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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Skiurlaub Die schönsten Almhüttendörfer in Österreich
Almhüttendörfer liegen vor allem in den österreichischen Bergen im Trend. In den vergangenen Jahren eröffneten rund drei Dutzend mehr oder weniger komfortable Anlagen dieser Art. Derweil kommt das Konzept, in eigenen Bungalows zu wohnen und dank eigener Sauna, autarker Verpflegung und eines Bringservices mehr Privatsphäre genießen zu können, aus einem ganz und gar nicht bergigen Erdteil: den Malediven. Mittlerweile haben findige Hoteliers erkannt, dass - in der richtigen Mischung aus Authentizität, familiärer Atmosphäre und modernem Komfort - Hüttendörfer nicht nur am Meer, sondern auch in den Bergen gut ankommen. Sehen Sie sich die Almhüttendörfer in unserer Foto-Show an.
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Berghütte der Superlative
Eine urige, einfache Unterkunft mit viel Charme, aber vergleichsweise geringer Bequemlichkeit, das ist gemeinhin eine Berghütte. Doch die Zeiten haben sich geändert: Zum Standard dieser neuartigen Zwei- bis Sechs-Personen-Unterkünfte gehören nicht nur viel Holz, eine gemütliche Stube und ein Ofen, sondern immer öfter auch Technik-Schnickschnack à la WLAN, DVD-Rekorder und XXL-Flatscreen. Dazu die Infrarotsauna oder vielleicht sogar ein Jacuzzi auf der Privatterrasse.
Erfolgsgeschichte der Bergchalets
Was beim kärntnerischen "Almdorf Seinerzeit" vor über zehn Jahren als einmaliges Konzept angedacht war, ist zur flächendeckenden Erfolgsgeschichte geworden. Die "Seinerzeit"-Betreiber haben sich sogar das Label "Das Original Almdorf" zulegen müssen, um auch auf diesem Weg daran zu erinnern, wer es eigentlich "erfunden" hat. Denn selbst im First-Class-Segment wächst die Konkurrenz. Bestes Beispiel ist das noble, 2009 eröffnete "Bergdorf Priesteregg" im Salzburger Land. Die 16 abgeschiedenen Bergchalets sind über Monate ausgebucht, und das bei Übernachtungspreisen von über 180 Euro, in der Premiumversion gar 220 Euro pro Person und Nacht. Das Abendessen, das auf Wunsch in der Stube kredenzt wird, ist dabei ebenso wenig im Preis enthalten wie die Masseurin die auf Wunsch ins Chalet kommt und die stilvoll im Raum stehende Nostalgie-Füßchen-Wanne im Handumdrehen und Brettauflegen in eine Massageliege verwandelt. Den ganzen Tag keinen Schritt vor die Tür tun? Hier auf dem abgelegen 1100 Meter hohen Bilderbuchplateau über Leogang ist's möglich.
Bergpanorama in den Almhüttendörfern inklusive
Wer indessen auf echte Action im Freien nicht verzichten will, muss nur zur Tür hinaus. Der "Abenteuerspielplatz Bergwelt" lockt nur wenige Schritte weiter. Etliche Almhüttendörfer liegen gar direkt am Rand von Skipisten oder an Wanderwegen. Beispiele sind das "Almhüttendorf Weinebene", das "Almhüttendorf Klippitztörl" und das ebenfalls in Leogang befindliche, sorgsam in die Landschaft eingebettete "Steinalmdorf" am Embachhof. Aus dessen Hüttenfenstern schauen die Gäste wahlweise auf die Asitz-Talstation samt Bikepark und Kinderskischule oder die majestätischen Steinberge. Und jeden Morgen in eine Kiste mit Bio-Frühstück, die unsichtbare Helfer frühmorgens in den Hüttenflur gestellt haben. Und auch hier in der deutlich preisgünstigeren Almhüttendorf-Version gilt: Wer Appetit am faulen Nichtstun gefunden hat, muss die Hütte selbst fürs Mittag- und Abendessen nicht verlassen. Ein kurzer Anruf genügt, und das Gewünschte wird vom Personal aus dem Haupthaus hinauf geliefert.
