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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lichtmess Lichtmess: Bedeutung für das Bauernjahr
Für Knechte und Mägde auf Bauernhöfen hatte der Feiertag Lichtmess eine besondere Bedeutung: Am 2. Februar wurde nicht nur der Bedarf an Kerzen für das gesamte Bauernjahr geweiht, sondern auch ihr Lohn ausgezahlt. Außerdem richteten die Menschen damals ihren Blick auf das Wetter, um daraus Vorhersagen für das ländliche Wirtschaftsjahr abzuleiten: Bauernregeln.
Lohnzahlung zu Lichtmess
Für die häufig aus sehr kinderreichen, dafür aber bettelarmen Familien stammenden Dienstmägde und Knechte war Lichtmess im 20. Jahrhundert ein Freudentag: Für ihre harte Arbeit erhielten sie endlich ihren Lohn.
Daneben gaben die Landwirte ihren Angestellten auch andere Güter wie Kleidung, Stoffe, Wolle oder Schuhe. Die Bedeutung der Lichtmess für die Dienstboten ging jedoch über die materielle Anerkennung hinaus: Rund um den Feiertag bekamen sie einige Tage frei – der einzige Urlaub im Jahr.
Dienstbotenwechsel am 2. Februar
Hatte sie ihr Herr in dem vergangenen Bauernjahr zu schlecht behandelt, stand es den Angestellten frei, am 2. Februar den Dienst zu quittieren und sich eine neue Anstellung zu suchen. Nach der Tradition taten sie dies mit den Worten "Bauer, wir zwei machen Lichtmess". Dann erhielt die Magd oder der Knecht ein Zeugnis, das sogenannte "Verdingbuch", und wurde ausbezahlt.
Waren die jungen Leute jedoch zufrieden mit ihrem Arbeitsverhältnis, verpflichteten sie sich für das nächste Bauernjahr auf dem Hof. Zu Ehren der guten Arbeit, welche die Angestellten verrichtet hatten, wurde am Tag des Dienstbotenwechsels meist ein Festmahl zubereitet.
Bedeutung des Wetters für das Bauernjahr
Lichtmess hatte jedoch nicht nur eine Bedeutung für die Arbeitsverhältnisse auf dem Bauernhof, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Betriebes im nächsten Bauernjahr. Entscheidend war hierbei das Wetter.
Eine Bauernregel aus der damaligen Zeit besagte: "Is's an Lichtmess hell und klar, rechnet ma auf koa fruchtbars Jahr." Schien also am 2. Februar die Sonne, bedeutete das nichts Gutes für die Erträge im kommenden Bauernjahr. Ein anderes Sprichwort hieß: "Lichtmess trüb - ist dem Bauern lieb." Stürmte und schneite es an diesem Tag, war der Frühling angeblich nicht mehr weit.