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Kreuzfahrt: Alaska-Stadt kämpft um Begrenzung der Touristen-Zahl


Einwohner wollen freie Samstage
Alaska-Stadt will Zahl der Kreuzfahrt-Touristen begrenzen

Von t-online, dom

11.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Das Kreuzfahrtschiff Discovery Princess fährt in den Hafen von Juneau (Alaska) ein.Vergrößern des BildesDas Kreuzfahrtschiff "Discovery Princess" fährt in den Hafen von Juneau (Alaska) ein. Allein dieses Schiff transportiert 3.660 Passagiere. (Quelle: Jeff Whyte)

Die Bewohner einer Hafenstadt in Alaska haben genug von den Tausenden Touristen, die täglich mit Kreuzfahrtschiffen einlaufen. Sie kämpfen für von Kreuzfahrtschiffen freie Samstage.

Überall auf der Welt wehren sich die Bewohner von Urlaubsregionen gegen den unkontrollierten Ansturm von Touristen. Auch im hohen Norden, wo kaum jemand Urlaubermassen vermutet, leidet die Bevölkerung.

So kämpfen die Einwohner der Hafenstadt Juneau seit längerer Zeit gegen die hohe Zahl an Kreuzfahrttouristen, die täglich ihre Stadt fluten. Sie wollen demnächst darüber abstimmen, ob die tägliche Anzahl großer Schiffe mit mehr als 250 Passagieren ab 2026 auf höchstens fünf pro Tag begrenzt wird. Außerdem sieht der Plan vor, dass Kreuzfahrtschiffe Juneau an Samstagen überhaupt nicht mehr anlaufen dürfen.

1,6 Millionen Kreuzfahrtpassagiere im Jahr 2023

Zum Vergleich: Das malerisch am Golf von Alaska gelegene Juneau zählt etwa 33.000 Einwohner. Es kann ausschließlich per Flugzeug oder über den Seeweg erreicht werden. Im Jahr 2023 besuchten 1,6 Millionen Kreuzfahrtpassagiere die Stadt. Das entspricht im Schnitt 4.400 Touristen pro Tag.

Die Wahrheit ist aber noch viel extremer. So zeigt der Schiffsfahrplan von Juneau zum Beispiel für Dienstag kommender Woche die Ankunft von fünf Kreuzfahrtschiffen an, die insgesamt und über den Tag verteilt 17.750 Passagiere zu einem Landgang entlassen werden. Die Besucher kommen, um die atemberaubende Bergkulisse zu sehen, den schmelzenden Mendenhall-Gletscher zu besichtigen und um Wale zu beobachten.

Ein unhaltbarer Zustand für viele Menschen vor Ort, die zwar auch vom Tourismus leben, aber mittlerweile die Gefahren erkennen. So unterzeichneten im Juni mehrere Reedereien, darunter Carnival, Royal Caribbean und Norwegian, eine Vereinbarung mit der Tourismusbehörde von Juneau. Sie soll helfen, den aktuellen Ansturm zu bewältigen. Die Planung sieht laut der Nachrichtenagentur AP vor, die Zahl der Kreuzfahrttouristen von Sonntag bis Freitag auf 16.000 und am Samstag auf 12.000 zu begrenzen.

"Freundlichkeit als Handelsware"

Nicht genug für die Anwohner, die sich einen von Kreuzfahrtschiffen freien Samstag wünschen. Anwohnerin Karla Hart bringt die Stimmung vieler Einheimischer auf den Punkt. "Ich persönlich habe das Gefühl, dass Alaska als freundlicher Ort verkauft wird und meine Freundlichkeit eine Handelsware für die Kreuzfahrtgesellschaften ist", sagte sie dem Fernsehsender ABC News. Sie begrüßt den Vorschlag, an einem Tag in der Woche eine Pause einzulegen und sich so wieder als Gemeinschaft und Gemeinde empfinden zu können – und nicht als Tourismus-Hotspot.

Die Diskussion um den sogenannten Übertourismus wird in vielen Teilen der Welt geführt. Kreuzfahrtschiffe sind den Anwohnern dabei ein besonderer Dorn im Auge – auch in Europa. Lesen Sie dazu hier weiter.

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