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Pubertät: Fremdschämen für die eigenen Eltern


Fremdschämen für Eltern
Wann Kinder ihre Eltern extrem peinlich finden

Ob Klamotten, Freunde oder Ausgangszeiten: Eltern haben zu fast allem eine Meinung. Mischen sie sich ein, empfinden Jugendliche das als peinlich - insbesondere während der Pubertät. Mit ein paar Tricks können sie die Erwachsenen aber ganz gut in Schach halten und unangenehme Auftritte vermeiden.

Aktualisiert am 14.03.2014|Lesedauer: 4 Min.
Von t-online, dpa
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Damit Eltern außerdem wissen, wann Zurückhaltung gefragt ist, haben wir zehn Situationen zusammengestellt, in denen sie ihren Kindern meistens extrem peinlich sind:

Zum Ausrasten! Manchmal sind die Eltern nur noch peinlich!Vergrößern des Bildes
Zum Ausrasten! Manchmal sind die Eltern nur noch peinlich! (Quelle: imagebroker/begsteiger/imago-images-bilder)

- peinliche Episoden aus Kindertagen
- Fragen nach dem aktuellen Schwarm
- vor anderen Leuten bloßgestellt werden
- Mutti platzt ins Kinderzimmer, wenn Freunde zu Besuch sind
- Eltern kleiden sich betont jugendlich
- Papa pöbelt auf dem Fußballplatz
- Eltern versuchen sich in Jugendsprache
- Eltern tauchen auf der selben Party oder Volksfest auf
- von Eltern zur Schule gefahren werden

Wenn Eltern am besten unsichtbar wären

Eltern können sich ganz schön daneben benehmen - gerade wenn Freunde oder andere Leute dabei sind. Da hat sich schon so mancher Jugendliche für seine Eltern geschämt. "Eltern sind peinlich, weil es in der Pubertät für die Jugendlichen darum geht, etwas alleine zu machen und eigentlich gar keine Eltern mehr zu haben, zumindest nicht für andere sichtbar", erklärt die Psychologin Elisabeth Raffauf aus Köln.

Und plötzlich werden sie peinlich

Hinzu kommt, dass man als Jugendlicher seine Eltern oft anders sieht als bisher. "Das ist Teil des Ablöseprozesses, dass man seine Eltern und das, was sie tun, kritisch hinterfragt", so Beate Friese vom Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer" aus Wuppertal. Da kann es passieren, dass man etwas blöd findet, was die Eltern schon seit Ewigkeiten machen. Etwa, weil Freunde einen darauf aufmerksam machen. "Vielleicht hört man so etwas wie 'Warum lässt du dir das gefallen?'", sagt Friese. "Und das bringt einen zum Nachdenken."

Um für bestimmte Situationen vorbereitet zu sein, helfen folgende Tipps weiter. Voraussetzung ist dabei aber auch immer das Verständnis der Eltern für die Situation ihrer pubertierenden Kinder.

Eltern fragen Besucher aus

"Klar, viele Eltern würden gern mehr über die Freunde ihrer Töchter und Söhne erfahren", sagt Jutta Stiehler, Leiterin des Dr.-Sommer-Teams der Zeitschrift "Bravo" in München. "Meist nicht nur, weil sie neugierig sind. Sondern sicher auch, um sich ein Bild davon zu machen, mit wem es ihre heranwachsenden Kinder zu tun haben." Dennoch sei das für die Mädchen und Jungen meist lästig.

"Die Jugendlichen können den Eltern in einer ruhigen Situation sagen, dass sie das als peinlich empfunden haben und sie bitten, das beim nächsten Mal zu lassen", rät Raffauf. "Vielleicht kann man sie auch fragen, wie es bei ihnen früher war und ob sie sich gewünscht hätten, dass ihre Eltern sich ihnen gegenüber so verhalten, wie sie es jetzt mit ihren Kindern machen." Man dürfe durchaus deutlich machen, dass man nicht gern Freunde mitbringt, wenn die sich zuerst einem Verhör unterziehen müssen.

Stiehler empfiehlt, sogar schon vor dem Besuch Klarheit zu schaffen. "Warne deine Freunde vor", sagt sie. "Und sag ihnen, wie sie sich am besten verhalten sollten. Schließlich kennst du deine Eltern und weißt, worauf sie Wert legen." Was immer gut ankomme: freundlich grüßen und den Namen sagen. "Oder sprich vorher mit deinen Eltern. Erzähl ihnen mit ein paar Worten, wer dich besuchen wird und woher du diejenige/denjenigen kennst." So wissen sie Bescheid und können gelassen zusehen, wie man ins eigene Zimmer verschwindet.

Meine Eltern holen mich von einer Party ab und kommen sogar rein

So eine Situation klärt man am besten vorher, sagt Stiehler. "Sag ihnen, wie lieb es von ihnen ist, dass sie für dich so spät am Abend noch unterwegs sind." Man könne ihnen dann aber vorschlagen, dass sie vor der Tür warten und man zum vereinbarten Zeitpunkt herauskommt.

"Sei dann aber wirklich pünktlich! Denn sonst gehen sie doch noch rein", so Stiehler. Wenn die Eltern Gründe für diese Bitte wissen wollen, könne man zum Beispiel sagen: "Mama, Papa, ich geh doch nicht mehr auf einen Kindergeburtstag. Bestimmt wäre ich der/die Einzige, deren Eltern reinkommen. Bitte versteht, dass es mir lieber ist, wenn ihr draußen auf mich wartet."

Und wenn die Eltern doch in der Disco oder auf der Party auftauchen? "Dann bleib gelassen", rät Stiehler. "Stelle ihnen deine Freunde kurz vor und dann hole deine Jacke, damit ihr schnell gehen könnt."

Meine Eltern erzählen peinliche Dinge über mich

"Selbst wenn es nur Lob ist, kann es einem peinlich sein", sagt Friese. Gründe gebe es viele: Vielleicht will man nicht im Mittelpunkt stehen oder man will nicht, dass andere so viel über einen wissen. Psychologin Raffauf rät, den Eltern zu sagen: "Ich werde gern mal von dir gelobt, aber vor anderen ist es mir unangenehm." Friese ergänzt: "So etwas spricht man aber besser später an - nicht in der Situation direkt." Wenn die Eltern dann sagen "Ich freue mich aber, dass du so gut in der Schule bist", könne man erwidern: "Du kannst natürlich was über mich sagen, aber bitte nicht so viel. Denn dann hören das vielleicht auch Mitschüler von mir, und das möchte ich nicht."

Und wenn Eltern die Kinder vor anderen kritisieren, sei das nicht nur blamabel, sondern respektlos, findet Raffauf. "Das sollten die Jugendlichen den Eltern ganz deutlich sagen, dass das verletzend ist."

Unterschiedliche Meinung beim Klamottenkauf

"Man muss sich keine Sachen andrehen lassen, die man nicht will", sagt Beate Friese. Aber genauso gut haben auch Eltern das Recht, Grenzen zu ziehen und zu sagen, "Ich möchte nicht, dass du das anziehst". Schwierig sei außerdem, wenn die Mutter vor der Kabine steht und kommentiert, wie die Kleidung am Körper aussieht. Dann sei es nicht hilfreich, wenn die Mutter sagt, "Da hast du aber einen dicken Hintern drin".

Wer diese Situationen im Kaufhaus vermeiden will, könnte mit seinen Eltern einen Deal aushandeln, rät Friese. "Entweder kaufen die Eltern mit einem eine Grundausstattung und man kauft sich den Rest vom Taschengeld - oder die Eltern geben einem ein bestimmtes Budget für den gesamten Kleiderkauf."

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