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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Das trägt der englische Mann von Welt
Die englischen Männer sind ja so stilvoll: Während auf der die Damen die neueste Mode vorstellen, verwandeln die Gentlemen ganz einfach die City in ihren Laufsteg. Wir haben uns zur Modemesse den unnachahmlichen Stil genauer angeschaut. Und für Sie eine Top-Liste zum Einkauf erstellt.
Formvollendetes Understatement, gehobene Ansprüche an Qualität und Design sowie “Männlichkeit at its best”, das sind die Kernelemente des Brit-Chic. In unserem Fokus: Die attraktiven Londoner Männer auf den Straßen in St. James und Mayfair. Einige der Streetstyles finden Sie in unserer Fotoshow.
Der Stil der Londoner Männer
In jedem Fall gehört zum klassischen Look ein Oberhemd mit “ButtonDown”-Kragen aus reiner Baumwolle mit Oxfordkaros in Blau- oder Brauntönen auf weißem Grund. Darüber wird ein einreihiges Sakko mit zwei echten Lederknöpfen und vorzugsweise in Tweed-Optik aus reiner Schurwolle getragen. Ebenso gehört die Krawatte aus Seide oder Strick, mit einer Krawatten-Nadel aufgewertet, oder auch eine Weste unter dem Sakko zum West End Man.
Weiter trägt der modische Brite eine sportliche, typisch englische Winterhose >>
mit Gesäßtaschen mit zwei Knöpfen aus weichem Moleskin-Gewebe (auch Englischleder genannt) oder aus feinem Cord. Moleskin – wörtlich: Haut des Maulwurfs – ist ein besonders dichter, schwerer Baumwollstoff, der früher gerne auf dem Land getragen wurde.
Brit Chic Treter
Typisch britische Herrenschuhe (sogenannte "Brogue Boots") haben ein Lochmuster, werden rahmengenäht ("goodyear welted") und bestehen idealerweise aus cognacfarbenem Glattleder. Beim Gütesiegel "goodyear welted" verbindet ein doppelt vernähter Streifen Leder - der "Rahmen" - das Oberleder und das Futter des Schuhs stabil und flexibel mit der Sohle. Die Bezeichnung weist auf den Einsatz der Einstechmaschine der Firma Goodyear hin. Ebenso angesagt sind Desert Boots aus Veloursleder.
Das Hab und Gut wird bitte nicht in einem Rucksack, sondern einer Akten- oder Schultertasche mit Tragegurt verstaut. >>
West End Men lieben es klassisch und übersichtlich
Das simple Geheimnis des echten Brit-Chic verriet uns ein Brillendesigner aus London: Die gut sortierte und überschaubare Garderobe.
Der Kleiderschrank des britischen Gentleman besteht aus wenigen Stücken, die einfach, gut kombinierbar und vor allem aus bester Qualität für eine lange Lebensdauer sind. Nachvollziehbar, denn je weniger Stücke Mann im Schrank hat, desto schneller geht die Auswahl – eine praktische und effiziente Einstellung von der manche Frau noch was lernen kann.
Ein Banker erläuterte uns weiter, dass Männer nicht ständig ihre Garderobe erweitern, sondern lieber mit der Zeit das ein oder andere wertige Kleidungstück ergänzen. Dementsprechend fällt auch die Farbwahl reduzierter aus: Braun-, Grau-, Bordeaux-, Grün- und Beigetöne in Kombination mit Schwarz bestimmen die modische Farbpalette. Die Kreativität liegt viel mehr im Mix der Materialen: Cord, Tweed, Samt, Kaschmir, Strick und Baumwolle geben hier den Ton an.
Diese Labels machen begehrenswert
Die eleganten britischen Männer kleiden sich gerne mit Labels aus dem eigenen Land. Der Patriotismus sei Ihnen gegönnt: Burberry, Charles Robertson, Wellington of Bilmore, Barbour, Hardy & Parsons sind nur einige Lieblingsdesigner der Londoner Gentlemen.
Hemden aus besonders hochwertigen Materialen werden beispielsweise in der Hemden-Manufaktur Viyella (1784 gegründet) gekauft, die wegen ihrer wärmenden Gewebemischung aus 80 Prozent Baumwolle und 20 Prozent Wolle berühmt geworden ist. Ebenso begehrt ist das original Harris-Tweed-Gewebe, welches noch auf alten Handwebstühlen hergestellt wird. Dieser Tweed darf nur auf den Äußeren Hebriden in Schottland gefertigt werden und ist am Malteser-Kreuz auf dem Label zu erkennen. Andere feine Stoffe bietet das Traditionshaus Brisbane Moss, welches sogar mit dem berühmten Queens Award für Export ausgezeichnet wurde. >>
Schuhe werden bevorzugt beim 180 Jahre alten Traditionshaus Tricker’s gekauft, einem Hoflieferanten des britischen Königshauses. Und bei der passenden Tasche führt kein Weg an John Chapman vorbei, deren Stücke noch von Hand gefertigt werden.
Die Top 10 der außergewöhnlichen “Brit-Chic”-Liga
Und hier sind nach ausführlichen Streifzügen in der Londoner City unsere Favoriten, die in den Kleiderschrank eines jeden Mannes von Welt gehören.
1. Das Karohemd, ob in den klassischen Oxfordkaros (beispielsweise von Charles Robertson für rund 70 Euro) oder aus der Hemden-Manufaktur Viyella mit Kentkragen und echten Kappnähten (etwa 110 Euro).
2. Das Sakko aus Harris Tweed in einem grauen Fischgrätdesign (zum Beispiel von Charles Robertson für rund 350 Euro).
3. Eine Krawatte darf nicht fehlen, doch probieren Sie einmal ein Modell aus Strick (von Boss für gut 70 Euro) oder aus Leinen (ebenfalls von Boss für rund 100 Euro).
4. Ein Gürtel aus Sattelleder: Schlicht, braun und mit eleganter, massiver Messingschließe (etwa von Hardy & Parsons für 95 Euro).
5. Eine Steppjacke ist der britische Klassiker (beispielsweise die Lightweight-Steppjacke Chukka von Barbour für 250 Euro oder die Steppjacke von Wellington of Bilmore für 100 Euro).
6. Eine Hose aus Moleskin (von Charles Robertson für 100 Euro) erinnert vom Material ein wenig an Wildleder und hält im Herbst und Winter warm.
7. Braune Boots mit Lochmuster aus Kalbsleder (von Tricker’s für 470 Euro), die auch innen komplett mit Leder gefüttert sind. Dazu bieten sich Burlington-Socken im Argyle-Muster (rund 13 Euro) an.
8. Eine Aktentasche ist ein Must-have (so die Business Bag City of London von Aspinal of London für 650 Euro aus fein strukturiertem Kalbsleder).
9. Ein Schal aus Merinowolle und Kaschmir ist besonders weich und gehört zum Brit-Chic wie der Big Ben nach London (von Barbour der Classic Tartan für 80 Euro).
10. Eine Sonnenbrille, aber bitte nur wenn die Sonne scheint – und dann von Burberry (verschiedene Modelle von 135 bis 205 Euro).
Tipp: Diese und viele andere typisch englische Stücke können Sie beispielsweise bei "The British Shop" online erwerben.