Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Advent Adventskranz: Neun kreative Anregungen für 2017
Der Adventskranz gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu. Doch wussten Sie, dass die Kranz-Tradition um die Adventszeit erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts existiert und der ursprüngliche Adventskranz 24 Kerzen hatte? Alles Wissenswerte rund um den Adventskranz und die Adventskranz-Trends für 2017 stellen wir Ihnen hier vor.
Adventskranz-Trends 2017: Eisblaue Dekoration
Auch in diesem Jahr sind die weihnachtlichen Traditionsfarben Rot, Gold und Weiß wieder voll im Trend. Aber es darf auch richtig bunt werden. So verleihen tiefblaue Farben mit Silber- und Metallic-Akzenten dem Adventskranz eine kühle Eleganz. Wer es auffällig mag, greift zu pinken Kerzen. Sie schaffen einen schrillen Kontrast zum satten Grün – ein absoluter Hingucker. Auch ein dunkles Lila harmoniert wunderbar mit Grün, Weiß oder Gold.
Advents-Deko muss nicht pompös sein
Wer den Adventskranz lieber schlicht mag, verzichtet auf üppige Dekoration. Ein goldener oder weißer Teller mit vier großen Stumpenkerzen in perlweißer, brauner oder gar schwarzer Farbe strahlen ruhige Eleganz aus, ohne aufzufallen. Wer mag, legt noch ein paar kleine Tannenzweige dazu. Auch Gold, Bronze und Holz ergänzen sich farblich und wirken harmonisch und unaufdringlich.
Adventskranz ganz einfach selbst machen
Adventskränze gibt es in vielen Farben und Formen bereits fertig zu kaufen. Wer selbst kreativ sein möchte, kann beim Floristen einen sogenannten "Adventskranz-Rohling" kaufen. Dieser besteht aus den zusammengebundenen Tannenzweigen. Oftmals sind auch die vier Kerzen beziehungsweise Kerzenhalter aufgesteckt. Die Dekoration selbst wird nach Herzenswunsch zusammengestellt. Kleine Weihnachtskugeln, Tannenzapfen und Beeren wirken ebenso feierlich wie Schneespray, Strohsterne, kleine Figuren und Perlen.
Erlaubt ist, was gefällt. Die Dekorationselemente lassen sich mit einem dünnen Draht ganz leicht am Adventskranz befestigen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Dekoration nicht zu dicht an den Kerzen angebracht wird. Sie könnte sonst Feuer fangen, wenn die Kerzen etwas heruntergebrannt sind.
Festliche Stimmung und Sicherheit
Auch wenn immer mehr Menschen zu Adventskränzen mit LED-Kerzen greifen, können sich viele Menschen ihren Adventskranz ohne echte Kerzen einfach nicht vorstellen. Die festliche Stimmung, so ihre Überzeugung, würde leiden.
Wenn Sie ebenfalls der Meinung sind, dann sollten Sie sich an gewisse Regeln halten, mit denen sich die Brandgefahr reduzieren lässt:
- Stellen Sie den Kranz auf einer feuerfesten Unterlage ab.
- Verwenden Sie ausschließlich Kerzenhalter, die nicht brennbar sind.
- Je trockener das Gesteck ist, desto eher sollten Sie abgebrannte Kerzen austauschen.
- Die Kerzen sollten immer gerade nach oben zeigen.
- Lassen Sie den brennenden Kranz unter gar keinen Umständen unbeaufsichtigt.
- Platzieren Sie den Adventskranz an einem Ort, der weit genug von brennbaren Materialien wie Vorhängen, Decken oder Kissen entfernt ist.
Woher kommt der Brauch?
Als "Erfinder" des Adventskranzes gilt der Theologe Johann Hinrich Wichern. Er war als Erzieher für eine Reihe von Kindern verantwortlich, denen er die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen wollte. Zu diesem Zwecke ersann er in Hamburg im Jahre 1839 den Adventskranz, dessen Basis ein altes Wagenrad war.
