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Geheimnisse aus dem Alltag eines Privatdetektivs


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Sherlock Holmes in echt - Traumberuf Privatdetektiv

Er ist täglich in geheimer Mission unterwegs und lebt den Traum vieler Männer: . wanted.de verrät , was Sie brauchen, um der nächste Sherlock Holmes zu werden und wie der Alltag in diesem Beruf wirklich aussieht.

27.04.2015|Lesedauer: 3 Min.
dpa, wanted.de
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Eine Eigenschaft, die sonst eher wenig zählt, ist in ihrem Job Gold wert: Unauffälligkeit. Dazu Ausdauer, Allgemeinwissen und Gründlichkeit: Wer ein echter Sherlock Holmes werden will, kommt ohne das nicht aus.

Anpassen wie ein Chamäleon

"Der Detektiv muss sein wie James Bond", zitiert Alexander Schrumpf, Privatdetektiv in Wiesbaden, seinen ehemaligen Chef. Er passt sich wie ein Chamäleon der Umgebung an. Egal ob im Gespräch mit einem Professor oder einem Bauarbeiter: Er kann mit beiden reden und fällt nicht auf.

Privatdetektiv ist kein Ausbildungsberuf, sondern ein Gewerbe. Wer den Beruf ausüben will, braucht nicht zwingend eine Ausbildung. Ein Führungszeugnis reicht aus, um den Gewerbeschein zu bekommen. >>

Beschatten und ermitteln: Für einen Privatdetektiv gehört das zum Alltag.Vergrößern des Bildes
Beschatten und ermitteln: Für einen Privatdetektiv gehört das zum Alltag. (Quelle: Frank Rumpenhorst)

Trotzdem sind die Anforderungen an Berufseinsteiger hoch. Sie brauchen sehr viel Menschenkenntnis, sagt Raoul Oliver Classen, Privatdetektiv in Hamburg.

Detektive müssen kommunikativ sein, sich schnell in verschiedene Bereiche einarbeiten und eine gute Auffassungsgabe haben. Zu ihren Aufgaben gehört es, zu beobachten, zu recherchieren und präzise Berichte zu schreiben.

Berufseinstieg ab 24 Jahren

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gibt es rund 1500 umsatzsteuerpflichtige Detekteien. Alexander Schrumpf aus Wiesbaden hat seit 1996 eine eigene Detektei. Nach dem Abitur machte er ein Praktikum und absolvierte parallel die Detektiv-Ausbildung an der Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD). Von Vorteil für den Beruf ist laut ZAD-Leiter Andreas Heim eine kaufmännische oder juristische Ausbildung. Da als Privatdetektiv eine gewisse Lebenserfahrung wichtig ist, empfiehlt er den Einstieg ab 24 Jahren. >>

Zur Tätigkeit des Detektivs gehört vor allem die Recherche, etwa im Internet oder bei Befragungen. Dabei schleust Schrumpf sich zum Beispiel in ein Unternehmen unter neuer Identität ein. Eine weitere Aufgabe ist die Beobachtung. Dabei sitzt der Detektiv stundenlang, bei Hitze oder Kälte, im Auto und muss schon morgens um 6.00 Uhr hellwach und konzentriert sein. So wie es Sherlock Holmes eben auch sein würde.

Zur Kundschaft gehören überwiegend Firmen

Die Mehrheit der Auftraggeber (90 Prozent) sind Unternehmen, die Probleme mit Kunden, Mitarbeitern oder Konkurrenten haben. Rund zehn Prozent sind Privatpersonen, erzählt Schrumpf. Häufig geht es bei der Ermittlungsarbeit für Unternehmen darum, Konkurrenzspionage, Diebstahl, Spesenbetrug und vorgetäuschte Arbeitsunfähigkeit aufzuklären. Die restlichen Fälle sind Aufträge von Privatpersonen - wenn es etwa um Unterhaltszahlungen, die Suche nach Erben oder die Hintergrundrecherche zu einer Person geht. Untreue Ehefrauen beschatten? Das kommt im Alltag eines Privatdetektivs eher selten vor.

Ausbildungsmöglichkeiten in Voll- und Teilzeit gibt es bei privaten Bildungsträgern, Industrie- und Handelskammern (IHK) oder der ZAD. Die Dauer der Ausbildung liegt zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Quereinsteiger, die früher bei Polizei oder Bundeswehr gearbeitet haben, brauchen in der Regel nur eine Weiterbildung. Dort lernen sie, Berichte zu schreiben oder verdeckt zu fotografieren.

Berufseinsteiger sollten sich darauf einstellen, auch am Wochenende im Einsatz zu sein, erläutert Detektiv Schrumpf. Er arbeitet jeden Tag rund zehn Stunden und bringt am Wochenende die Buchhaltung auf den neuesten Stand. Viel Freizeit bleibt da nicht. Aber: "Den typischen Arbeitstag hat man nicht, das ist das Schöne am Beruf." >>

Eine Preisbindung gibt es nicht. Schrumpf schätzt, dass in Deutschland der Stundensatz im Durchschnitt bei 65 Euro liegt - zuzüglich Mehrwertsteuer. Wer viel selbst im Einsatz ist, kann als Einzelunternehmer 3000 Euro netto im Monat verdienen.

Senioren sind als Privatdetektive bestens geeignet

Gute Berufsaussichten haben Detektive, die sich spezialisieren - etwa auf die Observation, Archiv- und Aktenarbeit oder IT-Forensik. Wer will, kann bis ins hohe Alter tätig sein. Gerade Senioren, zum Beispiel mit einem guten Golf-Handicap, können gut als verdeckte Ermittler arbeiten, erzählt Detektiv Classen. "Je älter, umso besser und weniger verdächtig."

Auch Frauen sind in dem Job häufig im Vorteil. Sie haben es oft leichter bei Befragungen und sind wesentlich unauffälliger, etwa bei Scheinkäufen in einem Modegeschäft oder bei der Observation in der Nähe eines Kindergartens. Trotzdem sind wohl nur rund zehn Prozent der Detektive weiblich, sagt Schrumpf. Das ist dann ähnlich wie in der Literatur: Dort gibt es schließlich auch fast nur Miss Marple.

Eindrücke vom Alltag eines Privatdetektivs bekommen Sie auch in unserer Fotoshow.

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