Schutz für die Mächtigen Panzer mit Massagesitz: Der kugelsichere Kanzler-Fuhrpark

Merkel fährt Audi, Scholz sitzt im Mercedes. Die Bundesregierung setzt auf gepanzerte Limousinen deutscher Premiumhersteller. Seit einiger Zeit gibt es auch wieder einen BMW zur Wahl.
Drei Hersteller, ein Auftrag: Audi, BMW und Mercedes liefern die Staatskarossen für Kanzleramt und Personenschutz. Ihre gepanzerten Limousinen erfüllen die höchsten Schutzstufen – resistent gegen Sprengsätze und Sturmgewehre. Darüber hinaus ist die Wahl des Kanzlerwagens für manchen auch eine Frage des Stils: Bevorzugt man souveräne Eleganz, kompromisslose Power oder lautlose Modernität?
Merkel setzte auf Audi, Scholz fährt Mercedes
Angela Merkel ließ sich fast ausschließlich in einem Audi A8 L Security chauffieren. Noch-Kanzler Olaf Scholz hingegen setzt auf die gepanzerte Mercedes S-Klasse mit V12-Motor und 612 PS. Der S 680 Guard ist eine Festung auf Rädern: 15 Zentimeter dickes Panzerglas, Stahlplatten in Dach, Boden und an den Seiten. Allein die Türen wiegen 240 Kilogramm – Elektromotoren helfen beim Öffnen. Neu im Mercedes ist der Allradantrieb – ein Vorteil, den lange Zeit nur Audi bot.
Selbst die Reifen sind unverwüstlich: Dank Stahlgürtel und Hartgummikern fährt die S-Klasse selbst bei einem Totalschaden noch 30 Kilometer weit – mit 80 km/h. Sensoren erkennen Gasangriffe, schließen Lüftungen und erzeugen Überdruck im Innenraum. Auf Knopfdruck werden Löschanlagen oder eine Gegensprechanlage nach außen aktiviert. Ähnliche Technik steckt auch in den gepanzerten Limousinen von Audi und BMW.
BMW fährt eigene Wege – auch elektrisch
BMW war beim Kanzler-Fuhrpark lange außen vor. Seit einiger Zeit gibt es den 7er wieder als gepanzerte Variante – mit V8-Benziner oder vollelektrisch als i7 Protection. Die Reichweite der Elektroversion: unter 350 Kilometer. Und bei 160 km/h ist Schluss. Für die Langstrecke und sehr schnelle Autobahnfahrten bleibt der Benziner erste Wahl.
Auch BMW bietet Sicherheit auf höchstem Niveau: Der 7er Protection kann gegen Gasangriffe abgeriegelt werden und besitzt ein Notfall-Kommunikationssystem.
Audi A8: Bewährte Festung
Der Audi A8 L Security bleibt der Liebling vieler Personenschützer. Mit 571 PS schafft er 210 km/h. Die Panzerkapsel schützt gegen schwere Waffen und Sprengsätze. In den Scheiben versteckte Blaulichter machen ihn im Ernstfall zum Einsatzwagen. Auch Audi setzt auf eine geschlossene Schutzzelle, gepanzerte Reifen und ein internes Löschsystem.
Nicht nur Kanzler fahren gepanzert. Wer genug Geld hat, kann sich seine eigene Festung auf Rädern bestellen. Aber: Die Hersteller prüfen genau, wem sie ihre Panzer verkaufen. Und: Billig wird es nicht – unter 500.000 Euro läuft nichts.
- Nachrichtenagentur SP-X
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