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"Bares für Rares" | Eckzähne sorgen für überraschenden Geldsegen: "Festtag"


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"Das wird ein Festtag"
"Bares für Rares": Eckzähne sorgen für überraschenden Geldsegen


Aktualisiert am 17.09.2021Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Wendela Horz kennt sich in der Schmuck- und Uhrenbranche sehr gut aus.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Wendela Horz kennt sich in der Schmuck- und Uhrenbranche sehr gut aus. (Quelle: ZDF/Frank W. Hempel)
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Mutter und Tochter aus Nordrhein-Westfalen bieten ein ganz besonderes Objekt bei "Bares für Rares" an. Während Moderator Horst Lichter nicht so recht weiß, was er davon halten soll, weckt es bei den Händlern den Jagdinstinkt.

"Ihr habt Schmuck mitgebracht – und wie ich sehe Grandelschmuck", sagt "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter bei der Begrüßung von Edeltraut Herrmann und Sabine Kampmann aus Nordrhein-Westfalen. "Den kenne ich natürlich auch. Der eine mag's, der andere nicht", sinniert er, interessiert sich aber erst einmal für das Mutter-Tochter-Gespann.

Schon seit der Steinzeit beliebt

"Edeltraut, ich gehe mal ganz schwer davon aus, dass du nicht mehr berufstätig bist. Aber man kriegt ja so den Tag kaputt. Was macht du alles?", möchte er von der Rentnerin wissen. "Im Moment bin ich Synchronsprecherin für die Filme meines Enkelkindes. Er dreht Animationsfilme und da bin ich der Oma-Wurm", entgegnet sie und erklärt, dass es sich dabei um Filme mit Regenwürmern aus Wurmtal handelt. "Wie cool ist das denn? Das finde ich aber großartig!", meint Lichter, bevor er das Wort an Goldschmiedin Wendela Horz für die Expertise übergibt.

Sie stellt fest, dass es sich um ein ganzes Konvolut von Grandelschmuck handelt. "Das ist Hirschgrandel und Tiergrandel – der weibliche Rothirsch wird nämlich Tier genannt", weiß sie. "Grandeln sind die verkümmerten Eckzähne aus dem Oberkiefer. Die Wiederkäuer brauchen ihre Eckzähne nicht mehr und deswegen verkümmern sie. Beim Rotwild sind sie aber noch teilweise vorhanden", erklärt die Expertin.

Schon in der Steinzeit seien es Trophäen gewesen, die sich Jäger aufbewahrt hätten. "Das hat eine sehr lange Tradition. Der Hirsch wurde als besonderes Symbol der Stärke verehrt. Es ging nicht nur darum, sich als Sieger über das Tier aufzuspielen, sondern es ging auch um die Achtung vor dem Tier und auch um die Mahnung an unsere Abhängigkeit von der Natur", erläutert Horz, die den Schmuck – ein Armband, ein Collier, eine Brosche, einen Ring und zwei Ohrringe – genau unter die Lupe nimmt.

Überraschende Expertise

Besonders die Verzierungen fallen ihr ins Auge. "Überall wiederholt sich die Symbolik mit der Eiche: Eichenblätter stehen für Ewigkeit und Stärke und die Eicheln sind schon immer Symbol für Reichtum und Fülle, weil eine Eiche ja unglaublich viele Eicheln produzieren kann und damit viele Tiere des Waldes ernährt", erklärt Horz.

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Sie vermutet, dass das Konvolut in den 60er-Jahren aus 585er-Gold gefertigt wurde. "Die Kollektion heißt 'Diana' – nach der Göttin der Jagd", ergänzt sie. Der Wunschpreis von Mutter und Tochter liegt bei 1.200 Euro. Eindeutig zu wenig laut der Expertin. "Also der Goldankaufswert liegt hier schon bei 1.900 Euro. In der Ausstattung würde ich bei einem Schätzpreis von 2.300 bis 2.500 Euro liegen", sagt Horz zur Freude der Verkäuferinnen.

"Ohne Mathematiker zu sein, würde ich sagen, der Wunschpreis wurde mal eben verdoppelt. Das wird ein Festtag für euch beide. Und ich hoffe, dass die Händlerkarte mal irgendwann in der Wurmfamilie auftaucht", scherzt Lichter und übergibt diese nur zu gerne.

Wunschpreis fast verdoppelt

"Die Jagd ist eröffnet", sagt Auktionator Wolfgang Pauritsch beim Anblick des Grandelschmucks im Händlerraum. Und auch Antiquitätenhändler Walter "Waldi" Lehnertz beeindruckt der Anblick. "Engelchen, da hast du aber Zeug mitgebracht, mein lieber Mann – Großwildjäger", sagt er zu Herrmann. Auch Schmuckhändlerin Elisabeth "Lisa" Nüdling ist an dem Konvolut interessiert. "Dieser Trachtenschmuck ist das i-Tüpfelchen zu jedem Dirndl", findet sie – und erhält für 2.100 Euro schließlich den Zuschlag.

"Es ist wunderschön, es passt alles zusammen, es ist eine tolle Goldkombination – so etwas lässt sich immer gut verkaufen. Gratulation!", sagt Pauritsch, der den Grandelschmuck auch gerne erworben hätte. Mutter und Tochter hätten mit diesem Geldsegen gar nicht gerechnet. "Eigentlich haben wir viel mehr bekommen als wir uns vorgestellt hatten. Wir sind ja mit dem Wunsch von 1.200 Euro hier hingekommen und haben jetzt fast das Doppelte bekommen. Wir sind dem Rat der Expertin schon ziemlich nah gekommen – und wir freuen uns sehr darüber", sagt Kampmann.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 16. September 2021
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