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Volksmärchen Rübezahl: Berggeist des Riesengebirges
Als Berggeist aus dem Riesengebirge treibt Rübezahl seit Jahrhunderten sein Unwesen in den überlieferten Sagen und Legenden der Region. Ob der Berggeist einem wohlgesonnen ist oder nicht, kann dabei direkte Auswirkungen auf das Wetter haben.
Legende aus dem Riesengebirge
Mündlich überlieferte Geschichten um Rübezahl gehören zur regionalen Folklore des Riesengebirges wie das Seeungeheuer Loch Ness zu Schottland. Der beeindruckende böhmisch-schlesische Gebirgszug hat naturgemäß die Fantasie seiner Bewohner angeregt. Daraus ist der launische Riese Rübezahl entsprungen.
Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Legenden um Rübezahl im Riesengebirge von Schriftsteller Johann Praetorius zum ersten Mal in der Literatur verschriftlicht. Über 200 Geschichten fasst diese erste Publikation.
Große Bekanntheit erlangte Rübezahl jedoch erst durch die Bearbeitung von Johann Karl August Musäus 1783, der die Legenden geschickt zu Kunstmärchen verarbeitete. Sie hielten Einzug in die "Volksmärchen der Deutschen".
Rübezahl der Widerspruchsgeist
Der Berggeist Rübezahl tritt zwar häufig als bärtiger Riese auf, kann seine Gestalt scheinbar aber beliebig wechseln. Als Mönch, Junker oder selbst als Tier oder Wolke kann der Geist einem begegnen.
Auch wenn er guten Menschen gegenüber Milde und Freundlichkeit walten lässt, kann seine Stimmung schnell umschlagen: Ein falsches Wort und ein Unwetter stürmt auf die Unbesonnenen im Riesengebirge nieder. Je nach Ansinnen kann er wertlose Gegenstände in Gold verwandeln oder umgekehrt Reichtümer zu Staub werden lassen.
Seinen Namen hört der Berggeist dabei gar nicht gern. Rübezahl ist ein Spottname, den er von der Königstochter Emma erlangte. Vorher hatte Rübezahl vergeblich versucht, diese für sich zu gewinnen. Seitdem tritt er den Menschen gegenüber zurückhaltend auf. In seinem tiefsten Herzen ist er jedoch gut, so heißt es in Legenden.
