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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Tüten-Parmesan kann mit Stückkäse mithalten
Zu Spaghetti Bolognese ist er ein Muss und viele Salate werden mit ihm zum Highlight: Parmigiano Reggiano, zu deutsch Parmesan. Der italienische Hartkäse stammt aus der Region um Parma und Reggio Emilia und ist mindestens zwölf Monate gereift. Weniger bekannt ist sein Bruder, der etwas körnigere Grana Padano, der auch in anderen Regionen hergestellt wird und kürzere Zeit lagert. Beide Hartkäse werden in Supermärkten sowohl am Stück als auch gerieben angeboten. Welche Qualitätsunterschiede es hierbei gibt, hat die Stiftung Warentest untersucht. Wir stellen Auszüge aus dem Testergebnis vor: für Parmigiano Reggiano und Grana Padano.
Insgesamt neun Sorten Parmigiano Reggiano und elf Sorten Grana Padano - am Stück oder als Tütenkäse - wurden auf ihre Inhaltsstoffe, ihre Sensorik und ihre geschmacklichen Qualitäten hin untersucht. Die Preispanne lag bei 1,13 Euro bis 4,75 Euro. Das Ergebnis war erfreulich: Über die Hälfte der getesteten Produkte schnitt mit "gut" ab.
Testsieger: "Zanetti" und "Giovanni Ferrari"
In der Kategorie der Parmesankäse konnte "Zanetti Parmigiano Reggiano" die Tester am meisten überzeugen. Gelobt wurde dabei seine Würze, sein kräftiger Geruch und sein leicht nach Butter und Brühe schmeckendes Aroma. Der am Stück verkaufte Reibekäse erhielt daher die Testnote "gut" (1,9). Gute Noten erhielten ebenfalls die preislich attraktiven Discounterprodukte "Lovilio Parmigiano Reggiano" von Lidl und "Casale Parmigiano Reggiano" von Aldi Nord.
Beim Grana Padano siegte der würzige, leicht nach Appenzeller und Brühe schmeckende "Giovanni Ferrari Grana Padano Riserva". Er wurde insgesamt mit "gut" (1,6) bewertet. Überdurchschnittliche Qualität liefert aber auch "Valbontà Grana Padano". Für seine geschmacklichen Eigenschaften und seine mikrobiologische Qualität erhielt der Reibekäse, der bei Penny am Stück verkauft wird, ebenfalls ein "gut" (1,8).
Grana Padano muss sich nicht hinter Parmesan verstecken
Die Einschätzung vieler Gourmets, dass der "echte" Parmesan gegenüber dem Grana Padano höherwertiger einzustufen sei, konnten die Tester nicht bestätigen. Bei der Verkostung konnte der Grana Padano mit vielfältigen Aromen genauso punkten. Einige Produkte erinnerten die Tester an Appenzeller, Greyerzer und Gorgonzola. Eine ähnliche Bandbreite wurde beim klassischen Parmesan nicht festgestellt. Seine geschmackliche Bandbreite war nach Auffassung der Tester einheitlicher.
Tütenkäse von Netto liefert "gute" Qualität
In beiden Kategorien schnitt die Stückware geschmacklich etwas besser ab als die bereits fertig geriebenen Produkte. Das hat damit zu tun, dass das Aroma in der Tüte schneller verfliegt. Dennoch gab es zwei Tütenkäse, die geschmacklich positiv überraschten und sich positiv von anderen Sorten am Stück abhoben: der "Parmigiano Reggiano" von Castelli und der "Grana Padano Mamma Gina" von Netto. Gelobt wurden ihr würziger Geruch und ihr kräftiges Aroma. Hier konnten beide Produkte mit der Stückware mithalten. Dafür erhielten sie die Note "gut".
Teurer Bio-Parmesan ist nicht besser
Insgesamt spielten Schadstoffe im Test keine Rolle. Bei der mikrobiologischen Qualität hatte Stiftung Warentest bei keinem Käse etwas auszusetzen. Die getesteten Bio-Produkte, die wesentlich teurer als die Discounterkäse waren, lieferten weder in Bezug auf Geschmack noch auf ihre Inhaltsstoffe hin Vorteile gegenüber den Testsiegern. In der Kategorie der Parmesankäse erhielten der "Parmigiano Reggiano bio" von Alntaura und der "bio verde Parmigiano Reggiano", das teuerste Produkt im Test, sogar nur die Note "befriedigend".