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Ivy-Look: Modegeschichte geschrieben


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Mode-Geschichte geschrieben: der Ivy-Look

Was wären Robert Redford oder Steve McQueen ohne ihn – wahrscheinlich nicht die Schauspieler und Vorbilder ganzer Generationen. Bis heute beeinflusst dieser Look nachhaltig. Labels wie Tommy Hilfiger und Ralph Lauren sind seine perfekte modische Interpretation, berühmte Männer verkörpern den zeitlosen Look noch heute perfekt. Was so zeitlos und stylish macht, sehen Sie in unserer Foto-Show.

10.12.2012|Lesedauer: 3 Min.
Sabine Kelle
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Wer kennt sie nicht, die hippen Jungs aus dem "Club der toten Dichter". Der Filmklassiker kommt einfach nie aus der Mode. Das gleiche gilt für den smarten Look der jungen Poeten. Stilprägend für eine ganze Generation junger erfolgreicher Amerikaner wurde er unter dem Namen "Ivy League Look" bekannt. Entstanden in den Beginnen des Jazz, war er der schickere Mitbewohner des Preppy-Looks. Immer einen Tick eleganter und gleichzeitig bewusst anti-modisch kleideten sich meist junge Männer der amerikanischen Oberschicht ausgewählter Elitecolleges im Ivy-Look.

Modische Elite

Ihre modische Welt bestand aus Seersucker Sakkos, Polohemden, schmalen Krawatten, Chinos, Harrington Blousons und Brogues oder Loafers. Der junge Robert Redford und Steve McQueen in ihren frühen Rollen sind der Inbegriff eines echten Ivy-League-Gentleman. >>

Selbst wer noch nie seinen Fuß auf den Campus von Elite-Universitäten wie Yale oder Harvard gesetzt hatte, konnte sich bei Beachtung des richtigen Dresscodes sicher sein, als Intellektueller durchzugehen. Und das gilt sogar bis heute.

Eleganter College-Look

Wer dazugehören wollte, musste sich zunächst einmal eine kleine Grundausstattung zulegen.
An oberster Stelle stand da erst einmal die richtige Jacke. Da hätten wir das sportliche 3-zu-2 Sakko (von drei Knöpfen sind nur zwei sicht- und nutzbar) ohne Abnäher und mit einem Schlitz hinten.
Stolze Studenten trugen selbstverständlich das gestickte Emblem ihrer Universität oder Verbindung auf der Brusttasche.

Leichtes Material

An kühlen Tagen kamen die modernen Jacketts aus Tweed, im Sommer aus luftigem Seesucker. Das leichte Material zeichnet sich durch seine spezielle Streifenoptik aus, die auf einer gewebten Struktur beruht. >>

Besonders Jazzmusiker der Südstaaten favorisierten diese Anzüge. Doch die Vertreter des Ivy-Looks gaben sich nicht nur elegant, sondern auch ziemlich modemutig. So fanden sich neben den einfarbigen Modellen ebenso jede Menge gewagte, bunt karierte Jacketts. Die schlichten Sakkos waren so beliebt, dass zwischen 1957 und 1958 über 70 Prozent aller Anzüge im "Ivy League"-Style gefertigt wurden. Wer es lieber sportlich leger mochte, griff zum Blouson – dem sogenannten "Harrington Jacket", am besten mit einem karierten Innenfutter. Echte Klassiker finden sich bei britischen Marken wie Fred Perry und Baracuta.

Zeitlose Must-Haves

Darunter zog der modische Student nicht einfach nur ein Hemd. Ein Shetland Pullover aus feinster gekämmter Wolle und ein elegantes Oxford Shirt mit seinen typischen aufgesetzten Taschen und dem Button-down Kragen mussten es schon sein.

Der Pullover wurde an warmen Tagen auch gerne statt des Jacketts einfach um die Schultern getragen. Das modische i-Tüpfelchen verlieh dem Hemd eine moderne schmale Krawatte. Das ultimative modische Accessoire war die große dunkle Hornbrille.

Preppys und Snobs

Auch die Baumwollhose musste zum schicken Style der jungen Gentlemen passen. So etwas wie schäbige Jeans kamen selbstverständlich nicht in Frage. Elegante Hosen, wie Chinos, mit Aufschlag jedoch ohne Bundfalten waren das passendere Pendant. Sie kamen meist in natürlichen und sanften Farben von Beige bis Braun. >>

Luxus-Lederschuhe

Unter den hohen Hosenaufschlägen kamen die schicken Schuhe jetzt richtig zur Geltung: elegante Brogues und sportliche Loafers. Die schicken Lederschuhe mit Lochmuster wurden oft auch Wingtips genannt. Wer etwas auf sich hielt, erstand ein Paar echter Florsheim Brogues. Mit Ihnen konnte man sich im Vorlesungssaal ebenso wie beim Nebenjob in der angesagten Anwaltskanzlei sehen lassen. Betont lässig gab man sich mit bequemen Bootsschuhen und Loafers von Marken wie Bass Weejun. Die sportlichen Schlupfschuhe stehen sicher auch in Ihrem Schuhschrank.

Vom Lifestyle zum Evergreen

In den Achtzigern erlebte der Ivy-Look mit den Mods in Großbritannien einen zweiten Frühling.
Bands wie Depeche Mode und Bronski Beat entdeckten den College-Style der Fünfziger für sich, interpretierten ihn neu und ließen ihn damit modisch nochmals aufleben. Bis heute hat der Ivy-Look nicht an Aktualität verloren: Labels wie Polo Ralph Lauren und Tommy Hilfiger definieren sich geradezu durch den Look.
Outcast Sänger André Benjamin designt den Ivy-Look dann doch glatt selbst: Unter dem Namen Benjamin Bixby entwirft er zeitlos klassische und doch trendige Vintage-Kollektionen, die ihm nicht nur Hollywood aus den Händen reist. Mehrere spannende und ausführlich illustrierte Publikationen, wie Graham Marsh’s "Hollywood and The Ivy Look" oder Frances Lincoln’s "The Ivy Look: Classic American Clothing" widmen sich ausgiebig dem Thema. Aktuell finden sich in den Hipstern würdige Neuvertreter des Ivy-Looks.

Sehen Sie sich den zeitlosen Ivy-Look auch in unserer Foto-Show an.

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