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"Öko-Test": Toasties von Aldi, Lidl & Co. enthalten Pestizide & Acrylamid


"Öko-Test" deckt auf
Pestizide und Acrylamid in Toastbrötchen

Toasties versprechen schnellen Genuss, doch nicht alle sind unbedenklich. "Öko-Test" deckt auf, welche Produkte bedenkliche Stoffe enthalten.

25.07.2024|Lesedauer: 2 Min.

Schnell und unkompliziert in der Zubereitung, das versprechen Toasties. Sie sind somit ideal für diejenigen, die Lust auf knusprige, warme Brötchen, allerdings keine Zeit für deren Zubereitung im Backofen haben. Mit welchen Sie dann am besten Ihren Appetit stillen sollten und welchen nicht, hat "Öko-Test" aktuell (Ausgabe 08/2024) untersucht.

Toasties: Vor allem Kinder mögen die Toastbrötchen.Vergrößern des Bildes
Toasties: Vor allem Kinder mögen die Toastbrötchen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Heike Rau)

Alternative zum Toast: Diese Toastbrötchen sind nicht empfehlenswert

Wirklich schlecht schnitt keines der 18 getesten Toasties ab. Bei fünf Bio-Produkten wurden jedoch Schimmelpilzgifte nachgewiesen. Bei drei getesteten Produkten war der Acrylamidgehalt nach dem Toasten (zwei Minuten) erhöht.

Acrylamid

Acrylamid ist eine chemische Verbindung, die bei hohen Temperaturen (über 120 Grad Celsius) beim Braten, Backen, Rösten und Grillen von kohlenhydratreichen Lebensmitteln entsteht. Die Verbindung steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein, insbesondere ein potenzielles Krebsrisiko darzustellen.
Dabei gilt: "Je höher der Asparagingehalt, desto größer das Risiko zur Acrylamidbildung", erklärt "Öko-Test". Bei roggenbasierten Produkten ist der Asparagingehalt höher als bei weizenbasierten.
Als Richtwert für Acrylamid hat sich "Öko-Test" an folgenden Grenzen orientiert: 50 µg/kg für Brot auf Weizenbasis; 100 µg/kg für Produkte auf Basis einer anderen Getreideart.

Discounter-Produkt enthält Glyphosat

Weniger gut im Test schnitten die Toasties "Goldähren Toast Brötchen Mehrkorn" von der Aldi-Süd-Eigenmarke (Hersteller Lieken) ab. Bei ihnen fand das Labor drei Pestizide in Spuren – darunter Glyphosat. Zudem wurde das Schimmelpilzgift HT-2 in Spuren nachgewiesen. Weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe konnten jedoch nicht gefunden werden. Gesamtnote daher: "ausreichend".

Schimmelpilzgifte

Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) sind in der Natur weit verbreitet. Sie können sowohl in Rohstoffen für Lebensmittel als auch in den produzierten Lebensmitteln vorkommen.
Bei einer Schimmelpilzvergiftung kann es unter anderem zum Erbrechen, aber auch zu Schäden an den Nieren oder der Leber kommen. Mykotoxine stehen im Verdacht, die Entstehung von Krebs zu begünstigen.
Für die Einordnung der Belastung orientierte sich "Öko-Test" an den Vorgaben der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Toasties: Das sind die Testsieger

Günstige Bio-Toasties überzeugen

"Gut Bio Finnkorn Roggenmischtoastbrötchen" von der Aldi-Nord-Eigenmarke (Hersteller: Ibis) zählen mit zu den besten Toasties im Test. Bei Laboruntersuchungen wurden weder Pestizide noch bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe nachgewiesen. Pro 0,65-Gramm-Toastie liegen die Kosten bei 0,24 Euro. Gesamtnote: "sehr gut".

Discounter-Toasties überzeugen im Test

Unter den konventionellen Toasties schnitt am besten "Grafschafter Mehrkorn Toastbrötchen" von der Lidl-Eigenmarke (Hersteller: Sinnack) ab. Bei Laboruntersuchungen wurde zwar eine geringe Pestizidbelastung (ein Wirkverstärker in Spuren) sowie Spuren eines Schimmelpilzgiftes (HIT-2) nachgewiesen. Für die Gesundheit seien die Funde jedoch unbedenklich. Weitere Kritikpunkte hatten die Tester nicht. Der Preis pro 0,65 Gramm liegt bei 0,17 Euro. Sie liegen damit im unteren Preissegment. Gesamtnote für die Lidl-Toasties: "sehr gut".

Toasties: Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 3 x Toasties mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 2 x Bio-Toasties
  • 4 x Toasties mit der Gesamtnote "gut", darunter 2 x Bio-Toasties
  • 8 x Toasties mit der Gesamtnote "befriedigend", darunter 5 x Bio-Toasties
  • 3 x Toasties mit der Gesamtnote "ausreichend"

So lief der Test ab

Ein unabhängiges Labor untersuchte insgesamt 18 Mischkorn- beziehungsweise Mehrkorntoastbrötchen. Der Fokus lag dabei auf möglichen Schimmelpilzgiften sowie Pestiziden und Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge/MOAH). Der Acrylamidgehalt der Toasties wurde nach dem Toasten bestimmt.

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Verwendete Quellen
  • bvl.bund.de "Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln"
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