Ursprünglicher Adventskranz: 24 Kerzen und ein Wagenrad
Im Gegensatz zu den heutigen Adventskränzen war der Wichern-Adventskranz nicht mit Tannenzweigen und anderen Deko-Elementen geschmückt. Er bestand aus einem hölzernen Wagenrad, das unter der Decke befestigt wurde, und 24 Kerzen, die die Tage bis zum Heiligabend symbolisieren sollten. Vier größere Exemplare standen für die Adventssonntage, die Wochentage wurden von kleineren Lichtern vertreten.
Verbreitung des Adventsbrauches
Der Brauch, die Tage bis zum Weihnachtsfest mit einem Kerzenkranz anzuzeigen, verbreitete sich übrigens zuerst im norddeutschen Raum, der überwiegend protestantisch geprägt war. Der Brauch war zunächst vor allem in kirchlichen Gemeindehäusern und Schulen verbreitet, fand aber bald seinen Weg in das Private: Zuerst in der Oberschicht angekommen, war der Adventskranz bald in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Die katholische Kirche nahm den Brauch hingegen erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf.
Mit der Zeit veränderten sich Form und Größe des Adventskranzes, er wurde üppiger geschmückt und auch die Zahl der Kerzen nahm aus ganz praktischen Gründen ab. Geblieben sind vier Kerzen, die die Adventssonntage symbolisieren.
Im Grunde ist der Wichern-Adventskranz damit auch eine Spielart des Adventskalenders, der Kindern die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest anzeigen und versüßen soll – auch dieser Brauch entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Violett und Rosa: Adventskranz-Kerzen nach katholischer Liturgie
Heute besteht der Adventskranz typischerweise aus Tannengrün, das zum Beispiel mit Kugeln und anderen festlichen Verzierungen geschmückt und dekoriert wird. Im Mittelpunkt stehen die vier Kerzen für die Adventssonntage.
Adventskranzkerzen in den Farben Rosa und Violett sind vor allem in der katholischen Kirche verbreitet und mit einer entsprechenden Bedeutung aufgeladen. Traditionell sind von den vier Kerzen drei violett und eine von ihnen rosa. Sie wird am dritten Advent entzündet. Pate für diese Farbsymbolik ist das violette priesterliche Gewand. Am Sonntag des dritten Advents, wenn Heiligabend kurz bevorsteht, kann das liturgische Gewand auch rosa sein, um damit der großen Vorfreude Ausdruck zu verleihen. Aus diesem Grund trägt die dritte Kerze die gleiche Farbe.
Die Farben der Adventskranzkerzen und deren Bedeutung können je nach Kirche und entsprechender Liturgie abweichen. So sind beispielsweise in Norwegen vier violette Kerzen üblich, in Schweden kann die erste Kerze hingegen weiß sein. Sie symbolisiert das Paradies.
Farbe und Bedeutung nach den Adventssprüchen
Eine andere Bedeutung erhält die Farbe Violett, wenn sich die Farbsymbolik der Adventskranz-Kerzen an den Wochensprüchen für die Adventssonntage orientiert. Hiernach werden die Kerzen in der Reihenfolge Gold, Blau, Violett und Rot entzündet, so der Norddeutsche Rundfunk auf seinen Internetseiten "Kirche im NDR". Die Adventssprüche mit den entsprechenden Farben und Bedeutungen lauten wie folgt:
- 1. Advent: "Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer." (Goldene Kerze für Gerechtigkeit)
- 2. Advent: "Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." (Blaue Kerze für Hoffnung)
- 3. Advent: "Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig." (Violette Kerze für Buße)
- 4. Advent: "Freuet euch in dem Herrn allewege, freuet euch, der Herr ist nahe." (Rote Kerze für Liebe)
Doch auch Kerzen mit anderen Farben haben sich vollkommen etabliert und schmücken zahlreiche Wohnzimmer.
Hier zur Foto-Show: Neun Adventskranz-Trends für 2017