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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leben Die rasante Karriere des David Koch
Eben noch bummeln und schon auf den Laufstegen von New York und Mailand. Was nach einem Hollywood-Film klingt, ist dem 24-jährigen Hessen David Koch tatsächlich passiert. WANTED.DE hat das Supermodel ganz privat gesprochen.
Während David Koch mit dem Schulabschluss in der Tasche in einem freiwilligen sozialen Jahr noch überlegte, was aus ihm werden solle, entschied der Zufall für ihn. Eine Modelagentin castete ihn auf der Frankfurter Einkaufsmeile. Noch unwissend um das Business belächelte der junge Hesse das Angebot eher. Doch schon eine Woche später saß er in der Agentur SMC Modelmanagement von Veronique Kern und bekam Angebote aus Paris.
Als Neuling stolperte Koch quasi in seinen neuen Traumjob. Das war anfangs nicht immer leicht: "In Mailand und Paris hatte ich sieben bis acht Castings pro Tag und diese manchmal gleichzeitig", erzählt Koch. "Ich war oft überfordert und habe echt gezweifelt, ob es das richtige ist." Hinzu kamen unzählige Absagen. "Aber meine Mutter hat mich immer unterstützt und motiviert, weiterzumachen". Das Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt: Es folgten Aufträge in Brasilien, Mailand und Barcelona.
Harter Traumjob
Heute weiß er, dass Absagen zum Modelalltag gehören und geht damit locker um. "Es dauert drei bis vier Jahre bis man alles lernt" und dieses Wissen gebe er gerne an Neulinge weiter. Das klingt geradezu ungewöhnlich in einem Business, das nur so vor schöner Konkurrenz zu strotzen scheint.
Aber Koch weiß, womit er punkten kann: Sein markantes Gesicht ist vielseitig. "Ich kann mit und ohne Bart modeln" – das mag für Außenstehende komisch klingen, doch nur wenige Männermodels können das tatsächlich von sich behaupten. Sei es mangels eines stattlichen Bartwuchses oder eines so markanten Kinns wie das von Koch. In New York liebt man sein glatt rasiertes, eckiges Gesicht. In Deutschland hingegen zieht man seinen gepflegten Dreitagebart-Look für kommerzielle Fotos vor.
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Reich und sexy
Wer denkt, dass man als Model nur so im Geld schwimmt, liegt leider falsch. Noch liegen die Herren weit hinter dem Verdienst ihrer weiblichen Modelkolleginnen. Trotzdem: Koch kann von seinen Aufträgen inzwischen entspannt leben. Vier bis fünf große Jobs hat er im Monat, das reicht. Dabei sind es nicht die großen Laufstege oder Hochglanz-Cover, die das meiste Geld einbringen. Mit Kampagnen verdient man als Model am meisten. Umso länger eine Kampagne läuft, desto besser, denn solange füllt sich auch Kochs Konto. Labels wie Thierry Mugler, Saint Laurent und Etro zählen zu seinen Auftraggebern. Besonders stolz ist er bis heute auf eine große Kampagne von Diesel, die man unter anderem in der Mailänder U-Bahn bewundern konnte.
Erfolg auf Instagram
Social Media – insbesondere Instagram – füllt die Modelkasse ebenfalls auf. Koch hat dank seiner großen Fangemeinde eine stetig wachsende Reichweite. Deswegen zählt er zu den sogenannten Influencern und große Firmen fragen bei ihm an, damit er ihre Produkte dort bewirbt. Dabei zählt nicht Quantität, also wie viel man postet, sondern die Qualität der Bilder.
Laufsteg statt Fußballplatz
Eigentlich träumte Koch früher von einer Karriere als Kicker, als er mit gerade 19 Jahren entdeckt wurde. Für seinen jetzigen Job muss er sich zumindest auch ausreichend fit halten, jedoch nicht zu fit: Trainiert er zu viel, passt sein muskulöser Oberkörper nicht mehr in die schmalen Laufsteg-Outfits. Sein ehemaliger Lieblingssport muss zugunsten des Traumjobs auf die Wartebank: zu groß ist die Verletzungsgefahr.
Seine Freunde sind überraschenderweise die alten geblieben. Die meisten zeigen seinem glamourösen Job gegenüber sogar eher Desinteresse: "Sie können mit meinem Job einfach nichts anfangen." Auch im Privatleben bleibt sein Beruf draußen. Nichts sei langweiliger für eine Beziehung, als den ganzen Abend über den Job zu reden.
Erfolgreich in New York
Um seine Karriere anzuschieben, zog Koch vor kurzem trotzdem samt Freundin für einige Wochen nach New York. Dort "kann man als Model einfach viel mehr verdienen". Zudem gibt es dort mehr Fotografen, mehr Designer, mehr Stylisten, aber eben auch mehr Konkurrenz. Die Modemetropole hat er zu seiner neuen Traumstadt erkoren. Das Business scheint dort trotz der enormen Modeldichte entspannter vonstatten zu gehen. Statt von Casting zu Casting zu hetzen, schickt man seine Bewerbung einfach per Video zu den Designern und Agenturen und bekommt fast wie nebenbei die Jobs. Und wenn es dann doch zu Castings ging, war seine Liebste dabei und hat nicht nur Händchen sondern auch Licht gehalten.
Skurriles hat der Hesse durchaus auch erlebt: Ein italienisches Modelabel engagierte ihn einfach nur als Dekoration – bezahlt werden fürs Rumstehen. Und was würde er nie tun? Auch wenn man ihn oft nur in Unterhosen sieht, überrascht es dann doch, dass er nie ganz blank ziehen würde und das einfach nur, weil er es "nicht ästhetisch" findet.