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Haut: Lippenpflege macht nicht süchtig


Fünf Beauty-Tipps im Check
Hautärztin: Lippenpflege macht nicht süchtig

Kaum werden die Temperaturen kühler, greifen viele wieder vermehrt zu Pflegestiften für zarte Lippen. Weniger zart sind die Diskussionen, die das Thema mit sich bringt. Die Stifte trocknen aus und machen süchtig, sagen die einen. Stimmt nicht, die anderen. Doch was ist richtig? Wir haben eine Hautärztin gefragt.

24.10.2016|Lesedauer: 4 Min.
Ann-Kathrin Landzettel
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Der wichtigste Bestandteil in allen Lippenpflegestiften ist Fett. Wie ein schützender Film legt er sich über die empfindliche Haut, die selbst keine Schweißdrüsen und nur vereinzelt Talgdrüsen besitzt, und verhindert so das Austrocknen der zarten Partie. Neben Bienenwachs, Kokosöl, Olivenöl und Sheabutter kommen zudem oft noch weitere Pflegestoffe zum Einsatz.

Achten Sie bei Lippenpflegestiften auf natürliche Öle.Vergrößern des Bildes
Achten Sie bei Lippenpflegestiften auf natürliche Öle. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Lippenpflegestifte machen nicht süchtig

"Einige Stifte enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe wie Bisabolol oder Panthenol, mit dem Ziel, die Wundheilung bei spröden Lippen zu beschleunigen", erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). "Dass man durch die Anwendung der Pflegestifte abhängig werden kann, ist ein weitverbreitetes Vorurteil. Im Gegenteil: Wer mit trockenen Lippen zu kämpfen hat, für den ist die Pflege oft eine wertvolle Unterstützung." Zu dick sollte man die Pflege laut der Dermatologin aber nicht auftragen, da es sonst passieren kann, dass die natürliche Durchfeuchtung der Lippen - unter anderem durch den Speichel - blockiert wird. Und: Natürliche Öle pflegen intensiver und sind empfehlenswerter als zum Beispiel Erdölprodukte und Silikone.

Make-up verstopft die Poren nicht

Ebenfalls oft diskutiert wird die Verwendung von Make-up. "Kein Wunder hast du unreine Haut, das Zeug verstopft schließlich die Poren" - diesen Satz hört man unter Frauen häufig. Doch auch hierbei handelt es sich um einen Mythos, der sich hartnäckig hält. "Früher stimmte das", erklärt Schlossberger. "Damals bestand die Pudergrundlage von Make-up und Foundations vor allem aus quellfähigem Reismehl. Die darin enthaltene Stärke konnte aufgrund der normalen Hautfeuchtigkeit aufquellen und so die Hautporen verstopfen." Heute sei das nicht mehr der Fall.

In modernen Make-up-Präparaten kämen meist hautfreundliche Wirkstoffe zum Einsatz, etwa Talkum, natürliche Silikate, Feuchtigkeitsstabilisatoren und Öle. "Da diese Bestandteile nicht quellen, besteht kein Risiko für Hautverunreinigungen oder ein Verstopfen der Hautporen", gibt die Hautärztin Entwarnung. Allerdings rät sie, immer darauf zu achten, ein auf den eigenen Hauttyp abgestimmtes Make-up zu wählen. Bei Akne beispielsweise sollte es "nicht komedogen" sein, also nicht Mitesser fördernd. Wer unsicher ist, kann sich von einer Kosmetikerin beraten lassen. Und: Vor dem Schlafengehen sollte man das Gesicht immer gut reinigen.

Schwarzer Tee gegen Augenringe: Fördert keine Entzündungen

Gegen Augenringe ist schwarzer Tee ein günstiger Schönheitstipp. Doch viele haben Sorge, dass der Tee die Augen unnötig reizt. Stimmt das? "Nein, eher im Gegenteil", erklärt Schlossberger. "Die in den Teebeuteln enthaltenen Gerbstoffe bewirken, dass sich die Gefäße unter den Augen zusammenziehen und Schwellungen und dunkle Augenringe weniger sichtbar sind." Aufpassen sollte man allerdings, dass die aufgebrühten und abgekühlten Beutel nur feucht, nicht aber nass sind, wenn man sie auflegt. Läuft der Tee nämlich in die Augen, kann das die empfindliche Bindehaut reizen.

Eine wirkungsvolle Alternative zu den Teebeuteln sind laut der Expertin zwei gekühlte Esslöffel: "Einfach kurz ins Eisfach legen und dann mit der Rückseite sanft auf die geschlossenen Augen drücken. Wenn es unangenehm ist, sofort die Löffel von den Augen nehmen und etwas warten, bis sie nicht mehr so kalt sind."

Wasser trinken gegen Falten? Hat einen positiven Effekt

Viele vertrauen allein auf Cremes, um feine Linien und Fältchen im Gesicht zu kaschieren. Doch Hautpflege geht auch von innen: "Trinkt man genügend Wasser, verbessert sich der Spannungszustand der Haut - und das sieht man ihr an. Sie wirkt glatter, praller und schöner", erklärt die Dermatologin. Zudem fördert Wasser die Hautdurchblutung. Die Haut wird rosiger und sieht gesünder aus. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten Gesunde ihrem Körper am Tag zuführen, um einen Effekt auf die Haut zu bemerken. Nieren- oder herzkranke Menschen klären am besten mit ihrem Arzt ab, welche Flüssigkeitsmenge für sie empfehlenswert ist.

Essig als Haarspülung: ein echter Geheimtipp

Apfelessig als Haarpflege gilt als echter Geheimtipp unter Liebhabern wallender Mähnen. Doch was kann Essig wirklich? Und ist die Säure nicht eher schädlich für Haar und Kopfhaut? "Apfelessig kann dank seiner antifungalen Wirkung bei fettigen Schuppen, die oftmals durch einen Hefepilz ausgelöst werden, helfen", weiß Schlossberger. Auch bei fettigen Haaren könne die Säure des Apfelessigs helfen. Weil Haarfett oft durch verstopfte Talgdrüsen entstehe, wirke eine Kopfhautmassage mit dem Obstessig wie eine porentiefe Reinigung.

Die Säure des Essigs hilft laut der Hautärztin sogar gegen trockene, schuppige Kopfhaut und den daraus resultierenden Juckreiz: "Weil durch gekaufte Haarshampoos und ständiges Haarewaschen der pH-Wert der Kopfhaut häufig verändert wird, kann mit Apfelessig eine sanfte Gegenmaßnahme ergriffen werden." Schlossberger rät, Wasser und Apfelessig im Verhältnis 3:1 zu mischen, wie eine Spülung in die Haare zu geben und in die Kopfhaut einzumassieren. Nach wenigen Minuten wird der Essig wieder ausgespült. Und: Essig hilft, die Schuppenschicht der Haare zu glätten, was zu einem stärkeren Glanz führen kann.

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