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Was Sie in Dresden in 48 Stunden entdecken können


Erleben Sie Ihr Blaues Wunder
Was Sie in Dresden in 48 Stunden entdecken können

Lange lebte Sachsens Hauptstadt von August dem Starken, Barock und Wiederaufbauromantik. Doch schon seit geraumer Zeit häutet sich Dresden.

Aktualisiert am 04.06.2018|Lesedauer: 4 Min.
Tinga Horny/SRT; msc, t-online.de
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Dresden mit seiner Kunst und prachtvollen Architektur war immer eine Reise wert. Mit schick renovierten Industriedenkmälern, feinen Restaurants und viel Lebenslust zeigt sich die Metropole an der Elbe seit einigen Jahren auch von ihrer anderen, modernen Seite. Wie Sie die Elbmetropole auf einem Kurzurlaub neu entdecken können.

"Blaue Stunde" an der Elbe: Die weltberühmte Skyline Dresdens mit Augustusbrücke, Albertinum (links) und Frauenkirche (rechts).Vergrößern des Bildes
"Blaue Stunde" an der Elbe: Die weltberühmte Skyline Dresdens mit Augustusbrücke, Albertinum (links) und Frauenkirche (rechts). (Quelle: Marlis Heinz/SRT)

Anreisetag, 15 Uhr: Dresdens Wahrzeichen mit Rundblick

Ankommen, einchecken, rausgehen – an die frische Luft und rauf auf die 67 Meter hohe Kuppel der Frauenkirche! Dort oben liegen Ihnen die Brühlschen Terrassen, der Zwinger, das Residenzschloss, die Hofkirche und die Altstadt zu Füßen. Mehr Barock geht nicht. Die Frauenkirche ist ein Wunderwerk des Wiederaufbaus. Sie war im Krieg völlig zerbombt worden und wurde erst wieder 2005 eingeweiht. Wer nach diesem Ausblick eine Pause benötigt, der läuft über die Straße zum Grand Café im Coselpalais, um sich in einem der schönsten Barockpaläste am feinen Tortenbüfett zu stärken.

17 Uhr: Wie geht es den Wettinern?

Zu Fuß von der Frauenkirche bis zum Theaterplatz sind es nur wenige Minuten. Aber wer will durch die Gassen hetzen, wenn er in der Augustusstraße alle Wettiner Adligen kennenlernen kann, die jemals in Sachsen was zu sagen hatten? Der Fürstenzug an der Wand des königlichen Stallhofs ist mit 102 Metern Länge das größte Kachelbild der Welt. Die Fliesen sind natürlich nicht irgendwelche Fliesen, sondern edles Porzellan aus der Nachbarstadt Meißen.

17.30 Uhr: Lauter Nackte im Zwinger

Vom Theaterplatz aus haben Besucher die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Dresdens im Blick: Der Zwinger mit Orangerie und Gartenanlage mit seiner pompösen Architektur, die streng neoklassizistische Semperoper und die Hofkirche. Die Außenanlagen des Zwingers sind bis 20 Uhr (Winter) und 22 Uhr (Sommer) geöffnet. Unbedingt ansehen: Das Nymphenbad macht dem Trevi-Brunnen in Rom Konkurrenz. Unbedingt hören: das Glockenspiel aus Meißner Porzellan.

19 Uhr: Stylish genießen und chillen

Das "Zeitströmung" genannte Gelände im Viertel Albrechtstadt war einmal Kaserne, Turbinen- und später Strömungsmaschinenwerk. Jetzt beherbergt die einstige Industriebrache neben schicken Büros auch das "Elements Deli & Restaurant". Der Unterschied: Das Deli ist bezahlbar und gut, das Restaurant ist sehr gut, hat einen Michelin-Stern und ist daher nicht günstig. Wer den Tag noch bei einem Absacker ausklingen lassen will, muss das Revier nicht wechseln. Er chillt einfach in der Lounge nebenan.

Zweiter Tag, 9 Uhr: Augusts Schätze

Die Museen öffnen erst um zehn Uhr. Zeit genug also, um in aller Ruhe zu frühstücken. In der Altstadt bietet sich dafür das "Rauschenbach" in der Weißen Gasse an. Tja, und dann geht's ans Staunen: Glitzer-Glitzer, Funkel-Funkel, Sachsens bekanntester Herrscher, August der Starke, liebte Prunk und richtete sich dafür das Grüne Gewölbe in seiner Residenz ein.

