Verzicht auf Fleisch Wie Landwirte und Verbraucher zum Artenschutz beitragen können
Immer rasanter zerstört die Menschheit die Artenvielfalt. Was sich in der Landwirtschaft ändern müsste und was Verbraucher tun können, um Tiere und Pflanzen zu schützen.
Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht – das ist das alarmierende Fazit eines UN-Berichts, der am Montag in Paris vorgestellt wurde. Landwirte und Verbraucher tragen nach Ansicht der internationalen Experten des Biodiversitätsrates IPBES eine große Verantwortung:
Weniger Pestizide
Düngemittel und Pestizide, die seit rund 70 Jahren in der Landwirtschaft massenhaft eingesetzt werden, gelten als eine Ursache für das Artensterben – etwa bei Insekten wie Bienen und Schmetterlingen. Die deutschen Grünen fordern deshalb, den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat und Neonikotinoiden zu stoppen.
Weniger Monokulturen
Mais, Getreide, Soja: Viele Nutzpflanzen werden heutzutage auf großen Flächen angebaut. In solchen Monokulturen haben allerdings blühende Pflanzen keine Chance, die Bestäubern Nektar und Pollen liefern. Das französische Institut für Agrarstudien (INRA) regt deshalb zum Beispiel das Anpflanzen von Blumenstreifen zwischen Äckern an, um Bienen und andere Insekten anzuziehen.
Renaturierung von Flächen
Neben der intensiven Landwirtschaft wird auch der "Flächenfraß" zugunsten von Siedlungen und Straßen für die abnehmende Artenvielfalt verantwortlich gemacht. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) verweist in diesem Zusammenhang auf den Plan, Flächen der Natur zurückzugeben: So sollen in Deutschland bis 2021 rund 30.000 Hektar freigegeben werden, etwa aus früheren Truppenübungsplätzen.
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Verzicht auf Fleisch
Greenpeace und andere Umweltschutzorganisationen regen als Konsequenz aus dem Artenschutz-Bericht "eine stärker pflanzliche Ernährung" und "einen geringeren Konsum von Fleisch und Milchprodukten" an. Hier sind die Verbraucher gefragt, ihr Verhalten anzupassen. Die UN-Experten schwächten ihren Bericht in diesem Punkt allerdings ab: Sie forderten nicht mehr explizit einen Verzicht auf Fleisch, offenbar auf Druck der Produzentenländer.
- Nachrichtenagentur AFP