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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rekord im Eis Das sind die beeindruckendsten Gletscher der Welt
Rund 15 Millionen Quadratkilometer auf der Erde sind von Gletschern bedeckt. Nicht mehr lange, wie wir wissen. Wir stellen die eindrucksvollsten Eisriesen vor.
Gletscher so groß wie Länder, so schnell wie Sprinter und leider so dramatisch dahinschmelzend, dass man ihnen dabei fast zusehen kann. Hier ist eine Auswahl der beeindruckendsten Gletscher der Welt.
Der Weltrekordler: Lambert-Gletscher
420 Kilometer lang und bis zu 130 Kilometer breit: Der größte Gletscher der Welt ist in Ostantarktika zu finden, im Jahr 1956 wurde er entdeckt. Sein Eis fließt vom Polarplateau zur Küste hin. Dort geht es in das Amery-Schelfeis über.
Ein Italiener in Alaska: Malaspina
Der größte Gletscher nicht-polaren Ursprungs ist der Malaspina in Alaska. Die riesige Ausdehnung von rund 4275 Quadratkilometern kommt durch das Zusammenfließen mehrerer Gletscher zustande. Er liegt zu Füßen der Elias-Bergkette an der südlichen Pazifikküste, wo er in den Golf von Alaska mündet. Benannt wurde der Eisriese nach dem italienischen Seefahrer Alessandro Malaspina (1754-1810). Übrigens soll es in Alaska rund 25.000 Gletscher geben.
Der Große aus Spitzbergen: Austfonna
Europas flächenmäßig größter Gletscher ist der Austfonna im norwegischen Spitzbergen auf der Insel Nordostland. Mit 8105 Quadratkilometer Fläche ist der Austfonna etwas kleiner als das österreichische Bundesland Kärnten. Seine Eisdecke erreicht im Durchschnitt 235 Meter.
Der Konkurrent aus Island: Vatnajökull
Ein ähnliches Kaliber ist der Vatnajökull, der größte europäische Gletscher außerhalb des Polargebiets (8100 Quadratkilometer). Er bedeckt etwa sieben Prozent der Insel. Unter seiner Eisdecke brodeln einige Vulkane, darunter der Barðarbunga, dessen Ausbruch im September 2014 für Schlagzeilen und massive Flugausfälle gesorgt hat.
Der Alpenriese: Aletschgletscher
In den Alpen ist die Gletscherausdehnung bei weitem nicht so imposant. Dem Aletschgletscher in den Berner Alpen reichen 81,7 Quadratkilometer für den Alpen-Spitzenreiter. 1973 waren es noch 128 Quadratkilometer. Pro Jahr fließt er rund 180 Meter auf das Rhônetal zu.
Der deutsche Winzling: Nördlicher Schneeferner
Von den fünf deutschen Gletschern ist er der größte und bekannteste, wenngleich er mit 28 Hektar Fläche ein echter Eiszwerg ist. Zu finden ist er auf dem Zugspitzplatt unterhalb Deutschlands höchstem Berggipfel auf der Zugspitze. Seit über 20 Jahren werden Bereiche des Gletschers über den Sommer mit Planen abgedeckt, um Eis und Schnee des Winters vor Sonneneinstrahlung und Regen zu schützen. Den rapiden Rückgang und schließlich das Verschwinden wird diese Maßnahme auf Dauer nicht aufhalten können. Doch noch steht er im Winter Skifahrern und Snowboardern zur Verfügung.
Der Titanic-Killer: Jakobshavn-Gletscher
Der Jakobshavn-Gletscher in Grönland ist der am schnellsten fließende Gletscher der Welt. Er legt stolze 17 Kilometer pro Jahr zurück und mündet in einem Fjord an der Westküste ins Meer. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Eismassen zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen. Es wird angenommen, dass der Eisberg, der die Titanic auf dem Gewissen hat, vom Jakobshavn-Gletscher stammt.
Der Latino: Campo de Hielo Sur
Auf argentinischem und chilenischem Boden befindet sich Südamerikas größter Gletscher, der eine Fläche von 13.000 Quadratkilometern hat und das größte gefrorene Süßwasser-Reservoir Südamerikas bildet. Obwohl mehrere Expeditionen stattgefunden haben, ist der Campo de Hielo Sur in weiten Teilen noch nicht betreten worden.
Der Tropische: Quelccaya-Eiskappe
Auch in Äquatornähe gibt es Gletscher, wie die Quelccaya-Eiskappe im Süden von Peru. Sie gilt als weltgrößtes tropisches Eisfeld mit einer Ausdehnung von 44 Quadratkilometern. Allerdings zieht sich der Gletscher mit rasantem Tempo zurück, etwa 30 Meter pro Jahr.