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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nächtlicher Liniendienst In Kalifornien pendeln "bewegliche Hotels" zwischen den Metropolen
Auf dem Highway sind die Träume los: Schlafwagenbusse pendeln jede Nacht auf der Achtstundenstrecke zwischen Los Angeles und San Francisco. Weitere Routen sind geplant.
Harry-Potter-Fans denken natürlich sofort an den Tripledecker-Knightbus für angehende Zauberer. Aber zugegeben: Sich mal eben von einem Fleck zum anderen hexen kann der Bus, um den es hier geht, noch nicht. Wer allerdings statt der Diagon Alley an Santa Monica denkt, der kommt der neuesten Reiseidee an der Westküste der USA ziemlich nahe: "Cabin" ist ein Schlafbus, und er fährt jede Nacht von San Francisco nach Los Angeles.
Schlafbusse als "bewegliche Hotels"
In einem Bus zu schlafen ist ja gewöhnlich nicht gerade das angenehmste Erlebnis, auch wenn das Fahrzeug durchaus bequem ausgestattet ist. Ein kalifornisches Startup hat sich aber vorgenommen, das grundlegend zu ändern. Das Unternehmen spricht bei seinen Fahrzeugen auch nicht mehr von Bussen, sondern von "beweglichen Hotels". Und in diesen Hotels gibt es private Schlafkabinen.
Die Firma wurde im vergangenen Jahr als SleepBus gegründet und hat sich kürzlich in "Cabin" umbenannt. Die Fahrten bei einem Probelauf im vergangenen Jahr waren alle schnell ausgebucht; diesen Juni begann der nächtliche Liniendienst auf der achtstündigen Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco deshalb bereits mit deutlich erhöhter Frequenz.
Jeden Abend um elf Uhr geht es in San Franciscos Bryant Street los. Am nächsten Morgen um sieben Uhr kann man dann in Santa Monica bei Los Angeles die Augen wieder aufschlagen oder auf Wunsch auch noch zwei Stunden dösen und sich dann einen Kaffee gönnen. Die Schlafkojen sind zweistöckig links und rechts der schmalen Gangway angeordnet.
"Cabin"-Busse mit komfortabler Ausstattung
Es gibt ausschließlich Einpersonen-Liegeplätze. Reisende in angrenzenden Kabinen können aber wahlweise über den Gang plaudern oder die Kabine schließen, um Ruhe zum Schlafen zu haben. Jeder Bus besitzt ein gemeinsames Bad und einen gemeinsamen Aufenthaltsraum für die Passagiere.
Jede Schlafkoje ist mit einem Bett, USB- und Stromanschlüssen, WLAN und Leselampe ausgestattet. An Bord gibt es außer dem Fahrer noch einen Service-Mitarbeiter, der Tee und Snacks an den Platz bringt.
Das Ticket für die einfache Strecke kostet aktuell etwa 115 US-Dollar. Nach dem erfolgreichen Start plant das Unternehmen, seinen Service zeitnah auf weitere US-Städte auszudehnen. Hierfür hat es kürzlich 3,3 Millionen US-Dollar von Investoren eingesammelt.
Weiter Informationen zu den Bussen: www.ridecabin.com