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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktiv- & Skiurlaub Ausgezeichnet: Die schönsten Radwege Österreichs
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) nimmt seit 2005 systematisch Radfernwege unter die Lupe und verleiht den Routen als Qualitätssiegel bis zu fünf Sterne. Die Inspektoren fahren die Strecken dazu auf ganzer Länge ab und bewerten sie nach strengen Kriterien, darunter Routenführung, Wegweisung und -beschaffenheit, Infrastruktur und Verkehrsbelastung. In diesem Jahr wurden erstmals sechs Touren außerhalb Deutschlands ausgezeichnet - alle in Österreich. Wir stellen die vom ADFC prämierten Qualotäts-Radrouten in Österreich auch in unserer Foto-Show vor.
Neusiedler See-Radweg
Die Route um den westlichsten Steppensee Mitteleuropas wurde mit der höchsten Wertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Entlang des Schilfgürtels geht es durch Weingärten, Feuchtwiesen und Salzlacken Richtung Ungarn. Der Weg ist Teil eines Netzes von zwölf Radwegen mit etwa 550 Kilometer Länge. Das auf 132 Kilometern überwiegend flache Streckenprofil macht den Neusiedler See-Radweg besonders für Familien geeignet. Bis auf wenige Ausnahmen ist die Strecke asphaltiert und autofrei. Ungewöhnliche Designrastplätze laden zum Verweilen ein, eine Reihe von Aussichtstürmen bieten Panoramablicke über den See bis in die ungarische Tiefebene. (www.neusiedlersee.com)
Donauradweg
Zwischen dem bayerischen Passau und dem slowakischen Bratislava können Radler die Donau auf ihrem gesamten Weg durch Österreich begleiten. Wie alle übrigen der österreichischen Qualitätsradrouten wurde der rund 330 Kilometer lange Weg mit vier Sternen bewertet. Das zu Beginn enge Tal zwischen dicht bewaldeten Hügeln öffnet sich bald in die fruchtbaren Ebenen rund um Linz, um hinter Grein wieder in die steilen Ufer des Strudengaus einzutauchen. Nach Krems geht es dann wieder durch weite Ebenen bis nach Wien und von dort aus in den Nationalpark Donau-Auen, eine der letzten unverbauten, großen Flussauen in Europa. Der Weg ist weitgehend verkehrsfrei, gut befahrbar und nah an dem ruhigen Strom geführt, so dass er über die gesamte Strecke flussabwärts ein sanftes Gefälle aufweist. Dadurch eignet er sich sehr gut für Familien, Teilstrecken lassen sich auch gut mit dem Schiff zurücklegen. (www.donauradweg.at, www.oberoesterreich.at, www.niederoesterreich.at)
Drauradweg
Vom Ursprung der Drau im Toblacher Feld geht es über rund 360 Kilometer durch den sonnigen Süden Österreichs bis zum slowenischen Maribor (Marburg). Mit den Lienzer Dolomiten in Osttirol bietet sich gleich zu Anfang ein landschaftliches Highlight, im unteren Teil locken die Kärntner Seen. Der größtenteils auf befestigten Uferstraßen und Nebenstraßen mit geringem Verkehrsaufkommen verlaufende Weg ist für Rennräder eher weniger geeignet, neben Asphalt bildet Sand oder Feinschotter den Belag. Je nach Streckenabschnitt erwarten den Radler unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, immer wieder sind Zwischenanstiege zu bewältigen. Das macht die reizvolle Strecke auch für ambitioniertere Fahrer interessant. (www.drauradweg.com, www.kaernten.at)
Murradweg
Vom Ursprung der Mur im Lungau (Bundesland Salzburg) startend, geht es im österreichischen Teil des Weges rund 360 Kilometer vom Nationalpark Hohe Tauern nach Bad Radkersburg in der Steiermark mit seinen heißen Quellen. Bergpanoramen, Wälder und Seen wechseln ab mit Weinbergen, Kürbisfeldern und Obstplantagen. Die Verkehrsbelastung ist sehr gering, die Streckenbeschaffenheit gut, aber für Rennräder eher weniger geeignet. Beginnend vom höchsten Punkt auf 1765 Metern geht es insgesamt zwar bergab, zwischendurch sind allerdings immer wieder auch Anstiege zu bewältigen, so dass große Abschnitte des Weges eher mittleren Schwierigkeitsgraden entsprechen. Der Weg hat in fast allen Kategorien Bestnoten erzielt, einzig bei der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel mit Fahrradmitnahme besteht Nachholbedarf. (www.murradweg.com)
Tauernradweg
Mit den Krimmler Wasserfällen, den höchsten Mitteleuropas, wartet der Tauernradweg wohl mit dem spektakulärsten Startpunkt auf. Die auf österreichischem Gebiet rund 270 Kilometer lange Route verläuft überwiegend auf Radwegen und verkehrsarmen Nebenstraßen und folgt dem Lauf der Salzach meist leicht bergab bis Salzburg. Von dort aus kann auf deutscher Seite weiter bis nach Passau gefahren werden oder in einer Rundtour flussaufwärts an der Saalach entlang zurück bis Zell am See. Neben kulturellen Highlights lohnen vor allem landschaftliche Sehenswürdigkeiten, wie die wildromatische Liechtensteinklamm oder die Eisriesenwelt, größte Eishöhle der Welt, einen Abstecher. Der Großteil der Strecke ist asphaltiert, viele Abschnitte mit Sandbelag machen die Strecke jedoch für Rennräder weniger geeignet. (www.tauernradweg.com, www.salzburgerland.com)
Traisental-Radweg
Der Traisental-Radweg im niederösterreichischen Mostviertel führt auf 111 Kilometern Länge von den Weinbergen Limesstadt Traismauer an der Donau bis zum Wallfahrtsort Mariazell inmitten der Gipfel der Voralpen. Die Route passiert St.Pölten, die Landeshauptstadt von Niederösterreich, die nicht nur mit einem Mix aus Barock, Jugendstil und moderner Architektur beeindruckt, sondern auch mit einem 176 Kilometer langen Radwegenetz und einer radfreundlichen Innenstadt. Die Strecke ist fast durchgehend asphaltiert, zu Beginn mit kaum wahrnehmbaren Steigungen, aber dafür in der Nähe verkehrsreicher Straßen, gegen Ende dafür umso idyllischer, wenn auch mit stärkeren Anstiegen bis zum höchsten Punkt des Weges auf dem Gscheid Pass (970 Meter). Den gerade an seinem Oberlauf schnellfließenden Fluss, dem der Weg seinen Namen verdankt, überspannen zahlreiche Brücken. Gut eignet sich der Weg auch für eine Pilgerfahrt per Rad. (www.traisentalradweg.at, www.mostviertel.at)
Weitere Informationen zu den hier vorgestellten und weiteren Radwegen in Österreich finden Sie unter www.radtouren.at.