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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bloß nicht weglaufen Freilaufende Hunde sind kein Grund zur Panik
Man spaziert oder joggt gemütlich durch den Park, da schießt plötzlich ein freilaufender Hund aus dem Gebüsch hervor. Von Herrchen oder Frauchen ist nichts zu sehen. Ein Grund zur Panik ist das nicht. Wer ein paar Tipps beachtet, muss sich nicht vor fremden Hunden fürchten.
Gerade Jogger machen immer wieder schlechte Erfahrungen mit Hunden: Die Tiere rennen ihnen hinterher, und je schneller der Jogger läuft, desto hartnäckiger folgt ihm der Hund. Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Hunde stammen vom Wolf ab und besitzen immer noch einige Eigenschaften ihrer wilden Vorfahren. Dazu gehört zum Beispiel das Jagen: Jogger, die wegrennen, sehen Hunde als Beute auf der Flucht an. Deshalb rennen sie ihnen hinterher.
Bloß nicht weglaufen
Stürmt ein Hund auf einen zu, wollen die meisten Reißaus nehmen. Doch das ist genau das Falsche. "Man sollte ruhig bleiben und auf keinen Fall weglaufen", sagt Birgit Büttner vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Die beste Reaktion ist, sofort stehen zu bleiben und den Blick irgendwohin zu richten, nur nicht auf den Hund. "Einen direkten Blick in die Augen könnte der Hund als Provokation empfinden", erklärt Büttner. Ein stillstehender Mensch, der den Hund nicht beachtet, ist für den Vierbeiner uninteressant. Entweder wird der Hund eine Weile bellen und dann weiterlaufen, oder er nähert sich Ihnen kurz und beschnuppert Sie. Auf keinen Fall sollten Sie dann die Arme hochheben - damit ermuntern Sie das Tier nur dazu, Sie anzuspringen. Sobald sich der Hund wieder entfernt hat, können Sie langsam weiterjoggen.
Auch Nordic Walker sind gefährdet
Nordic Walker sind zwar langsamer unterwegs als Jogger und damit für Hunde weniger interessant. Ein Problem können beim Nordic Walking aber die Stöcke sein: Darauf reagieren manche Hunde aggressiv. Für Hunde bedeuten Stöcke nicht immer Gegenstände, mit denen sie spielen können. Sie verbinden damit manchmal auch schlechte Erfahrungen und versuchen deshalb, in die Stöcke zu beißen. Wenn Ihnen der Hund hinterherläuft gilt auch hier: Stehen bleiben und das Tier nicht beachten.
Kämpfende Hunde in Ruhe lassen
Außerdem trifft man manchmal auf Hunde, die heftig kämpfen und einander beißen. "Normalerweise passiert da nicht viel", sagt Birgit Büttner, "das sind einfach Machtkämpfe." Aber auch wenn die Keilerei sehr gefährlich aussieht - eingreifen sollte man auf keinen Fall. "Da kommt schnell mal eine Hand zwischen die Zähne des Hundes, und der kann nicht unterscheiden, wen er gerade beißt."
Das Gefährlichste im Umgang mit Hunden ist Angst
Der Umgang mit Hunden ist in Wirklichkeit ungefährlicher, als viele denken. Ein Problem wird es erst, wenn man Angst zeigt. Denn dies wittert der Hund und der Geruch weckt seinen Jagdinstinkt. Sobald wir Freude, Aufregung, Wut, Glück, Traurigkeit oder Angst verspüren, produziert unser Körper Geruchsstoffe (Pheromone), die der Hund riechen kann. Wer generell Angst vor Hunden hat sollte versuchen, diese Phobie zum Beispiel durch eine Therapie zu überwinden. Denn die Begegnung mit Hunden im Alltag lässt sich nur schwer verhindern.
Missverständnisse zwischen Hund und Mensch
Die meisten Angriffe von Hunden lassen sich durch richtiges Verhalten vermeiden. Dabei sollte man sich darüber klar sein, dass die Körpersprache des Menschen anders funktioniert als die des Hundes. So kann ein Hund nicht wissen, dass ein Lächeln kein Zähnefletschen ist. Da die Ohren beim Menschen von Natur aus eng anliegen, zeigt dies für den Hund Unmut oder Aggression.
Wenn man Hunde anstarrt, sich schnell bewegt oder eine Hand oberhalb seiner Augen hält, betrachtet ein Hund dies als Drohung oder Angriff und könnte aggressiv reagieren. Das zeigt er durch Bellen, Knurren, hochgezogene Lefzen, flach am Kopf liegende Ohren und gesträubtes Fell. Und Vorsicht: Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, heißt das nicht immer, dass er gute Laune hat. Es zeigt nur, dass er erregt ist.