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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Echoortende Fledertiere Fledermaus: Ultraschall zur Orientierung
Mysterium Fledermaus: Lange Zeit grübelten Forscher darüber, wie sich die Tiere nachts orientieren. Erst spät wurde entdeckt, dass Fledermäuse Ultraschall-Töne hören und diese zur Navigation in düsteren Höhlen benutzen.
Die Fledermaus: Übernatürlich begabt?
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die Fledermaus für die Wissenschaft ein rätselhaftes Tier mit scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten. Immerhin fliegen die Tiere mit hoher Geschwindigkeit und Präzision durch stockfinstere Höhlen und Wälder.
Der italienische Geistliche und Forscher Lazzaro Spallanzani fand im späten 18. Jahrhundert heraus, dass Fledermäuse den Weg auch blind finden, beim Verlust ihres Gehörs allerdings verloren umherschwirren. Zeit seines Lebens war Spallanzani über die geheimnisvollen Fähigkeiten der Fledermaus verwundert, laut dem Naturschutzbund (NABU) lautete eine seiner letzten Notizen daher: "Kann man mit den Ohren sehen?"
Ultraschall: Die Lösung des Rätsels
Erst 1930, also rund 200 Jahre nach Lazzaro Spallanzani, deckte der US-amerikanische Zoologe Donald R. Griffin das Fledermaus-Geheimnis auf. Er konnte nachweisen, dass sich die Tiere ihren nächtlichen Weg mithilfe von Ultraschall-Echoortung bahnen.
Fledermäuse stoßen während des Flugs hochfrequente Rufe aus, die das menschliche Gehör nicht wahrnehmen kann. Mit ihren großen Ohren fangen die Tiere das zurückkommende Echo auf – dabei erhalten sie nicht nur Informationen über die Distanz zu einem Objekt wie Bäumen, Wänden oder einem Beutetier, sondern auch über dessen Beschaffenheit.