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Tageszeiten in Deutschland: Wann beginnt eigentlich die Nacht?


Tageszeiten in Deutschland
Morgens, mittags, abends, nachts – Wann ist was?

Morgens aus dem Bett quälen, mittags mit Kollegen essen und abends zum Sport: Die Angaben der Tageszeiten sind allgegenwärtig. Und doch können sie schnell zu Irrtümern führen. Welche Einteilungen gibt es?

Aktualisiert am 03.07.2021|Lesedauer: 3 Min.
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Wenn bei Verabredungen nur Tageszeiten – ohne eine konkrete Uhrzeit – genannt werden, kann das sehr unterschiedlich interpretiert werden. Besonders im Urlaub treffen Reisende häufig auf kulturelle Gegensätze. Missverständnisse sind dann oftmals vorprogrammiert. Welche Tageszeiteinteilungen gibt es? Und woran orientieren sich diese? Ein Überblick.

Tageszeiten: Bevor es eine strengere Einteilung des Tages gab, orientierten sich die Menschen am Stand der Sonne oder auch am Hahnenschrei.Vergrößern des Bildes
Tageszeiten: Bevor es eine strengere Einteilung des Tages gab, orientierten sich die Menschen am Stand der Sonne oder auch am Hahnenschrei. (Quelle: BrianAJackson/getty-images-bilder)

Seit wann gibt es eine Einteilung des Tages?

Bevor es eine strengere Einteilung des Tages gab, orientierten sich die Menschen am Stand der Sonne oder auch am Hahnenschrei, der ertönt, wenn die Sonne auf- oder untergeht. Die Gliederung eines Tages wurde zunächst durch das Kloster bestimmt. Mönche konnten ihre Gebete und Arbeiten an das Läuten der Glocken anpassen.

Die Städte nahmen sich dieser Praxis an und es läuteten auch in der Öffentlichkeit Stundenglocken. Die Stundenlänge wurde dabei durch verschiedene Uhren bestimmt: Wasser-, Sonnen- oder auch Kerzenuhren.

Die Erfindung der Uhr

Im 14. Jahrhundert wurde die mechanische Räderuhr erfunden. Ab dieser Zeit entwickelte sich zunehmend eine moderne Tageseinteilung. Ab dem 16. Jahrhundert orientierten sich die Menschen auch nicht mehr ausschließlich am Tageslicht, sondern konnten durch künstliche Beleuchtung ihre Berufe auch ohne Sonnenlicht ausführen. Standuhren gab es vermehrt ab dem 17. Jahrhundert, bis nahezu jeder Haushalt im Besitz einer Uhr war.

Welche Tageszeiten gibt es in Deutschland?

Für den deutschsprachigen Kulturraum wurden Tageszeiten mit Uhrzeiten festgelegt. Diese werden in Sommer- und Winterzeit differenziert. Im Sommer verschieben sich die Zeiten jeweils eine Stunde nach hinten. Der Tag gliedert sich in sechs Abschnitte: Morgen, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend und Nacht. Die folgenden Uhrzeiten sind nicht starr festgesetzt, sondern gelten als Orientierung.

Tageszeiten im Winter mit Uhrzeit

  • Morgen: 6 bis 10 Uhr
  • Vormittag: 10 bis 12 Uhr
  • Mittag: 12 bis 14 Uhr
  • Nachmittag: 14 bis 17 Uhr
  • Abend: 17 bis 21 Uhr
  • Nacht: 21 bis 6 Uhr

Tageszeiten im Sommer mit Uhrzeit

  • Morgen: 7 bis 11 Uhr
  • Vormittag: 11 bis 13 Uhr
  • Mittag: 13 bis 15 Uhr
  • Nachmittag: 15 bis 18 Uhr
  • Abend:18 bis 22 Uhr
  • Nacht: 22 bis 7 Uhr

Orientiert sich die Nachtruhe an den Uhrzeiten der Nacht?

In Deutschland ist die Nachtruhe gesetzlich geregelt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen Wochenende und werktags. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr herrschen werktags – Samstag mit eingeschlossen – gesetzliche Ruhezeiten.

Ab 22 Uhr beginnt nach Einteilung der Tageszeit im Sommer ebenfalls die Nacht. Ab 6 Uhr – und somit Ende der Nachtruhe – beginnt im Winter der Morgen. Die Ruhezeiten regeln, welcher Geräuschpegel zu welchen Tageszeiten erlaubt ist. Am Samstag muss ab 22 Uhr außerdem eine 32-Stunden-Ruhezeit eingehalten werden.

Wie teilen andere Kulturen ihren Tag ein?

Wenn nur Tageszeiten für Verabredungen genannt werden, kann das schnell zu Missverständnissen führen. Besonders im Urlaub fällt so manch Reisendem auf, dass die Uhren wortwörtlich anders ticken. So kann ein Zeitpunkt für ein Treffen schnell von beiden Seiten fehlinterpretiert werden.

Die Einteilung der Tageszeiten kann sich auch an Zwischenmahlzeiten der jeweiligen Region orientieren. Die Bezeichnung Vormittag gibt es beispielsweise sowohl im englischsprachigen als auch im französischsprachigen Raum nicht. Da es in beiden Sprachräumen kein sogenanntes "zweites Frühstück" gibt, zählt der Vormittag auch zum Morgen.

Essenszeiten beginnen in Spanien später

Auch in Spanien gibt es im Vergleich zu Deutschland einige Unterschiede. Die Siesta, welche die Mittagsruhe bezeichnet, ist drei Stunden lang. Das Mittagessen wird von den Spaniern zwischen 14 und 17 Uhr eingenommen. Auch die Läden sind in diesem Zeitraum meist geschlossen. Ursprünglich war diese Pause für Bauern im Süden gedacht, damit sie sich nicht während der Arbeit der großen Mittagshitze aussetzen müssen. Durch die lange Ruhezeit verschieben sich auch weitere Essenszeiten stark nach hinten. Abendessen gibt es frühestens 21 Uhr.

Damit keine kulturellen Fehltritte – sei es mit Geschäftspartnern oder auch bei neuen Freundschaften – entstehen, sollten Sie sich besser schon vorab über die Besonderheiten der Tages- und Essenszeiten informieren. Das zeigt dem Anderen Wertschätzung und Respekt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • www.xchange-services.de
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