Freiheit zwischen Gruppe und Privatsphäre
Eine Lieferung erfolgt zum Beispiel von Junghotelier Philipp Madreiter. Und neben dem Essen bringt er immer noch etwas Zeit für ein Gespräch mit, sei es über das Wetter, Ausflugstipps oder seine Sicht des Hüttendorf-Erfolgs. "Der Gast kann bei uns wählen: Will er Gesellschaft, dann kommt er hinunter ins Haupthaus an die Kuchentheke oder zum Abendessen. Will er lieber in seinen eigenen vier Hüttenwänden bleiben, dann findet er dort alle Annehmlichkeiten, die er braucht. Allein diese Wahlfreiheit zwischen Gruppe und Privatsphäre schätzen viele Gäste. Erst recht Familien mit Kindern." Diese schätzen vor allem noch einen anderen Aspekt: die unkomplizierten Kontaktmöglichkeiten. Dazu muss man nur die Tür aufstoßen - in den sieben anderen Hütten nebenan findet sich garantiert jemand auf derselben Wellenlänge. Egal, ob beim zentral gelegenen "Dorf"-Grillplatz oder beim Riesentrampolin: Anschluss zu anderen Kindern und erwachsenen Gästen ist garantiert.
Urlaub wie Seinerzeit und Anno Dazumal
Was ebenfalls gut bei Urlaubern ankommt, ist der Bogen in alte Zeiten. Das "Almdorf Seinerzeit" trägt dieses Konzept ja bereits im Namen, das Dörfl "Anno Dazumal" in Lanersbach ebenfalls. "Um sich abzuheben von den vielen anderen Unterkünften im Zillertal wollten wir etwas Besonderes, etwas Spezielles", erklären deren Betreiber Michaela und Stefan Dengg. Das ist ihnen gelungen, denn das Chalet-Ensemble samt modern-gemütlichem Dorfgasthaus ist die perfekte Kombination aus Selbstversorgerappartement und Komforthotel. Die Gäste können selbst kochen, essen gehen oder sich auf Wunsch Frühstück und Abendessen in der eigenen Hütte servieren lassen - bei knisterndem Kaminfeuer. Danach geht es in die eigene Infrarotsauna oder zur Massage in die Alpinvital-Badehütte, Gletscherblick inklusive. Die Folge: Manche Besucher verlassen den ganzen Tag nicht das Dörfl. "Vielleicht liegt es ja daran", so Stefan Dengg, "dass je hektischer die Alltagswelt sich gestaltet, desto größer wird das Bedürfnis nach Ruhe und Überschaubarkeit im Urlaub."
Gut schlafen dank Zirbenholz
Wunsch nach Behaglichkeit, traditionellen Mustern und regionalen Besonderheiten: Beim "Anno Dazumal" sind es Tuxer Sagen, die sich in jedem Chalet in Gestalt eines Buches und altertümlicher Gegenstände widerspiegeln. Beim "Steinalmdorf" werden ausschließlich Hölzer der eigenen Fläche verwendet, das Frühstück verzichtet auf Lachs und Kiwi und bringt als "Salzburger Bauernfrühstück" dennoch eine erstaunliche Vielfalt zusammen. Im "Bergdorf Priesteregg" soll das dort verbaute Zirbenholz sogar für eine deutlich entspanntere Schlafstimmung sorgen - laut wissenschaftlichen Untersuchungen senkt es den Puls um bis zu 3500 Herzschläge am Tag und damit erheblich das Herzinfarktrisiko. Auf diese Weise wird ein uraltes Wissen reaktiviert, ohne als altmodisch abgekanzelt zu werden.
Weitere Informationen:
Steinalmdorf Embachhof: Rain 9, A-5771 Leogang, Tel. 0043/6583/8275, info@embachhof.at, www.steinalmdorf.com, Preis pro Tag ab 210 Euro für zwei Personen;
Bergdorf Priesteregg: Sonnberg 22, A-5771 Leogang, Tel. 0043/6583/825520, bergdorf@priesteregg.at, www.priesteregg.at, Preis pro Person und Nacht ab 188 Euro;
Alpendorf Anno Dazumal: Lanersbach 456b, A-6293 Tux, Tel. 0043/5287/877830, info@annodazumal.at, www.annodazumal.at, Preis pro Person und Nacht ab 110 Euro;
Almdorf Seinerzeit: Fellacheralm, A-9564 Patergassen, Tel. 0043/4275/7201, office@almdorf.com, www.almdorf.com, Preis pro Tag ab 330 Euro für eine Almhütte
(erstmals erschienen am 10.11.2010)