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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beauty-Mythen Machen Lippenpflegestifte süchtig?
In der kalten Jahreszeit trocknet die Haut durch Heizungsluft schnell aus. Besonders betroffen sind die Lippen. Von Lippenpflegestiften heißt es oft, dass sie abhängig machen. Wir sind dieser Frage und anderen Mythen rund um Körperpflege nachgegangen.
Machen Pflegestifte für die Lippen süchtig?
Bei den Lippenpflegestiften handelt es sich nicht um eine echte Sucht, auch wenn es manchmal so scheint: "Man gewöhnt sich an das weiche Gefühl der Lippen", sagt Maja Hofmann von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin. Deshalb leckt man öfter drüber, die Lippen werden trocken, und man braucht Nachschub. Das verstärkt sich, wenn man Lippenpflegestifte mit Geschmack verwendet: Man leckt noch häufiger über die Lippen.
Den eigenen Fettgehalt der Haut reduzieren die Lippenpflegestifte nicht. "Nur, wenn man wirklich viel cremt, minimiert man die eigene Talgproduktion der Haut", sagt Hofmann. "Am besten ist es, Vaseline statt Lippenpflegestifte zu verwenden. Da sind keine Weichmacher drin, und der Gewöhnungseffekt ist weniger stark." Noch besser: Man gewöhnt sich das ewige Cremen gar nicht erst an.
Schadet heißes Badewasser der Haut?
"Ein heißes Bad tut gerade in der kalten Jahreszeit der Seele gut, schadet aber leider der Haut", erläutert Elena Helfenbein, Beauty-Expertin beim VKE-Kosmetikverband in Berlin. Denn das heiße Wasser trocknet die Haut aus, sie spannt und juckt. "Es ist aber in Ordnung, ein- bis zweimal in der Woche zu baden." Pflegende Badeöle verwöhnen die Haut, eine Creme spendet nach dem Bad Feuchtigkeit.
Trocknet Zahnpasta Pickel aus?
Viele Zahnpasten enthalten den Wirkstoff Natriumdodecylpolysulfat, der eine stark öl- und fettlösende Wirkung hat, erläutert Helfenbein. "Allerdings sind auch andere Wirkstoffe vertreten, die dazu führen können, dass sich die Pickel noch stärker entzünden." Vielmehr sollte unreine Haut morgens und abends gründlich gereinigt werden. Teebaumöl mit einem Wattepad auf die betroffene Stelle tupfen ist sicher die bessere Lösung. Einige Apotheken stellen sogar eigene "Anti-Pickel-Stifte" her, deren Wirkstoff Teebaumöl ist.
Sind weiß machende Zahnpasten schlecht für die Zähne?
Die feinen Putzkörper, die für den Weiß-Effekt verantwortlich sind, können auch den schützenden Zahnschmelz angreifen. Dadurch wird der Zahn anfälliger für Bakterien. Besser ist es, die hässlichen Beläge regelmäßig durch den Zahnarzt entfernen zu lassen.
Wachsen Haare schneller bei häufiger Rasur?
"Der Haarwuchs wird durch das Kürzen der Haare weder angeregt noch verlangsamt", sagt Elena Helfenbein. "Allerdings entsteht beim Rasieren eine Kante an den Haaren, die sie borstiger wirken lässt als die natürlichen Haarspitzen." Alternativen sind die Haarentfernungen durch Wachs und Epiliergerät - die Haare wachsen hier mit natürlich geformter Spitze nach. Das Haarwachstum verlangsamen etwa spezielle Cremes, deren Wirkstoffe die Aktivität der Haarfollikel hemmen.
Muss man sich jeden Abend abschminken?
Auch wenn es nach einem langen Abend manchmal lästig ist, das Abschminken ist Pflicht. Über Nacht muss sich die Haut regenerieren, Make-up-Schichten, Schmutz und Talgrückstände hinderten sie sonst am Atmen. Elena Helfenbein rät: "Eine sanfte Gesichtsmilch oder ein Reinigungsöl befreien die Haut von Schmutz und Bakterien. So ist sie optimal vorbereitet für die anschließende Schönheitspflege."
Hindert Nagellack die Nägel am Atmen?
Die Frage drängt sich auf, wenn man den Nagel vollständig mit Nagellack zukleistert. Allerding besteht hier keine Gefahr, denn Nägel bestehen aus Horn, das sind leblose Zellen, die nicht atmen. Nagellack kann die Nägel sogar schützen. Man soll jedoch bei den Inhaltsstoffen darauf achten, dass keine nagelschädigende Weichmacher und bedenkliche UV Filter enthalten sind.