Aufsichtsrat will Antworten Golf 8: VW-Spitze muss Stellung zu Problemen nehmen
Schon der Start des Golf 8 war nicht optimal – und es kommen weitere Details zu den Schwierigkeiten des Modells ans Licht. In einer Sitzung des VW-Aufsichtsrats soll der Vorstandschef sich nun zu den Problemen äußern.
Die anhaltenden Produktions- und Qualitätsprobleme beim Golf 8 werden am Donnerstag zu einem zentralen Thema der Sitzung des VW-Aufsichtsrats. Es werde erwartet, dass Vorstandschef Herbert Diess in seinem Bericht vor den Kontrolleuren Stellung zu den Schwierigkeiten beim Anlauf der neuen Ausgabe des wichtigsten Konzernmodells nimmt, heißt es aus dem Umfeld der Aufseher. Das Treffen soll am frühen Nachmittag beginnen. Außerdem gehe es um die Kritik an einem rassistischen Werbevideo, die Lage von Volkswagen in China und weitere Kooperationsschritte mit dem US-Autobauer Ford.
Kein gelungener Start des Golf 8
Schon der Start des Golf 8 2019 war holprig gewesen. Das Unternehmen blieb zunächst weit hinter den ursprünglichen Zielen zurück, nicht einmal zehn Prozent der einst angepeilten 100.000 Stück wurden im ersten Jahr gebaut. Betriebsratschef Bernd Osterloh warf dem Topmanagement mangelndes Engagement bei der Lösung der Probleme vor. Es geht vor allem um die grundlegend neuen Software-, IT- und Elektroniksysteme der 8er-Reihe, bei denen weiter Fehler auftauchen.
Das Online-Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtet nun von weiteren Details. Demnach sollen etwa an einem Beispieltag im März weniger als 40 Prozent der fertiggestellten Golf-8-Exemplare einwandfrei das Band verlassen haben. Auch bei einzelnen Zwischenabnahmen während der Produktion bleibe die Fehlerquote hoch. VW erklärte, es ließen sich immer Dinge verbessern – aber der Golf 8 sei in vielerlei Hinsicht eben auch ein komplett neues Projekt. Im Vergleich zu manchen anderen Modellanläufen sei man sehr zufrieden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Bericht des "Business Insider"