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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verhütungsmittel Die Pille für den Mann: Gibt es sie wirklich?
Die Pille für den Mann könnte bald schon Realität werden: In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler immer wieder Ergebnisse verschiedener Forschungsprojekte vorgestellt, die eine Einführung der Pille für den Mann wahrscheinlicher machen könnten.
Pille für den Mann: Indonesische Pflanze als Grundlage?
Sollte innerhalb der nächsten Jahre eine Pille für den Mann verfügbar sein, so könnte sie auf Basis einer indonesischen Pflanze hergestellt sein. Forscher haben laut der News-Webseite "Global Post" herausgefunden, dass Männer in Indonesien seit vielen Jahren die Blätter des Gendarussa-Busches auskochen und als Verhütungsmittel verwenden.
Die Wissenschaftler der indonesischen Airlangga-Universität stellten Ende des Jahres 2014 ihre Forschungsergebnisse vor. Sie gehen davon aus, dass eine Pille für den Mann aus diesen Blättern zu etwa 99 Prozent vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen könnte – somit wäre sie als Mittel der Verhütung beinahe so zuverlässig wie die Pille für die Frau.
Die Pille aus dem Gendarussa-Busch würde zudem nicht den Hormonhaushalt beeinflussen. Vielmehr würde sie ein Enzym schwächen, das dafür sorgt, dass ein Spermium in die weibliche Eizelle eindringen kann. Darüber hinaus glauben Forscher, dass eine solche Pille kaum Nebenwirkungen hätte.
Verhütung beim Mann: Transport des Spermas verhindern?
Die Studien der Universität Airlangga ist dabei nicht die einzige ihrer Art. Bereits Ende 2013 berichtete die Zeitung "Die Welt/AFP" über Forschungen der Monash University im australischen Melbourne. Die Wissenschaftler haben dort demnach eine Pille für den Mann produziert, die möglicherweise innerhalb der nächsten zehn Jahre auf dem Markt verfügbar sein könnte.
Diese Pille würde Proteine in den Muskelzellen genetisch beeinflussen, die den Sperma-Transport während des männlichen Samenergusses regeln. Ohne das Sperma hormonell zu beeinflussen, ließe sich so eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Form der Verhütung kein Gesundheitsrisiko darstellt.