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Schwarzes Meer: Warum heißt es so?


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Warum heißt es Schwarzes Meer?

Von t-online, fj

06.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Schwarzmeerküste nahe der bulgarischen Hafenstadt Warna: Tausende Touristen genießen hier jedes Jahr die Meeridylle.Vergrößern des Bildes
Die Schwarzmeerküste nahe der bulgarischen Hafenstadt Warna: Tausende Touristen genießen hier jedes Jahr die Meeridylle. (Quelle: Imago / Wirestock)

Die Herkunft des Namens "Schwarzes Meer" ist bis heute nicht abschließend geklärt. Doch es gibt gleich mehrere Theorien, wie es zu dem Namen kam.

Die Küste des Schwarzen Meeres lockt jährlich zahllose Touristen an. Doch nur die wenigsten wissen, was sich hinter dem Namen des Gewässers verbirgt. Ob sich die Bezeichnung vom Aussehen oder doch von historischen Gegebenheiten ableitet, ist nach wie vor umstritten.

Das dunkle Meer

Eine verbreitete Theorie besagt, dass die Bezeichnung von der Trübung des Wassers herrühre. Das Schwarze Meer hat eine einzigartige Struktur, die eine ozeanähnliche, sauerstoffarme Zone in den tieferen Wasserschichten aufweist. Dieses Phänomen führt dazu, dass das tiefere Wasser dunkel und "schwarz" erscheint.

Dadurch hat das Gewässer an den meisten Stellen lediglich eine Sichttiefe von 40 bis 50 Zentimetern. So ist der Meeresboden selbst in seichtem Wasser kaum zu erkennen. Es mag diese Dunkelheit gewesen sein, die zur Namensgebung beigetragen hat.

Nur ein Übersetzungsfehler?

Historisch gesehen könnte der Name jedoch auch einen anderen Ursprung haben. Als die Osmanen Anatolien besetzten, suchten sie nach einem markanten Namen für das Meer, um ihn dauerhaft im Gedächtnis der Menschen zu verankern.

So übersetzte man zunächst schlicht den Namen, den bereits die Genueser und Venezianer dem Gewässer gegeben hatten, in die osmanische Sprache. Auf diese Weise wurde aus dem "Großen Meer" das "Kara Deniz".

Allerdings kann "kara" nicht nur mit "groß" übersetzt werden, sondern auch mit zahlreichen anderen Wörtern. So bedeutet es etwa auch "dunkel", "trüb" oder "schwarz".

Die slawischen Völker, darunter Russen und Bulgaren, behielten den Namen bei, als sie in das Gebiet vordrangen. So hat sich der Name "Schwarzes Meer" etabliert, obwohl das Wasser selbst natürlich keineswegs schwarz ist.

Nördliches Meer

Eine alternative Erklärung beruht auf der osmanischen Tradition, den vier Himmelsrichtungen Farben zuzuordnen: Blau stand für Osten, Rot für Süden, Weiß für Westen und Schwarz für Norden.

Nach dieser Logik wurde das südlich gelegene Meer als "Rotes Meer" bezeichnet, während das nördlich gelegene Meer den Namen "Schwarzes Meer" erhielt. Im Westen liegt der als Ägäis bekannte Teil des Mittelmeers, den man in der Türkei bis heute als "Akdeniz" – "Weißes Meer" – bezeichnet.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Klexikon: Schwarzes Meer
  • Eigene Recherchen
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