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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wo die Luft rein ist Sechs autofreie Ferienorte zwischen Nordsee und Alpen
Wo Autos verbannt sind, erwartet die Gäste eine entspannte Atmosphäre und gute Luft. Wir haben eine Auswahl der schönsten Urlaubsorte ohne Gäste-Pkw zusammengestellt.
Zermatt: Die Mutter der Autofreien Urlaubsorte
Das Matterhorndorf im Schweizer Wallis ist sozusagen der Vorreiter der autofreien Urlaubsorte. Die Anreise für Autofahrer endet in Täsch, fünf Kilometer vor Zermatt. Dann geht es weiter per Bahn-Shuttle in den autofreien Kurort auf 1620 Metern Höhe am Fuß des Matterhorns. Dort können sich Gäste per Pedes, in Pferdekutschen, mit Rädern, E-Taxis und E-Bussen fortbewegen. Auf Groß und Klein wartet ein Feuerwerk an Sport, Fun und Action – ob Wandern (38 Viertausender sind von Zermatt aus zu erreichen), Biken oder Sommerskifahren, Golfen oder Beachvolleyball. Abenteuer für die ganze Familie gibt es im Forest Fun Park, wo man sich von Baum zu Baum schwingen kann. Und wer einen der besten Skirennläufer aller Zeiten treffen möchte, checkt im Hotel von Weltmeister und Olympiasieger Pirmin Zurbriggen ein.
Wengen: Der höchsten Bahnhof Europas
Klar geht nichts über das Matterhorn. Aber das Silberhorn mit seiner wunderschönen gleichmäßigen Pyramidenform braucht sich nicht hinter seinem weltberühmten Bergkollegen zu verstecken. Von Wengen aus hat man einen 1A-Aussichtsplatz auf diesen Berg. Seit über 100 Jahren gelangt man von Lauterbrunnen (wo das Auto abgestellt wird) mit der Wengeralpbahn in den 1274 Meter hoch gelegenen Bergort, den Wintersport-Interessierte vor allem vom alljährigen Lauberhorn-Skirennen kennen. Die Bergregion um Jungfrau-Eiger-Mönch ist ein Eldorado für Wanderer, Kletterer und Mountainbiker. Paragliden, River Rafting, Canyoning, Bungy Jumping und ein Indoor-Seilpark ergänzen das sportliche Angebot. Von Wengen kann man die Zugfahrt zum Jungfraujoch auf 3454 Metern fortsetzen. Der höchstgelegene Bahnhof Europas ist für die meisten Touristen aus aller Welt der Höhepunkt einer Reise durch die Schweiz.
Serfaus: U-Bahn-Fahren in den Bergen
Es war eine Sensation, als vor nunmehr knapp 30 Jahren die "erste Alpen-U-Bahn" im Tiroler Ort Serfaus ihren Betrieb aufnahm. Die Luftkissenschwebebahn verkehrt unter der Serfauser Dorfbahnstraße in einem offenen Tunnel und verbindet den Parkplatz am Ortsrand auf einer Strecke von 1280 Meter mit den Talstationen der Bergbahnen. Auch im Sommer kommen die Feriengäste in den Genuss eines verkehrsberuhigten Dorfs, in dem Autos nur zur An- und Abreise zu den Unterkünften erlaubt sind. Wo sich im Winter auf den 200 Pistenkilometern der Skiregion Serfaus-Fiss-Ladis Skifahrer und Snowboarder tummeln, ist im Sommer auf blühenden Almwiesen Action und Spaß für Familien angesagt.
Im 15.000 Quadratmeter großen Murmliwasser-Spielpark sind zahlreiche interaktive Stationen um einen Wildbach gruppiert. Es gibt einen Lehmtümpel, Sandspielplätze, Erdrutschhügel, Wassertreppen und ein Felsenlabyrinth. Ganz neu ist der Erlebnispark Hög mit einem Badesee und vielen Wassersportmöglichkeiten, sowie Abenteuer- und Spielbereichen. Adrenalinkick gefällig? Im Serfauser Sauser rauscht man eingehängt in ein Seil in atemberaubendem Tempo über Serfaus hinweg.
Pfelders: Panoramaglück in Südtirol
Im Herzen des Naturparks Texelgruppe liegt dieses idyllische Bergdorf (1624 Meter), Südtirols einziger autofreie Ort. Die Zufahrt zur Unterkunft ist erlaubt, ansonsten bleibt die Schranke am Ortseingang für Autos geschlossen. Das Wandergebiet Pfelders bietet eine Fülle von Panoramawanderungen, die zum Teil die Bergbahnbenutzung einschließen. Hütten und Berggasthöfe laden zur Einkehr ein. Eine beliebte Tagestour ist der Pfelderer Höhenweg.
Auch der berühmte Meraner Höhenweg verläuft über Gemeindeboden. Wer auf PS nicht verzichten möchte, kann beim Steinerhof einen Ausflug hoch zu Ross buchen. Zehn trittsichere, zuverlässige Haflinger tragen die Reiter über Stock und Stein. Der Reiterhof bietet auch Urlaub auf dem Bauernhof an. Pfelders und das Passeiertal erreicht man am besten über Meran oder über den Jaufenpass auf einer sehr kurvigen Straße.
Juist: Die schönste Sandbank der Welt
Surrende Fahrradreifen und klappernde Pferdehufe statt Autolärm. Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist genau richtig im Töwerland, wie Juist von den Einheimischen genannt wird. 17 Kilometer lang ist die Nordseeinsel, und genauso lang ist der feinsandige weiße Strand im Norden - ein großer Spielplatz für Spaziergänger und Strandläufer, ein Eldorado zum Baden, Sonnen und Spielen. Mit einer 90-minütigen Fährfahrt oder einem Mini-Flug lässt man Festland und Alltag ganz schnell hinter sich. Das Programm heißt ab dann Strand und Salzgeschmack, Watt und Möwen, Friesentee und Fischbrötchen. Top-Adresse ist das edle, vielfach ausgezeichnete Strandhotel Kurhaus Juist, das wie ein weißes Schloss am Meer majestätisch aus den Dünen ragt.
Langeoog: "Lili Marleens" letzte Ruhestätte
"Wir müssen leider draußen bleiben", heißt es für Autos auf der Insel Langeoog vor der ostfriesischen Küste. 14 Kilometer Strand und die daran anschließende Dünenlandschaft prägen das Gesicht der Insel. Wahrzeichen der Insel ist der Wasserturm Langeoog, der während der Sommersaison bestiegen werden kann. Zu seinem 100-jährigen Bestehen im Jahr 2009 wurde er aufwendig renoviert. Von oben hat man eine Aussicht über das Dorf und die Dünen, die das Dorf vom Strand trennen. Prominenteste Bewohnerin von Langeoog war die Sängerin Lale Andersen ("Lili Marleen"), die auf dem Dünenfriedhof der Insel begraben ist. Im Kur- und Wellnesscenter werden zahlreiche Therapien angeboten. Aber eigentlich ist Langeoog per se schon Wellnessurlaub. Vom Anleger in Bensersiel geht es mit der Langeoog-Fähre in 30 Minuten zur Insel.