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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Indigene Völker Cherokee: Vom eigenen Gebiet vertrieben
Die Geschichte der Vertreibung der Cherokee ist eine tragische. Im Jahr 1838 wurden die amerikanischen Ureinwohner gezwungen, ihre Heimat zu verlassen – und den "Trail of Tears" anzutreten. Mehr zur Geschichte des bekannten Indianerstamms lesen Sie hier.
Cherokee: Eine langjährige Kultur
Bereits vor über 8.000 Jahren sollen die Vorväter der Cherokee weite Teile des amerikanischen Südostens besiedelt haben. Sie ließen sich vor allem in den heutigen Bundesstaaten Georgia, North Carolina und Tennessee nieder. Diese Gruppe der Native Americans galt zur Zeit der Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert als das mächtigste Volk im Osten der späteren USA.
Einwanderer beginnen, die Cherokee zu verdrängen
Im 16. und 17. Jahrhundert ließen sich immer mehr Europäer auf dem Indianerland nieder. Sie schleppten Krankheiten ein, mit denen die Native Americans nie in Kontakt gekommen waren: Masern und Pocken etwa kosteten zahllosen Cherokee das Leben. Trotzdem schafften es die Indianer viele Jahre lang, einigermaßen friedlich mit den Einwanderern zusammenzuleben.
Dem "Deutschlandfunk" zufolge gelang dies den Cherokee gerade deshalb, weil sie sich der europäischen Lebensweise anpassten: Vom typischen Indianerbild hatten sie sich längst entfernt. Statt in Tipis lebten viele Cherokee beispielsweise in Bauernhäusern. Sie züchteten Vieh, schickten ihre Kinder zur Schule, führten Wahlen ein, gründeten eine Zeitung. Trotzdem wurden sie immer weiter in den Westen gedrängt. Schließlich in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee, dem größten Handelsplatz des Südens, angekommen, wollten sich die Cherokee nicht weiter verdrängen lassen. Dieser Ort sollte zum Ausgangspunkt des sogenannten Trail of Tears werden, des Pfades der Tränen.
1838: Der Pfad der Tränen (Trail of Tears)
Um das kostbare Farmland vollkommen für sich zu gewinnen, setzte der damalige amerikanische Präsident Andrew Jackson ein Gesetz mit der Bezeichnung "Indian Removal Act" um: Dieses sah die Zwangsumsiedelung der Native Americans aus Tennessee und Georgia in das dünn besiedelte Oklahoma vor. Die Cherokee jedoch rebellierten – sie blieben an Ort und Stelle, wehrten sich gewaltlos: Statt zu kämpfen, klagten sie vor Gerichten.
Die Regierung griff daraufhin zu gewaltsamen Mitteln. Soldaten sollten die Cherokee in Lagern sammeln, um die Deportation vorzubereiten. So wurden die Native Americans gezwungen, ohne entsprechende Kleidung im Winter einen 900 Meilen (1.448 Kilometer) langen Weg gen Westen anzutreten, der als Pfad der Tränen bekannt wurde. Laut Angaben der Zeitung "Die Welt" überstand jeder vierte Cherokee diesen rund dreieinhalb Monate dauernden Marsch nicht, weshalb er rückblickend als eben jener Trail of Tears beschrieben wird. Heute erinnern viele Gedenkstätten und Museen an die Gräueltaten von 1838.