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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vom Mensch bedroht Luchse: Lebensraum und Feinde
Der Lebensraum des Luchses wird durch seinen gefährlichsten Feind, den Menschen, stark bedroht. Gerade in Mitteleuropa gibt es nur noch sehr wenige Exemplare der Raubtiere. Im Folgenden lesen Sie mehr über die Schwierigkeiten, denen der Luchs bei seiner Rückkehr in die Heimat ausgesetzt ist.
Der Lebensraum des Luchses: Massiv bedroht
Luchse brauchen zum Überleben in freier Wildbahn große Reviere mit viel Rehwild und Wald, in den sie sich zurückziehen können. Dies ist heutzutage in Mitteleuropa nur noch selten gegeben. Entwaldung, Erschließung von Siedlungsraum, Ausbreitung der Landwirtschaft: Viele Gebiete kommen nicht mehr als Lebensraum für den Luchs infrage.
Auch Umweltverschmutzung sowie die Überbejagung von potenziellen Beutetieren verkleinern den Lebensraum des Luchses in Mitteleuropa.
Hinzu kommt, dass die Reviergrößen der Luchse stark von der Walddichte abhängig sind. Bei geringerer Walddichte ist demnach weniger Platz für mehrere Tiere in einem Waldgebiet.
Feinde der Raubtiere gefährden eine gefestigte Population
Natürliche Feinde des Luchses sind der Braunbär, der Vielfraß und der Wolf. Gerade in Europa sind diese Raubtiere jedoch selbst wenig oder gar nicht ansässig. Umso mehr wird deutlich: Die größten Feinde des Luchses in Mitteleuropa sind die Menschen.
Vor rund 150 Jahren waren die Tiere schon einmal vollständig ausgerottet. Sie wurden beispielsweise gejagt, weil man in ihnen eine Gefahr für Nutztiere sah. Auch heute noch werden Luchse illegal geschossen – oder indirekt durch den Menschen bedroht, indem er ihre Lebensräume einschränkt. Daher ist es fraglich, ob der Luchs sich aus eigener Kraft in seiner alten Heimat behaupten kann.
Seit einer Weile gibt es jedoch Bemühungen, den Luchs in Mitteleuropa wieder zu etablieren – Wiederansiedelungsprojekte gibt es beispielsweise im Harz, den Vogesen, den Alpen und den Karpaten.