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Das sind die gefährlichsten Berufe der Welt


Statistiken
Das sind die gefährlichsten Berufe der Welt

Bombenentschärfer, Sprengmeister oder Tigerbändiger? Die gefährlichsten Berufe der Welt sind laut Statistiken ganz andere. Diese haben jedoch unterschiedliche Vorgehensweisen. Wie hoch ist die Aussagekraft der bekanntesten Auswertungen?

Aktualisiert am 19.11.2019|Lesedauer: 3 Min.
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In jedem Beruf gibt es gewisse Risiken – einige sind Jobs allerdings gefährlicher als andere. Wir haben uns zwei Statistiken angeschaut und mit einem Experten über die Aussagekraft gesprochen.

Ein Dachdecker verlegt Ziegel: Laut einer weltweiten Studie gehört der Beruf zu den gefährlichsten der Welt.Vergrößern des Bildes
Ein Dachdecker verlegt Ziegel: Laut einer weltweiten Studie gehört der Beruf zu den gefährlichsten der Welt. (Quelle: U. J. Alexander/getty-images-bilder)

Die gefährlichsten Berufe der Welt

2016 fassten das US-amerikanischen Amt für Arbeitsstatistik (BLS), das Zentrum für die Kontrolle von Krankheiten (CDC), der Arbeitsschutzbehörde (OSHA) sowohl ihre eigenen Daten als auch die verschiedener Handelsorganisationen zusammen, um die gefährlichsten Berufe der Welt zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass viele Branchen gefährlich sein können: Sowohl das Gesundheitswesen, als auch das Transportwesen, die Landwirtschaft, der öffentliche Dienst und vor allem das Baugewerbe.

Insgesamt ergab die Auswertung folgendes Ranking:

  1. Holzfäller
    Todesfälle: 135,9*
    Verletzungen: 2.449*
  2. Hochseefischer
    Todesfälle: 86*
    Verletzungen: Nicht veröffentlicht
  3. Pilot/Flugzeugingenieur/Fluggerätemechaniker
    Todesfälle: 55,5*
    Verletzungen: 466*
  4. Dachdecker
    Todesfälle: 48,6*
    Verletzungen: 3.257
  5. Müllmann
    Todesfälle: 34,1*
    Verletzungen: 2.702*
  6. Gerüstbauer
    Todesfälle: 25,1*
    Verletzungen: 2.158*
  7. Kraftfahrer
    Todesfälle: 24,7*
    Verletzungen: 2.828*
  8. Landwirte
    Todesfälle: 23,1*
    Verletzungen: 28*
  9. Bauarbeiter
    Todesfälle: 18*
    Verletzungen: 1.060*
  10. Erntehelfer
    Todesfälle: 17,4*
    Verletzungen: 1.316*

*Angaben jeweils pro 100.000 Arbeiter

Die Statistik zeigt, wie viele Arbeiter weltweit während des Ausübens ihrer beruflichen Tätigkeit gestorben sind.

Die gefährlichsten Berufe durch Spätfolgen

Bei dieser Auflistung wurden allerdings nicht die gesundheitlichen Spätfolgen, die aufgrund der beruflichen Tätigkeit auftreten können, mit aufgelistet. Denn viele Arbeiten verursachen einen starken, körperlichen Verschleiß, erklärt Jörg Feldmann, Pressesprecher der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, t-online.de. Beispielsweise haben Fliesenleger im Alter oft starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule und der Knie.

  • Erwerbsunfähigkeit: Ein Viertel der Bauarbeiter muss Job aufgeben
  • Berufsunfähigkeitsrente: Kleingedrucktes in BU-Verträgen beachten
  • Berufsunfähigkeit: Befristete Erwerbsminderungsrente prüfen


Die Spätfolgen zeigen sich meist erst nach mehreren Jahren oder im fortgeschrittenen Alter. Teilweise kann hier das hohe Gesundheitsrisiko durch die Anzahl der Arbeiter, die eine Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen, dargestellt werden. Bei Einberechnung der gesundheitlichen Spätfolgen ergibt sich folgendes Ranking:

  1. Gerüstbauer
  2. Dachdecker
  3. Bergmann (Berufe im Bergbau allg.)
  4. Pflasterer
  5. Fleisch- und Wurstwarenhersteller
  6. Estrichleger
  7. Fliesenleger
  8. Zimmerer
  9. Maurer
  10. Verputzer, Stukkateur
  11. Sprengmeister/Sprengberechtiger
  12. Isolierer
  13. Bauhilfsarbeiter
  14. Bäcker
  15. Stauer (Hafenarbeiter, die beim Be- und Entladen helfen)

Bei diesen Gewerken kann es zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten kommen, die das Ausüben einer beruflichen Tätigkeit nicht mehr möglich machen und gegebenenfalls auch zum frühzeitigen Tod führen können.

Proportionalität beachten

Neben den gesundheitlichen Spätfolgen spielt allerdings noch ein weiterer Faktor in die Problematik einer derartigen Auswertung mit ein: Die Anzahl der Arbeiter, die diese Tätigkeit ausüben. Das Magazin "Compensation and Working Conditions", welches bereits 1997 versucht hatte, eine Aussage über die tödlichsten Berufe der Welt zu treffen, nannte zur Veranschaulichung der Problematik das Berufsbild des Elefantentrainers:

  1. Weltweit gibt es nur eine geringe Anzahl an Arbeitern, die als Elefantentrainer bezeichnet werden. Wird ein Trainer während seiner Arbeit mit einem Elefanten getötet, so erhöht das die Anzahl der Sterbefälle innerhalb der Berufsgruppe stark. In der Auswertung über die tödlichsten Berufe wird diese Tätigkeit aufgrund der geringen Zahl allerdings nicht aufgeführt. Wenn es wiederum keine Todesfälle gibt, sinkt die Zahl auf 0 wodurch der Beruf des Elefantentrainers dann zu den sichersten Berufen zählen würde.
  2. Die Berufsbezeichnung Elefantentrainer ist sehr variabel. Sie kann zum einen von Tierpflegern, zum anderen aber auch von Künstlern und Darstellern ausgeübt werden. Wiederum werden in diesen Berufsklassifikationen noch weitere Arbeiter erfasst, die sich nicht mit Elefanten befassen.

Neben den Spätfolgen sollte man bei den Statistiken also auch die Proportionalität beachten. Sicher ist, dass Sie mit bestimmten Vorsorgemaßnahmen bestimmte Berufskrankheiten verhindern können und die gesundheitlichen Risiken in Ihrem Job verringern können.

Verwendete Quellen
  • Interview Jörg Feldmann, Pressesprecher der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2017
  • Bureau of Labor Statistics: Census of Fatal Occupational Injuries (CFOI) - Current and Revised Data
  • Statista GmbH: Gefährlichste Berufe in Deutschland nach der Erwerbsunfähigkeitsrente*
  • Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) – 2007
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