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Intimrasur: Unten ohne ist nicht hygienischer


Intimrasur
Unten ohne ist nicht hygienischer

Unten ohne ist in: 88 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer enthaaren sich den Intimbereich teilweise oder ganz, so eine Studie der Universität Leipzig. Die Achseln werden sogar noch häufiger rasiert. Nicht nur die Optik spielt dabei eine Rolle. Viele glauben auch, haarlos sei hygienischer. Doch das ist offenbar ein Irrtum.

10.04.2014|Lesedauer: 2 Min.
cme / jlu
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"Die Intimrasur hat keine medizinisch-hygienischen Vorteile", sagt Dermatologie-Professor Hans Wolff von der Universität München in einem Interview mit Spiegel Online. "Ob man behaart ist oder nicht, ist gesundheitlich irrelevant."

Intimrasur: Vor allem Frauen enthaaren sich gerne den ganzen Körper.Vergrößern des Bildes
Vor allem Frauen enthaaren sich gerne den ganzen Körper. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Schweißgeruch mit Haaren nicht stärker

Auch der Glaube, dass der Schweißgeruch sich in den Haaren sammelt, sei ein Irrtum, sagt Dr. Ernst Tabori, Facharzt für Hygiene vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg. Ob jemand danach rieche, sei vielmehr vom Körperzustand im Allgemeinen abhängig. "Hormonelle Schwankungen, Essen, Kleidung, Sport, Stress oder Angst beeinflussen die Schweiß- und Geruchsbildung", erklärt der Hygieneexperte.

Waschen ist wichtiger als rasieren

Mit Rasieren kann man dem Schweißgeruch demnach nicht vorbeugen. "Entscheidend ist, sich regelmäßig zu waschen", rät Tabori. Denn Schweiß bildet sich in behaarten und glatt rasierten Körperregionen gleichermaßen. Wer sich allerdings längere Zeit nicht wäscht, riecht mit Haaren schneller. Der Grund: "Die Haare sind wie ein Fächer und verbreiten den Geruch besser", sagt der Mediziner. Unangenehm ist dies vor allem bei Schweiß.

Nicht jeder verträgt die Rasur

Vorteile hat die Rasur demnach nicht, allerdings auch kaum Nachteile. "Wenn man es verträgt, spricht nichts dagegen", sagt Hans Wolff gegenüber dem Spiegel. Allerdings verträgt nicht jeder die Enthaarung. Bei manchen Menschen komme es zu so starken Hautreizungen, dass sich kleine Wunden mit Staphylokokken infizieren könnten. "Dann ist der Genitalbereich voll mit Pusteln", so Wolff. Durch die kleine Wunden erhöhe sich die Gefahr, sich beim Geschlechtsverkehr mit Genitalwarzen anzustecken.

Einen biologischen Sinn hat die Behaarung heute übrigens nicht mehr. Während dichtes Haar unsere Vorfahren früher vor Kälte und Insekten schützte, hat die spärliche Restbehaarung heute keine Funktion mehr.

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