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Bar Mizwa: 5 interessante Fakten zur jüdischen Feier


Mündigkeit
Bar Mizwa: 5 interessante Fakten zur jüdischen Feier

Die Bar Mizwa ist ein elementarer Schritt im Leben eines jeden jüdischen Kindes auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Die Zeremonie wird in der Synagoge festlich begangen. Was Sie noch über das religiöse Ritual wissen sollten, können Sie hier nachlesen.

Aktualisiert am 03.12.2015|Lesedauer: 2 Min.
rk (CF)
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1. Was bedeutet die Mündigkeit im Judentum?

Mit einer Zeremonie in der Synagoge wird der jüdische Junge im Alter von 13 Jahren offiziell ein vollwertiges Mitglied der Gemeinde. Dieser Ritus wird im Judentum als Bar Mizwa bzw. Mitzwa bezeichnet, was übersetzt etwa "Sohn des Gebots" bedeutet. Er ist nun selbst für seine Handlungen in der Gemeinde und der Synagoge verantwortlich – zuvor trug der Vater die Verantwortung.

Zur Bar Mizwa trägt der Junge den Gebetsmantel und liest traditionell aus der Tora vor.Vergrößern des Bildes
Zur Bar Mizwa trägt der Junge den Gebetsmantel und liest traditionell aus der Tora vor. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Als Zeichen seiner Mündigkeit darf der Junge den Gebetsriemen und -mantel tragen. Damit sind jedoch auch Pflichten verbunden. Die Gesetze der Tora müssen nun von dem nun vollwertigen Mitglied der Gemeinde befolgt werden.

2. Bar Mizwa ist von der Konfirmation beeinflusst

Auch wenn Belege für Vorformen der Bar Mizwa bis ins erste Jahrhundert zurückgehen, taucht der Name selbst erst im Deutschland des 13. Jahrhunderts auf. Die Bar Mizwa in der heute verbreiteten Form ist eine Folge der jüdischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert.

Die Zeremonie soll dem Anwärter die Verbundenheit zu Gott verdeutlichen. Die Bar Mizwa orientiert sich dabei am Vorbild der Konfirmation, wie sie im evangelischen Christentum üblich ist.

3. Tora lesen auf Hebräisch

Ähnlich wie beim Konfirmationsunterricht ist auch im Judentum eine Vorbereitung für den Übertritt in die religiöse Mündigkeit vorgesehen. In dieser Zeit, die insgesamt ein Jahr andauert, lernen die Jungen vor allem Hebräisch. Das ist wichtig, da die Tora nur im hebräischen Original vorliegt. Die Lesung muss geübt werden, da sie zur Bar Mizwa in einem festgelegten Sprachrhythmus vorgetragen werden muss. Erst mit der Lesung wird der Junge zum voll mündigen Gemeindemitglied.

4. Ablauf und Feierlichkeiten

Je nach Land und Gemeinde gestaltet sich der Ablauf der Bar Mizwa unterschiedlich. Ihnen allen ist jedoch gemein, dass das Fest der Mündigkeit meist am Sabbat, dem Ruhetag der Juden, stattfindet. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst in der Synagoge, bei dem der Adept zeigt, was er im letzten Jahr gelernt hat. Dazu gehört auch eine Lesung aus der Tora. Diese markiert den Eintritt des Jungen in die Gemeinschaft.

Direkt nach diesen Feierlichkeiten in der Synagoge gibt es einen Empfang mit kleinen Speisen und Getränken. Im Anschluss ist der offizielle Teil vorbei und es wird nach Wunsch gefeiert.

5. Mädchen feiern die Bat Mizwa

Da Frauen im orthodoxen Judentum keine Rechte und Pflichten in der Synagoge zu erfüllen haben, ist für sie traditionell keine Feierlichkeit zur religiösen Mündigkeit vorgesehen. Doch in liberalen Gemeinden gibt es inzwischen die Möglichkeit, die Bat Mizwa zu feiern. Abgewandelt von Bar Mizwa bedeutet der Begriff "Tochter des Gebots".

Laut der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern erreichen Mädchen die religiöse Mündigkeit schon mit 12 Jahren, also ein Jahr früher als Jungen. Dabei ist kein spezielles Zeremoniell zu befolgen. Je nach Gemeinde kann es den Mädchen jedoch untersagt sein, während der Zeremonie wie die Jungen aus der Tora vorzulesen.

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