Alle Jahre wieder Penisbrüche: Der Preis für ein frohes Weihnachtsfest?
Zum Fest der Liebe gehen manche Paare wohl etwas zu wild vor. Eine Studie zeigt, dass es zur Weihnachtszeit die meisten Penisbrüche gibt. Aber warum?
Menschen zeigen ihre Liebe zu Weihnachten auf ganz unterschiedliche Weise. Die einen verschenken etwa gemeinsame Erlebnisse oder teure Geschenke, andere gehen romantische Abenteuer ein. Letztere scheinen in Deutschland nicht ganz ungefährlich zu sein, wenn man eine aktuelle Studie der Universitätsklinik München betrachtet.
Zu Weihnachten gibt es die meisten Penisfrakturen
Demnach traten Penisfrakturen, wie Penisbrüche in der Fachsprache heißen, besonders häufig an Weihnachten auf. Die meisten Fälle wurden zwischen dem 24. und 26. Dezember festgestellt. Wäre jeder Tag wie Weihnachten, gäbe es in Deutschland 43 Prozent mehr Penisfrakturen, fassen die Autoren zusammen.
Auch interessant: Nicht nur besonders junge Männer feiern das Fest der Liebe mit einem wilden Techtelmechtel. Das Durchschnittsalter der Patienten mit einer Penisfraktur beträgt 42 Jahre. Für ihre Studie analysierten die Forschenden Daten von 3.421 Männern, die zwischen 2005 und 2021 mit der Diagnose "Penisfraktur" in einem Krankenhaus behandelt wurden.
Darum gerade zu Weihnachten
Nach Ansicht der Mediziner könnte die Häufung der Penisfrakturen zu Weihnachten damit zusammenhängen, dass die festliche Jahreszeit mehr Zeit für Zweisamkeit biete. Diese Theorie wird durch ein weiteres Ergebnis der Studie gestützt: Demnach ist auch an den Wochenenden das Risiko für eine Penisfraktur um 58 Prozent erhöht.
Und: Auch in den ferienreichen Sommermonaten gibt es der Studie nach eine erhöhte Zahl von Patienten, die mit Penisfraktur ins Krankenhaus kommen. Penisfrakturen treten also am häufigsten auf, wenn Männer beziehungsweise Paare mehr Freizeit haben.
Was passiert bei einem Penisbruch?
Auch wenn es Penisbruch heißt – treffender wäre die Bezeichnung Penisriss. Denn knickt der Penis plötzlich ab, reißen die dünne Bindegewebsschicht, die sich um die Schwellkörper spannt (Tunica albuginea), sowie die Schwellkörper selbst ein. Wie stark die Verletzung ist, hängt von der Intensität des Stoßes und dem Winkel ab, in dem der Penis auftrifft.
Wenn es beim Geschlechtsverkehrs zu einer Penisfraktur kommt, hören das Betroffene meist eindeutig. Denn die Verletzung geht häufig mit einem lauten Knacken einher. Zudem wird der Penisbruch von einem plötzlich auftretenden Schmerz begleitet und der Penis schwillt innerhalb kürzester Zeit ab, färbt sich blau und verbiegt sich. Das liegt daran, dass der Riss der Bindegewebsschicht zu einer heftigen Einblutung um den Schwellkörper herum führt. Später kann es zu einer erneuten Schwellung des Gewebes aufgrund der Verletzung kommen.
Nach einer Penisfraktur sollten Betroffene nicht lange zögern. Denn je länger der Mann mit dem Arztbesuch wartet, desto größer ist das Risiko, dass langfristige Schäden zurückbleiben. Ist die Verletzung nur gering, heilt der Riss von selbst wieder. Dennoch sollten Männer sich für zwei bis vier Wochen körperlich schonen, keinen Sex haben und den Penis bei Bedarf kühlen. Ist die Verletzung allerdings größer, muss der Penis operiert werden. Wird nicht oder zu spät operiert, können ansonsten Langzeitkomplikationen wie Penisverkrümmungen oder Erektionsstörungen auftreten.
- bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com: "Penile fractures: the price of a merry Christmas"
- amboss.com: "Penisruptur". (Stand: Februar 2023)