11 Uhr: Dresden wie gemalt

Nach dem Museumsbesuch steht Ausruhen auf der Elbe an. Anderthalb Stunden dauert die Fahrt mit der Sächsischen Dampfschifffahrt vom Terrassenufer bis nach Blasewitz und zurück. Vom Wasser aus bietet sich jene Perspektive, Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke. Der italienische Maler Canaletto, genannt Bellotto, machte einst die sächsische Metropole so berühmt. Übrigens: Wer länger im Grünen Gewölbe verweilen will, der nimmt einfach ein späteres Schiff (13 Uhr).

13.30 Uhr: Meisterentwürfe – neue Synagoge und Pfunds Milchladen

Von den Brühlschen Terrassen nicht weit entfernt liegt die neue Synagoge, ein hoch gelobter moderner Sakralbau und quasi der Prototyp für die Münchner Synagoge. Danach geht's über die Elbe in eines der originellsten Geschäfte der Stadt: "Pfunds Molkerei" an der Bautzener Straße ist nicht nur seit über 100 Jahren ein Paradies für Käsefreunde, sondern vor allem auch Pilgerort für Designfans. Um 1900 wurde der gesamte Laden mit Majolikafliesen im Neo-Renaissancestil ausgekleidet.

16.30 Uhr: Villen in allen Baustilen

Durch das Villenviertel Weißer Hirsch an den Elbhängen fährt die Straßenbahn Nr. 11 entlang der Bautzener Straße/Landstraße. Zentrum mit kleinen Läden ist die Plattleite. Die Bewohner hat der Dresdener Schriftsteller Uwe Tellkamp in seinem Roman "Der Turm" eindrücklich beschrieben. Wer es ganz genau wissen will, lässt sich von Einheimischen durchs Viertel führen. Im Sommer lockt oberhalb der Plattleite der Biergarten "Konzertplatz Weißer Hirsch".

19.30 Uhr: Gut essen und von den Elbhängen herabschweben

Das Restaurant "Schöne Aussicht" bietet gutbürgerliche Küche am Rand der Villengegend. Das mit dem Blick war einmal – einst reichte er über die Weinberge. Fahren Sie aber mit der Schwebebahn nach Loschwitz herunter, genießen Sie abends ein stimmungsvolles Panorama auf das angestrahlte "Blaue Wunder". Alternativ gibt's Sterneküche zu Sternepreisen im "Bean & Beluga". Ein Michelin-Stern hat eben seinen Preis. Danach geht's mit der historischen Standseilbahn ins Elbtal.

Nach 22 Uhr: Von Bar zu Kneipe hüpfen

Besichtigt wird in der Altstadt, gefeiert in der Neustadt. Präziser ausgedrückt: in der Äußeren Neustadt, also nördlich des Albertplatzes. Es ist der Stadtteil mit den meisten Studenten und der höchsten Kneipendichte. Rund 150 Kneipen und Bars laden zum Bar-Hopping ein. Nicht versäumen: 50er-Jahre-Charme in der Studentenbar "Hebedas" genießen und Abtanzen im "Alten Wettbüro".

Abreisetag, 10 Uhr: Alte oder Neue Meister?

Harte Entscheidung für Museumsfreunde: Lieber moderne Kunst oder alte Schinken? Zur Wahl steht die Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger mit zum Beispiel Bellottos Ansichten der Dresdener Altstadt oder die Sammlung Neue Meister im Albertinum mit Kunst von der Romantik bis heute. Auch Werke des teuersten Malers der Gegenwart, Gerhard Richter, ein echter Dresdener, sind hier zu sehen.

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12 Uhr: Kultur mit Kaffee

Bummeln, Leute gucken, Imbiss essen – am Wettiner Platz hat Ende 2016 ein neues Kulturgelände in einem ehemaligen Kraftwerk eröffnet. Das Kraftwerk Mitte Dresden ist zugleich der neue Sitz des Energiemuseums, der Staatsoperette Dresden, des Kinder- und Jugendtheaters sowie der Musikhochschule. Außerdem bietet das "T1 Bistro & Café" entspanntes Kaffeehausflair im Industrielook.

15 Uhr: Zum Ausklang ein Bummel in der Neustadt

Falls noch Zeit bleibt: Bummel in der Neustadt. Während im hübschen Barockviertel entlang der Königstraße der gehobene Einzelhandel residiert, werden die Geschäfte Richtung Äußere Neustadt immer kleiner und origineller. Ein Konglomerat aus Innenhöfen, alternativen Läden und Cafés bietet die Kunsthofpassage. Das wäre noch ein guter Ort, einen Last-Minute-Espresso zu schlürfen, bevor es zurück nach Hause mit der Erkenntnis geht: Dresden kann nicht nur Barock, sondern auch Genießen.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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