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Cupra Terramar im Test: So sportlich ist das große SUV aus Spanien wirklich


t-online macht den Test
SUV für die linke Spur: Wie sportlich ist der Cupra Terramar?


10.03.2025 - 07:39 UhrLesedauer: 4 Min.
Sportlicher Spanier: Der Terramar ist das größte SUV im Portfolio von Cupra.Vergrößern des Bildes
Sportlicher Spanier: Der Terramar ist das größte SUV im Portfolio von Cupra. (Quelle: Cupra)
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Cupra bringt mit dem Terramar ein sportliches SUV auf den Markt – doch hält es, was das Design verspricht? Wir haben das Modell getestet.

Cupra ist innerhalb des VW-Konzerns eine Erfolgsnummer: Einst als sportliche Unterkategorie von Seat gestartet, hat sich Cupra mittlerweile als eigene Marke etabliert – mit sportlichem Design und den typischen Farbakzenten in Bronze. Kleine Randnotiz: Bei Beamten ist Cupra mittlerweile sehr beliebt und hat sich die Rolle des "Porsche für den kleinen Mann" erobert.

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Mit dem neuen Terramar ist nun das größte SUV der Spanier an den Start gegangen. Durch 4,52 Meter Länge ist er nur einen Zentimeter kürzer als sein Konzernbruder, der VW Tiguan. Erster Eindruck: Mit seiner aggressiven Front, den dreieckigen LED-Scheinwerfern und der markanten Sharknose hebt er sich klar von seinen SUV-Geschwistern im VW-Konzern ab. Sportlicher und eigenständiger wirkt er – fast wie ein kleiner Porsche Macan.

Innen bietet der Terramar ein solides Raumangebot. Der Kofferraum ist mit einem variablen Ladeboden ausgestattet, der für mehr Stauraum abgesenkt werden kann. Mit 540 bis 642 Litern Volumen (VW Tiguan: 652 Liter) ist er für den Alltag und kleinere Reisen gut gerüstet. Im Fond ist das Platzangebot in Ordnung – für größere Passagiere könnte es in Verbindung mit großen Passagieren vorn auf der Rückbank etwas eng werden.

Die Vordersitze (mit integrierten Kopfstützen) sind angenehm straff gepolstert und bieten guten Seitenhalt. Anfänglich irritierend ist die extrem breite Mittelkonsole, die Fahrer und Beifahrer deutlich voneinander trennt – dafür aber ein großzügiges Fach unter der Armablage bietet. Schick sind Details wie die inneren Türgriffe, die auf die klassische Bügelform verzichten und sich trotzdem gut greifen lassen.

Innenraum und Bedienung

Sportlich geht es auch im Cockpit zu. Die Hutze (die gewölbte Abdeckung) über dem digitalen Kombiinstrument und die markanten Designelemente in Bronzetönen (darunter auch die Öffner für die Türen) erinnern an ein Sportcoupé. Auffällig ist Ambientebeleuchtung in den Türen und unter der Windschutzscheibe, die ein hochwertiges Flair schafft. Die Materialauswahl geht in Ordnung, auch wenn sie nicht an die Oberklasse heranreicht.

Der zentrale 12,9-Zoll-Touchscreen lässt zwar sich weitgehend intuitiv bedienen, die Touch-Slider darunter sind wie bei den VW-Konzerngeschwistern aber eher gewöhnungsbedürftig. Zudem fehlt beim Tippen auf dem Touchscreen eine Ablage für den Handballen, das Ablenkungs- und Vertipprisiko ist damit hoch. Immerhin: Apple CarPlay funktioniert kabellos, und die Sprachsteuerung reagiert zuverlässig. Das Lenkrad ist zum Glück mit echten Tasten und Drehwalzen ausgestattet, sodass sich viele Funktionen auch darüber steuern lassen.

So fährt er

Mit 265 PS und Allradantrieb (4Drive) ist der Terramar VZ kraftvoll unterwegs. Die starke Gasannahme benötigt beim Rangieren ein wenig Fußspitzengefühl bei der Dosierung – fast fühlt es sich durch die 400 Newtonmeter Drehmoment an, als wäre ein kräftiger Diesel am Werk. Die Beschleunigung ist spritzig, und auch bei 170 km/h auf der Autobahn bleibt er dank guter Dämmung und Dämpfung leise und souverän. Das adaptive Fahrwerk (DCC) lässt sich auf Komfort oder Sportlichkeit einstellen – im Komfortmodus federt der Terramar angenehm, wobei die breiten Reifen etwas von der Flauschigkeit nehmen.

Trotz der ganzen Leistung und Souveränität: Richtiges Sportwagen-Feeling kommt nicht auf. Im Komfortmodus ist der Zweiliter-Vierzylinder akustisch kaum präsent. Im sportlichen Cupra-Modus wird eine künstliche Klangkulisse erzeugt – eine eher gewöhnungsbedürftige und verzichtbare Illusion. Realität ist jedoch der Verbrauch, den Cupra mit fast neun Litern angibt und der bei Autobahnfahrten tendenziell nie einstellig vor dem Komma sein dürfte.

Der Terramar ist mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, darunter eine adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) mit vorausschauender Fahrweise, ein aktiver Spurhalteassistent, Totwinkelwarner oder ein Aufmerksamkeitsassistent (der den Fahrer mit einem harschen Piepsen ermahnt, auf die Straße zu gucken – manchmal schwierig, wenn man den Touchscreen doch einmal kurz während der Fahrt bedienen muss). Der mittlerweile obligatorisch-nervige Tempowarner lässt sich mittels drei schneller Klicks auf dem Lenkrad deaktivieren.

Technische Daten: Cupra Terramar 2.0 TSI 195 kW (265 PS)

Motor: 2,0-Liter-Turbo-Benziner, 7-Gang-DSG
Leistung: 265 PS (195 kW)
Drehmoment: 400 Nm
0-100 km/h: 5,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 243 km/h
Verbrauch: 8,4-8,8 l/100 km
Kofferraum: 540-642 Liter

Als weitere Motorisierungen bietet Cupra den Terramar als 1.5 eTSI (Mildhybrid, 150 PS), 2.0 TSI (204 PS), 1.5 e-Hybrid (Plug-in-Hybrid, 204 PS) und 1.5 e-Hybrid VZ (Plug-in-Hybrid, 272 PS) an.

Preis

Der Einstiegspreis des Cupra Terramar beginnt bei 43.020 Euro für die Basisversion mit 150 PS. Die getestete VZ-Variante mit 265 PS und Allradantrieb liegt mit entsprechender Ausstattung deutlich höher – mindestens 54.880 Euro sind hier fällig. Das ist weniger als für einen Porsche, aber dennoch eine sehr sportliche Ansage.

Fazit

Der Cupra Terramar bringt Dynamik ins SUV-Segment, auch wenn er optisch mehr Sportgefühl verspricht, als er tatsächlich rüberbringt – trotz beeindruckender Fahrleistungen. Die Kombination aus starkem Design, guter Verarbeitung und solider Performance macht ihn zu einer interessanten Alternative im VW-Konzern. Die Bedienung könnte intuitiver sein, und die künstliche Klangkulisse im Sportmodus ist Geschmackssache. Insgesamt aber ein gelungener Kompromiss aus Alltagstauglichkeit und sportlichem Anspruch – oder eben der "Porsche des kleinen Mannes".

Verwendete Quellen
  • Cupra-Pressematerial
  • Eigene Eindrücke
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