Jahren gesorgt. Das teilte der europäische Herstellerverband ACEA am Mittwoch mit.
Rückgang auch bei den Autohersteller bemerkbar
Fast alle großen Autobauer gerieten in den Abwärtssog. Die Marke VW büßte im April 30 Prozent ein, bei der Opel-Mutter Stellantis waren es minus 32 Prozent. Renault schrumpfte um 18 Prozent. Auch die Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz büßten zweistellig ein.
Lediglich die koreanische Hyundai-Kia-Gruppe und die beiden japanischen Autobauer Honda und Mitsubishi hoben sich vom Negativ-Trend ab. Seit Jahresanfang sanken die Neuanmeldungen aller Hersteller um 14,4 Prozent auf 2,9 Millionen Fahrzeuge.
- Nachrichtenagentur Reuters