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Zum journalistischen Leitbild von t-online.In Singapur 650 Euro für ein Krabben-Gericht: Gast ruft die Polizei
Was im Restaurant auf der Karte steht, hat nicht immer einen festen Preis. Das mussten japanische Touristen in Singapur auf die harte Tour lernen.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen zu viert in ein Restaurant – und sollen am Ende des Abend 650 Euro zahlen. Das ist japanischen Touristen in Singapur passiert, wie das Nachrichtenportal "Asia One" berichtet. Die Gäste waren so erbost über die hohe Rechnung, dass sie sogar die Polizei riefen.
18,60 Euro für 100 Gramm Krabbe
Warum waren die Japaner so überrascht? Sie müssen die Preise doch in der Karte gesehen haben? Die Gäste beschreiben ihr Erlebnis im "Seafood Paradise" so: Der Kellner habe ihnen die Alaska Königskrabbe empfohlen. 100 Gramm der Krabbe würden 26.80 Singapur-Dollar (18,60 Euro) kosten, erfuhren Frau Shuna und ihre Mitreisenden. Sie überschlugen den Preis und beschlossen, die Krabbe und einige andere Kleinigkeiten und Beilagen (mit einem Festpreis) zu bestellen.
Nach dem leckeren Essen kam dann der Preis-Schock. "Wir waren alle sprachlos, als wir erfuhren, dass ein Abendessen für vier Erwachsene so viel kostet", sagte Frau Shuna "Asia One". Den Gästen wurde erst dann erklärt, dass die ganze Krabbe für sie gekocht worden war. Und eine Alaska-Königskrabbe ist ein ganz schöner Brocken.
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Frau Shuna: "Keiner von uns wurde darüber informiert, dass die ganze Krabbe nur für uns gekocht wird, wie in anderen Restaurants, wo die Krabben teilweise serviert werden. Es gab drei Teller voll mit Krabbe und viele andere Gerichte, wir konnten nicht alles aufessen."
Was sagt das deutsche Gastro-Recht zu Preisauszeichnungen?
Bei Waren, die typsicherweise nach Gewicht abgerechnet werden (z.B. hochwertiges Fleisch), sollte der Grundpreispreis für je 100 Gramm oder 1 Kilogramm angegeben werden. Sofern sich bei der Zubereitung das Gewicht verändert (wie etwa bei Fleisch oder Fisch) sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich das angegebenen Gewicht auf das Rohgewicht bezieht und es durch die Zubereitung zu Abweichungen kommen kann.
Polizei schlichtet den Streit
Die Frau rief schließlich die Polizei – die auch tatsächlich im Restaurant auftauchte, um die Sache zu klären und zu schlichten. "Seafood Paradise" bot am Ende einen Preisnachlass von 75 Euro "aus Kulanz".
Das Restaurant bestand darauf, richtig gehandelt zu haben. Es heißt, man sei "zutiefst verärgert über die unzutreffenden Behauptungen dieser Gruppe von Kunden, die offenbar darauf abzielen, unseren Ruf zu schädigen".
- asianone.com: "Over $900 for a crab? Japanese tourist makes police report over 'overpriced' dish at Seafood Paradise" (englisch)
- gastronomierecht-anwalt.de: "FAQ: Preisangabenverordnung (PAngV) in der Gastronomie"
- independent.co.uk: "Tourist calls police after being charged £500 for chilli crab in Singapore" (englisch)